2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht

Drei Absteiger schauen nach vorne

Thüle, Upsprunge und Espeln wollen in der Kreisliga wieder neu angreifen

Kreis Paderborn. „Tränen lügen nicht“ – dieser alte Schlager von Michael Holm aus dem Jahr 1974 erfuhr nach dieser Bezirksliga-Spielzeit eine ganz neue Bedeutung. Denn mit dem VfL Thüle, SV Upsprunge und SC Espeln mussten gleich drei Kreisteams den Abstieg in die Kreisliga hinnehmen und vergossen danach zum Teil bittere Tränen.

Der Aufsteiger aus Thüle erwischte in der Staffel 3 einen miserablen Start in die neue Liga und hinkte in der Tabelle früh hinterher. „Wir sind ganz schön schlecht gestartet“, erinnert sich Trainer Jörg Wenzel. Tatsächlich konnte der VfL erst am zwölften Spieltag den ersten Bezirksligasieg einfahren, als der Mitabsteiger TSV Rischenau mit 4:2 besiegt wurde. „Wir haben aus verschiedenen Gründen kein Bezirksliganiveau gehabt“, resümiert Wenzel und begründet: „Es fehlten wichtige Spieler mit Erfahrung und wir waren zu naiv. Nach und nach haben wir reingefunden und hatten dann in der Rückrunde eine gute Phase.“ In die Rückrunde startete das Wenzel-Team tatsächlich mit sieben Punkten aus drei Spielen. Danach versäumte es der VfL allerdings, weiter zu punkten. Wenzel: „Es hat leider nicht gereicht. Die Welt geht davon aber nicht unter“, sagt der Coach.

Ähnlich ist die Meinung beim Staffel-3-Absteiger SV Upsprunge. „Vielleicht ist es ganz gut, dass wir in der A-Liga wieder von vorne beginnen und aufgrund der vielen Abgänge unsere Jugend schneller als gedacht einbauen können“, meint Fußballobmann Wolfgang Hecker. Für den Klassenerhalt reichte es trotz eines Trainerwechsels in der Winterpause (Vjekoslav Kovac für Matthias Petrikowski) nicht. Hecker spricht von gemachten Fehlern, aber auch fehlendem Glück. „Ausreden wie Verletzungen werde ich nicht suchen. Das ist zu einfach“, meint er und ist realistisch: „Bei dem ein oder anderen fehlte es sicherlich an der Qualität. Wir hatten in der Rückrunde zwischendurch eine reelle Chance auf den Klassenerhalt, konnten diese aber nicht nutzen.“ Auch die 16 erzielten Treffer von Alexander Müller halfen nicht.

Ein Trainerwechsel brachte auch beim SC Espeln, der in der Staffel 2 antrat, nicht den gewünschten Erfolg. „Es tut mit für den Verein leid, dass ich es nicht geschafft habe“, sagt Dennis Thieschnieder, der neun Spieltage vor Saisonende für den langjährigen Trainer Andreas Hagenbrock übernahm, obwohl der Wechsel eigentlich erst zum Saisonende geplant war. Thieschnieder startete auch gleich mit einem 1:0-Sieg gegen den späteren Meister VfB Schloß Holte. Es folgten allerdings nur fünf weitere Punkte. Ein Sieg am letzten Spieltag gegen den FC Stukenbrock hätte gereicht, um die Klasse noch zu halten, doch der SCE verlor etwas unglücklich mit 0:1. Thieschnieder machte den Abstieg aber nicht vom letzten Spieltag abhängig. „Wir haben zu viele Punkte in der Nachspielzeit verloren“, sah er den Hauptgrund, „diese Punkte fehlten am Ende.“

Eines sollte den drei Absteigern aber auch gewiss sein. Nach einem Abstieg folgt oft auch der direkte Wiederaufstieg. Und dann hätten Tränen wieder eine neue und freudigere Bedeutung.

Aufrufe: 026.6.2015, 08:51 Uhr
Manuel Schlichting / Foto: Marc KöppelmannAutor