2024-06-17T07:46:28.129Z

Ligavorschau
Gehörig Schmerzen bereiteten den Baiersdorfern ihre jüngsten Ergebnisse. Spätestens nach der Winterpause soll es wieder aufwärts gehen, aber auch in den beiden ausstehenden Partien sieht Trainer Enzo Penna seine Elf nicht chancenlos. Foto: Klaus-Dieter Schreiter
Gehörig Schmerzen bereiteten den Baiersdorfern ihre jüngsten Ergebnisse. Spätestens nach der Winterpause soll es wieder aufwärts gehen, aber auch in den beiden ausstehenden Partien sieht Trainer Enzo Penna seine Elf nicht chancenlos. Foto: Klaus-Dieter Schreiter

Penna: "Der Lernprozess ist nach drei Monaten nicht beendet"

Der erfahrene Coach des Baiersdorfer SV lässt sich durch drei Niederlagen am Stück nicht aus der Ruhe bringen +++ Verletzungen lassen dünnen Kader zusammenschmelzen

1:14 Tore, null Punkte, erstmals in dieser Saison drei Niederlagen am Stück. Beim Baiersdorfer SV waren die jüngsten Partien nicht gerade von Erfolg gekrönt, wodurch die Elf auf Abstiegsrelegationsplatz 14 zurückgefallen ist. Von einer Krise will der erfahrene Coach Enzo Penna jedoch nicht sprechen. "Die hätten wir, wenn wir mit der besten Mannschaft auflaufen könnten und trotzdem verlieren würden", sagt der 46-Jährige und deutet damit an, was seiner Meinung für den Misserfolg hauptverantwortlich sei: das Verletzungspech.

Baiersdorfer SV - TSV Neudrossenfeld (So 14:00)

"Den Beweis dafür, dass wir es können, haben wir ja schon geliefert", erinnert Penna an den guten Saisonstart mit zehn Punkten aus sechs Spielen. Und auch danach konnte der BSV nach Niederlagen immer wieder aufstehen, verlor maximal zwei Partien in Folge. Dem 0:9-Desaster in Pegnitz vor drei Wochen (Penna: "Wir brauchen darüber nicht mehr sprechen. Es waren auch nur drei Punkte, wir haben das verarbeitet.") folgten nun aber zwei weitere Spielverluste: 0:2 gegen Selbitz und 1:3 beim Schlusslicht in Poppenreuth. Vor dem Heimspiel gegen Neudrossenfeld am Sonntag finden sich die Meerrettichkicker nun in der Abstiegszone wieder.

Eine Entwicklung, die für den Trainer allerdings nicht besonders überraschend kommt. Schließlich sei der BSV das "jüngste Team der Liga". Zu Saisonbeginn, als Penna das Amt von Helmut Wolff übernommen hatte, habe ein "Lernprozess" begonnen, und dieser sei "nach drei Monaten einfach noch nicht abgeschlossen." Schwankungen wären in Anbetracht der mangelnden Erfahrung des Teams völlig normal. "Aber das ist nur eine Phase, die uns nicht umwirft." Nicht vergessen dürfe man auch, dass der BSV seit einigen Wochen stark von Verletzungssorgen geplagt werde. Torwart Tino Stahl, Stefan Lechner, Kapitän Frank Ortloff, Florian Süß und Sebastian Zecho hat es aktuell erwischt. Zudem sei Felix Günther, den Penna vor Jahren schon als Nachwuchsmann zum Stammspieler beim FSV Bruck gemacht hatte, noch lange nicht bei 100 Prozent. "Er hat ja nur die Hälfte der Spiele machen können", weiß der Coach über den Rückstand seines Führungsspielers.

Eines wird im Gespräch mit Enzo Penna deutlich. In Baiersdorf sind sie nicht traurig, wenn die Winterpause in zwei Wochen beginnt. "Viele unserer jungen Spieler hatten eine enorme Mehrfachbelastung, kickten zusätzlich zu unseren 35 Partien, die wir mit Testspielen und Pokal seit dem Sommer hatten, noch in der Zweiten oder der A-Jugend - mehrmals mussten sie binnen weniger Stunden zweimal ran." Um genug durchzurotieren, dafür sei der Kader einfach zu klein. "Uns haben zu Beginn der Runde fünf Akteure kurzfristig als Vertragsamateure verlassen. Das konnten wir nicht ausgleichen. Gegen Selbitz hatte ich nur einen frischen Spieler auf der Bank."

Für die Pause hat der BSV Pläne - bis dahin soll gekämpft werden

Bange wird Penna aber nicht, er ist von der Qualität seiner Mannschaft überzeugt. "Wir wissen, wo wir in der Winterpause ansetzen müssen und werden für die Vorbereitung einige Schritte einleiten." Die Lehrzeit seiner Elf sei dann beendet. "Wir haben 70 Prozent unserer Gegentreffer selbst vorbereitet, das ist auch eine mentale Frage. Die lange Phase, in der wir in Ruhe trainieren können, wird uns da sehr gut tun." Und dann sind ja auch die Verletzten wieder dabei und Enzo Penna kann vielleicht "endlich zweimal die gleiche Abwehr aufstellen".

Bis es soweit ist, rollt aber noch 180 Minuten lang der Ball. Am Sonntag gastiert der Bayernligaabsteiger TSV Neudrossenfeld ("Schwerer Gegner, sie haben sie nach schwachem Start akklimatisiert und bringen jetzt konstant gute Leistungen.") beim BSV, am 28. November geht die Reise nach Röslau. Pennas Motto für den Schlussspurt: "Wir müssen einfach nur läuferisch, kämpferisch und in puncto Konzentration unsere Leistung bringen. Der Rest kommt von alleine." Auch wenn Baiersdorf am Sonntag eher nicht als Favorit ins Spiel geht, der Trainer ist Optimist: "Mann kann auch vermeintlich stärkere Gegner schlagen. Jedes Spiel fängt bei 0:0 an."

Schiedsrichter: Tim Schuller (Freudenberg)

Aufrufe: 019.11.2015, 19:35 Uhr
Andreas SchmittAutor