2024-04-30T13:48:59.170Z

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Bezirksvorsitzender Konrad Matheis (rechts) mit den beiden neuen Trägern der DFB-Ehrennadel Trudpert Müller (SV Liggersdorf, li.) und Klaus Stehle (SV Orsingen-Nenzingen) Foto: kha
Bezirksvorsitzender Konrad Matheis (rechts) mit den beiden neuen Trägern der DFB-Ehrennadel Trudpert Müller (SV Liggersdorf, li.) und Klaus Stehle (SV Orsingen-Nenzingen) Foto: kha
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Konrad Matheis nimmt die Trainer in die Pflicht

Bezirkstag der Bodenseefußballer: Vorsitzender schlägt nach Gewaltexzessen gegen Schiedsrichter Alarm

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Pfullendorf / sz - Die Graf-Burchard-Halle in Frickingen war am Samstag Tagungsort des Bezirkstages der Fußballer vom Bodensee. Bezirksvorsitzender Konrad Matheis (Sauldorf) konnte nicht nur fast die komplette Riege "seiner" Vereine begrüßen (nur Centro Port. Singen fehlte), sondern auch noch eine illustre Schar von Ehrengästen, angeführt vom Bürgermeister der Gemeinde Frickingen, Jürgen Stukle, und dem Vize-Präsidenten des Südbadischen Fußballverbandes, Dr. Reinhold Brandt aus Radolfzell.

Da der Tätigkeitsbericht des Bezirksfußballausschusses den Vereinen bereits bekanntgegeben worden war, konnte sich Matheis mit einigen Ergänzungen begnügen. Mit dem Verlauf der Saison 2015/2016 zeigte er sich insgesamt zufrieden, dies vor allem in der Rückrunde, als es mit ganz wenigen Ausnahmen keine größeren Probleme mehr auf und neben den Spielfeldern gab. Was aber in der Vorrunde und im Winter bei den Hallenturnieren zum Teil abging, war für den Bezirksvorsitzenden erschreckend: Ein Schiedsrichter wurde geschlagen, so dass er sich in ärztliche Behandlung begeben musste, bei einem Hallenturnier gingen Spieler, Trainer und Zuschauer aufeinander los und es kam zu Handgreiflichkeiten: "Die Schäden im körperlichen und seelischen Bereich, die Schäden im Ansehen des Vereins und des Fußballs in seiner Gesamtheit sind mit den darauffolgenden Strafen, egal wie hoch sie ausfallen, nicht auszugleichen." Vor allem die Trainer nahm Matheis in die Pflicht, die Gewaltprävention bei den Spielern zu übernehmen: "Wenn der Trainer schon mit schlechtem Beispiel auftritt, brauchen wir von den Spielern nichts anderes erwarten."

Zahl der Urteile fällt leicht

Die Gesamtzahl der von den Sportrichtern veröffentlichten Urteile im Aktivbereich ist von 634 im Vorjahr auf 608 in diesem Jahr leicht gesunken. Nicht erfreulich sind die zunehmenden Urteile gegen Zuschauer, Trainer und Vereinsmitarbeiter, die Zunahme von Urteilen wegen dem Einsatz von nicht spielberechtigten Spielern und die Zunahme der Urteile wegen fehlenden Spielerpässen. Hier mutmaßt der Bezirksvorsitzende, dass so mancher Verein für Nachlässigkeiten anscheinend noch Geld übrig hat.

Breiten Raum im Tagungsverlauf nahm die Ehrungen der Meister, Staffel- und Pokalsieger sowie verdienter Vereins- und Bezirksmitarbeiter ein. Für hochgezogene Augenbrauen sorgte allerdings, dass ausgerechnet der höchste Titelträger des Bezirks Bodensee, der SC Markdorf, als Bezirksmeister und Aufsteiger in die Landesliga weder Vorstandsmitglied noch Spieler entsandt hatte.

Unter der Leitung von Bürgermeister Jürgen Stukle war die Entlastung des Bezirksfußballausschusses in folgender Zusammensetzung praktisch Formsache: Bezirksvorsitzender Konrad Matheis (Sauldorf), Bezirks-SR-Obmann Harry Ehing (Engen), Bezirksjugendwart Hans-Peter Restle (Pfullendorf), Staffelleiter und Pressewart Karl-Heinz Arnold (Konstanz), Staffelleiter Ulrich Dorss (Markdorf), Staffelleiterin Melanie Hahn (Hohenfels), Staffelleiter Lothar Hess (Neuhausen), Freizeit- u. Breitensportbeauftragter Günter Kohli (Worndorf ), Ehrenamtsbeauftragter Manfred Biller (Radolfzell), Sportrichter Georg Oexle (Kreenheinstetten), Sportrichter Roland Brecht (Singen), Juniorensportrichter Jens Weimer (Konstanz), Juniorensportrichter Otmar Wikenhauser (Engen)

Der Verbandstag des SBFV am 30. Juni in Villingen warf bereits große Schatten voraus, galt es doch die aufgrund der Mitgliederzahl dem Bezirk Bodensee entsprechend der Mitgliederzahlen insgesamt 27 Delegierte und drei Ersatzdelegierte zu finden. Diese Delegierten sind satzungsgemäß vom Bezirkstag zu wählen und treffen sich nun bereits am Dienstag in Zizenhausen zur vorbereitenden Delegiertensitzung, bei der die anstehenden Änderungen näher erläutert werden.

Nur noch vier KLC-Staffeln

Die wichtigste Änderung war die Straffung der Kreisliga C von bisher fünf auf vier Staffeln. Kurioserweise war das Problem dadurch entstanden, dass mehr Mannschaften als im Vorjahr gemeldet wurden. So hätte als Alternative nur die Möglichkeit bestanden, Staffeln mit sieben oder acht Mannschaften zu riskieren oder eben vier große Staffeln zusammenzustellen. Die Diskussionen waren schnell erloschen, als die Probeabstimmung ein deutliches Votum zugunsten der neuen Form ergab, was allerdings für DFBnet-Multiplikator Benajmin Gaus eine zusätzliche "Sonntagsschicht" mit sich brachte. Die Terminliste der Bezirksliga wird ab 18. Juli im DFBnet freigeschaltet, die der Kreisligen eine Woche später.

Den Abschluss der Veranstaltung leitete Jan Elert vom Badischen Sportbund ein, der die Vereine zum Thema "Sport und Flüchtlinge" informierte. Er zeigte auf, welche Unterstützung die Vereine bei dieser Aufgabe erhalten können und wie sich an die Unterstützung kommen können.

Auch der DFB bietet mit seiner Egidius Braun Stiftung in Zusammenarbeit mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration mit der Aktion "1:0 für ein Willkommen" den Vereine finanzielle Unterstützung.

Für die Ausrichtung des Bezirkstages 2017 hat sich als einziger Verein der Hegauer FV mit der neuen Stadthalle in Engen beworben. Der Hegauer FV feiert dann das 10-jährige Vereinsjubiläum; somit findet der Bezirkstag 2017 in Engen statt.

Aufrufe: 010.7.2016, 20:10 Uhr
Schw�bische Zeitung / Von Karl-Heinz ArnoldAutor