2024-04-29T14:34:45.518Z

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Aus einem der wenigen Punktspiele vergangener Saison: Max Sipp (links) beobachtet das Duell zwischen Damian Szymkow (damals noch Gau-Odernheim) dem Freimersheimer Emrah Yalkin. Archivfoto: BK/Axel SchmitzFB A-Klasse, TSV Gau Odernheim 2 (gelb), gg SG Freimersheim (schwarz), vl: Max Sipp (freim), Damian Szymkow (gauod), Emrah Yalkin (freim Foto: BK/Axel Schmitz
Aus einem der wenigen Punktspiele vergangener Saison: Max Sipp (links) beobachtet das Duell zwischen Damian Szymkow (damals noch Gau-Odernheim) dem Freimersheimer Emrah Yalkin. Archivfoto: BK/Axel SchmitzFB A-Klasse, TSV Gau Odernheim 2 (gelb), gg SG Freimersheim (schwarz), vl: Max Sipp (freim), Damian Szymkow (gauod), Emrah Yalkin (freim Foto: BK/Axel Schmitz

Quo vadis, TV Freimersheim?

Levent Yalkins Plan heißt: Seinem Nachfolger am Ende der Saison eine funktionierende Mannschaft übergeben

FREIMERSHEIM. Viele Gerüchte ranken sich um den Fußball-Bezirksligisten TV Freimersheim. Zum Beispiel: Vorsitzender Gerd Knobloch habe darauf gedrängt, dass von einem freiwilligen Rückzug in die A-Klasse abgesehen wird. Und der Vorjahresaufsteiger sei personell so ausgedünnt, dass er womöglich mitten in der Saison aufgeben müsse.

Letztlich aber sind alles nur halbe Wahrheiten. Spielertrainer Levent Yalkin: „Die Mannschaft hat abgestimmt, dass wir es in der Bezirksliga versuchen.“ Es waren mehr Spieler dafür, als dagegen. Trotz des personellen Aderlasses, den es gegeben hat. Die Erosion hatte bereits in der vergangenen Saison begonnen, wenn man an den verletzungsbedingten Rückzug von Sven Riedel denkt. Oder die die Verletzung von Levent Yalkin, der nun langsam mit dem Training wieder beginnt. Sodann entschloss sich Max Sipp nun, aus privaten Gründen eine einjährige Fußball-Pause einzulegen. Dennis Bergander, ebenfalls eine der Stützen im Team, zog um nach Mainz und wechselte deshalb zun FV Budenheim.

Trotzdem: „Von der Manpower her sind wir immer noch ordentlich aufgestellt“, sagt Levent Yalkin. Der Haken ist nur die Trainingsbeteiligung. Acht bis zehn seien zwar immer da. Aber es „sind immer die Gleichen“. Gesellten sich fünf bis sechs Weitere dazu, „wäre ich besser gestimmt“, reflektiert der treue Spielertrainer.

Zugänge bekommen sie beim TV Freimersheim kaum. Sie verfügen über kein Sportgelände, das auswärtige Spieler zieht. Geld wird auch nicht gezahlt. „Bei uns geht es über die Kameradschaft, nicht anders“, so Levent Yalkin. Das Modell hat in den zurückliegenden Jahren sehr gut funktioniert. Sukzessive kletterte der TV aus der C-Klasse bis in die Bezirksliga – eine fast unglaubliche Leistung in Anbetracht der schwierigen Infrastruktur.

Spielgemeinschaft mit Ilbesheim aufgelöst

Sie lebte von der Idee, die ehemalige Freimersheimer Jugendmannschaft wieder zusammenzuführen. Auf die Ewigkeit, das ist ein Naturgesetz, kann sie nicht tragen. Auch wenn jetzt wieder Torhüter wie der bezirksliga-erfahrene Marnheimer Christian Seiler oder der junge Mika Ruben Muskopf von der SG Weinheim zu Kader stießen. Die nunmehr endgültige Auflösung der Spielgemeinschaft mit Ilbesheim bringt den TV nicht mehr in die Bredouille. Dieser Abnabelungsprozess, sagt Levent Yalkin, sei bereits in der zurückliegenden Runde vollzogen worden. Da hatte sich der TV übrigens gut geschlagen, zwei Siege und eine Niederlage gaben durchaus Hoffnung, die Aufstiegsrunde zu erreichen. Natürlich nur unter dem Aspekt, nicht mehr mit dem Abstieg zu tun zu haben.

Wie weit die Freimersheimer diesen Kurs fortsetzen können, ist offen. Der TV bestritt gerade einmal ein Vorbereitungsspiel, das gegen die SG Spiesheim verloren ging. „Wir hatten aber auch nur einen dünnen Kader“, relativiert Levent Yalkin. Ein weiteres Spiel sagte er mangels Personal ab. Ein anderes der Gegner, aus dem gleichen Grund. Überhaupt, so Yalkin, höre er vielerorts von mauer Trainingsbeteiligung. „Das beruhigt ja einerseits, dass es nicht nur bei uns so ist. Nur, kaufen kann ich mir davon nichts“.

Zweites Eintracht Herrnsheim vermeiden

Dennoch strahlt der Ex-Lonsheimer hohe Motivation aus: „Man kann auch mit acht oder neun Leuten schöne Trainingseinheiten gestalten“, sagt er. Ans Aufhören habe er bis heute nicht gedacht. Das ist erst für nächstes Jahr geplant, dann aber definitiv. Bis dahin will er eine Mannschaft formiert haben, mit der sein Nachfolger gut in der A-Klasse oder in der Bezirksliga leben kann. „Diesen Anspruch habe ich. Es darf nicht kaputt gehen, was fleißige Menschen hier in den vergangenen zehn Jahren geschaffen haben“, betont der Coach. Ein zweites Eintracht Herrnsheim, das zu dieser Saison implodierte, soll und darf der TV Freimersheim nicht werden.

Aufrufe: 010.8.2021, 06:00 Uhr
Claus RosenbergAutor