2024-04-29T13:44:06.427Z

Im Nachfassen
Trainerwechsel in Neuhausen: Andreas Großmann tritt zurück.  Archivbild: Kaiser
Trainerwechsel in Neuhausen: Andreas Großmann tritt zurück. Archivbild: Kaiser

"Ich habe mich geschämt"

Andreas Großmann tritt als Trainer der TuS Neuhausen zurück +++ Biebelnheims Arlind Mulaj für vier Spiele gesperrt

Neuhausen. Andreas Großmann hat als Trainer der TuS Neuhausen das Handtuch geworfen. Zudem wurde der unermüdliche Offensivmotor der TuS Biebelnheim, Arlind Mulaj, ebenso wie Gau-Odernheims Baris Beyazbal für die kommenden vier Partien an den Spielfeldrand verdonnert. Die Fußball-A-Klasse Alzey-Worms steht noch in den Startlöchern vor dem Auftakt in die Restrückrunde, nimmt aber schon jetzt wieder mächtig Fahrt auf.

Zunächst der Blick nach Neuhausen. Anfang der Woche ist Andreas Großmann als Trainer zurückgetreten. „Für mich gehören ganz elementare Dinge wie Disziplin, Pünktlichkeit oder dass man sich aufeinander verlassen kann, zum Fußball einfach dazu“, erklärt Großmann seine Entscheidung. Die Trainingsbeteiligung sank in den Keller, der Telefonmarathon vor den Spielen, um überhaupt elf Mann auf den Rasen zu bekommen, wurde immer länger und in zwei Testspielen kassierte die TuS 16 Gegentore.

Als finale Vorbereitungsmaßnahme initiierte Großmann ein „Power-Wochenende“, eine Woche vor Rundenbeginn. „Wir haben ein Abschlusstraining am Freitag gemacht und hatten am Samstag und Sonntag Testspiele“, schildert er. Schon das Abschlusstraining war miserabel besucht. Am Samstag ging seine Elf dann 0:8 gegen den VfR Bürstadt baden und einen Tag später verspielte die TuS eine 3:1-Führung gegen Biblis – 6:8 lautete das spektakuläre Endergebnis. „Ich habe mich geschämt. Mit der Einstellung der Mannschaft konnte ich mich einfach nicht mehr identifizieren und ich denke viele der Spieler verstehen mich“, führt Großmann weiter aus. Mit Sascha Jeckel und Marc Sackreuther rücken nun zwei TuS-Akteure zu Spielertrainern auf. „Das ist die Interimslösung. Langfristig muss der Verein jetzt erst einmal den Trainermarkt sondieren. Ich gehe davon aus, dass das jetzt bis zum Sommer erst einmal so bleibt“, erklärte der neue Coach Sascha Jeckel.

Für ihn kam zwar der Zeitpunkt des Rücktritts überraschend, doch die Entscheidung Großmanns kann Jeckel nachvollziehen. Vor dem Spiel bei Ataspor am Sonntag, 14.30 Uhr, herrscht trotz aller Widrigkeiten Aufbruchstimmung. „Wir trainieren jetzt dreimal die Woche, haben die Intensität hochgeschraubt und viele Einzelgespräche geführt, um unsere Spieler wachzurütteln“, blickt Jeckel kurz und bündig auf seine erste Woche als Trainer zurück. Ob nun tatsächlich ein Ruck durch die Mannschaft geht, wird sich erst auf dem Platz zeigen. Mit 29 Punkten auf dem Konto hat das neue Trainerduo aber ohnehin ein wenig Luft zum Atmen und steht nicht von Tag eins an unter Erfolgsdruck.

In Biebelnheim fällt Goalgetter Arlind Mulaj für die nächsten vier Spiele aus. Der Spielertrainer verlor auf dem Schiedsrichterturnier in Alzey Anfang Januar die Beherrschung und geriet mit Gau-Odernheims Baris Beyazbal aneinander. Das Resultat: Beide Spieler sind für vier Spiele gesperrt. „Arlind ist einer der besten Spieler in dieser Liga. Das trifft uns natürlich ganz besonders“, erklärt TuS-Coach Jasmin Sinanovic. Gerade gegen den Tabellenzweiten SG Eintracht Herrnsheim am Sonntag, 14.30 Uhr, wird ihn die TuS schmerzlich vermissen.

Aufrufe: 021.2.2019, 18:30 Uhr
David ZerfaßAutor