Meister-Fontäne in Beckeln

"Wir sind ein Sportverein und kein Juxhaufen. Der Spaß steht zwar sicherlich im Vordergrund, aber wir sind mit Ernsthaftigkeit dabei und machen uns viele Gedanken", betont Tim Sander, der Vorsitzende der "Beckeln Fountains". Der Club wurde im Februar 2014 offiziell und als eingetragener Verein gegründet und ist seitdem sehr erfolgreich. Gerade feierten die "Fountains" die Meisterschaft in der 4. Kreisklasse und damit den zweiten Aufstieg innerhalb von drei Jahren.

Eine Bilanz, die zugegebenermaßen zufriedenstellt und auch ein bisschen stolz macht. "Zu Beginn sind wir tatsächlich belächelt worden, viele hätten uns das nicht zugetraut", erinnert sich Sander an die Anfänge. Schließlich galt es sowohl einige organisatorische Hürden zu bewältigen als auch die Skeptiker durch Leistung zu überzeugen und im schlimmsten Fall die eigenen Spieler bei sportlichen Misserfolgen bei Laune zu halten.

Doch gerade um Letzteres mussten sie sich in Beckeln gar keine Gedanken machen: Platz zwei in der Premierensaison in der 5. Kreisklasse, Platz drei in der Spielzeit 2015/16 in der 4. Kreisklasse (wo der Aufstieg nur um einen Punkt verpasst wurde), und jetzt die Meisterschaft. "Das ist bislang die Krönung", freut sich Sander.

Im Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem VfR Wardenburg II (beide 63 Punkte) lagen die Beckelner am Ende aufgrund des besseren Torverhältnisses vorn. Und das war wirklich überragend: In 24 Spielen schossen die "Fountains" 100 Tore. Die Freude über das 100. am letzten Spieltag beim 6:1-Auswärtserfolg gegen den VfL Stenum IV war besonders groß. Torschütze war bezeichnenderweise Timo Gralheer, mit 29 "Buden" nicht nur Beckelns Bester, sondern auch Torschützenkönig der 4. Kreisklasse.

Noch imposanter liest sich jedoch die Abwehrbilanz des Meisters, der nur 15 Gegentreffer kassierte. "Unser Angriff war schon immer unser Prunkstück, jetzt haben wir auch die Defensive durch gute Trainingsarbeit und verbesserte Abstimmung optimiert", sagt Sander. Mit ihren statistisch berechneten 0,625 Gegentoren pro Spiel erreichten die "Fountains" sogar den kreisweiten Bestwert. Annähernd so gut war nur der TSV Ganderkesee II, Vizemeister der 1. Kreisklasse (23 Gegentore in 28 Spielen/0,821).

Aktuell haben die Beckelner, die ihre Trainings- und Spielstätte in Harpstedt auf dem Sportplatz beim Freibad haben, 30 Spieler auf der Liste. Für eine zweite Mannschaft sei dies noch zu wenig. "Selten sind alle da, und wir wollen die Mannschaft auch gar nicht splitten", sagt Sander. Gerade durch Freundschaften seien die "Fountains" ja auch entstanden und genau darauf basiert das Erfolgsrezept. Auf das Thema "eigener Platz" werde man zwar häufig angesprochen, dies sei aber "nicht angedacht und derzeit auch nicht umsetzbar", sagt der Vorsitzende.

Zur kommenden Saison werden wohl zwei bis drei neue Spieler hinzukommen, und auch Trainer Erich Huntemann darf sich über Unterstützung durch Matthias "Jupp" Büsing freuen. "Schwer zu sagen, wo wir dann stehen wir werden uns überraschen lassen", sagt Sander, dem auch vor dem Projekt "3. Kreisklasse" nicht bange sein muss.