2024-04-29T14:34:45.518Z

Allgemeines
Enis Hasani benennt und erklärt seine Traumelf.
Enis Hasani benennt und erklärt seine Traumelf. – Foto: System/ Stock.Adobe

Elf plus Eins

Meine Traumelf mit Enis Hasani +++ Der frühere Dribbelkünstler hat nicht nur Fußballer auf dem Plan, sondern auch einen humorvollen Referee

Ganz entspannt geht Enis Hasani durch die Corona-Zeit - zumindest aus sportlicher Sicht. Denn nach seiner Station beim TuS Wörrstadt hat der 35-Jährige aktuell keine Trainerfunktion inne. Zeit genug also, sich Gedanken über seine Fußball-Traumelf zu machen.

"Und da darf ein Mann nicht fehlen", betont der einst so flinke Dribbler und meint Schiedsrichter Christian Reichert. "Er hat eine sehr klare Linie, ist weder arrogant noch provokant, sondern immer sehr souverän und hat auch mal seinen Humor durchblicken lassen", lobt Hasani den Unparteiischen. "Seine Leistungen und vor allem sein Auftreten auf dem Feld habe ich immer sehr geschätzt."

Tor

Maciek Debinski (Karriere beendet): Lange haben wir beim SV Gonsenheim nicht zusammengespielt, aber seine Reflexe und seine Sprungkraft waren genial. Einfach ein geiler Torwart.

Abwehr

Boris Neff (Karriere beendet): Ein geiler Zocker, stark im Zweikampf. Als wir beim SV Gonsenheim zusammengespielt haben, hat er mich immer wieder mit seiner Technik und Ballbehandlung überrascht. Roman Schneider (Karriere beendet): Als ich zu den Aktiven kam, ist er von Mainz 05 nach Gonsenheim gewechselt. Ein super Charakter und für einen jungen Spieler der perfekte Führungsspieler. Mit seinem linken Fuß und den Diagonalbällen über den halben Platz konnte er dich super in Szene setzen. Für einen rechten Mittelfeld Spieler war er Goldwert und gewann seine Kopfballduelle auch ohne Schieben und Ziehen. Daniel Mader (SG Schornsheim): Der einzige Abwehrspieler, der mich nie nach hinten zitiert hat. Er hatte keine Angst ins Eins-gegen-Eins oder Eins-gegen-Zwei zu gehen, war ein abgezockter Hund. "Ich komm zurecht, sieh' zu, dass du vorne was machst", hat er bei Hassia Bingen damals immer gerufen. Die linke Seite war mit ihm genial zu bespielen.

Mittelfeld

Mike Starkes (SG Wiesbachtal): Einer der Kategorie Straßenfußballer. Mit seinem Antritt und doppelten Übersteigern konnte er jeden Gegner schwindelig spielen. Mit ihm bin ich aufgewachsen, er hat sich viel abgucken können bei mir (lacht). Leider hat er für seine Art zu spielen nie den richtigen Trainer gehabt. Schade, dass es in der B-Jugend mit dem SC Freiburg nicht geklappt hat, das wäre der perfekte Verein für ihn gewesen. Fatmir Pupalovic (TuS Wörrstadt): Ein überragender Kicker mit sehr viel Speed in all seinen Aktionen. Mit ihm habe ich privat mehr gespielt, als im Verein. Wir waren eine Bande Straßenkicker, die zusammen aufgewachsen sind, leider bestand der Fußball in seiner besten Zeit bei Mainz 05 nur aus Kratzen, Beißen und Kämpfen. Da war nicht wirklich viel Platz für die Kreativen - er war zur falschen Zeit am falschen Ort. Christian Korn (Karriere beendet): Seine Dribblings und die Ballbehandlung waren überragend. Er hatte die Ruhe weg am Ball. Immer voller Einsatz mit und ohne Ball, kein Gejammer, kein Stinkstiefel. Benjamin Wolff (TuS Wörrstadt): Für einen Spielmacher war er mit seiner Schnelligkeit der perfekte Außenbahnspieler, um den vorletzten Pass zu spielen. Ohne viel Kommunikation wusste er wie, wann und wohin er laufen muss. Schon mit 21 hat er beim TV Lonsheim seine Karriere ausklingen lassen, weil er zu bequem war. Da hat natürlich auch der finanzielle Rahmen gestimmt, aber er hätte länger höherklassig spielen können und mehr aus sich rausholen müssen.

Sturm

Adem Kaya (TuS Marienborn): Selbsternannter Standard-Spezialist, durfte allerdings nur selten ran (lacht)Er hat viele Defizite mit seiner sehr, sehr guten Einstellungen ausgeglichen. Bei ihm wusste ich nicht, ob er Links- oder Rechtsfuß war. Ein Spielertyp, der jeder Mannschaft hilft, da er auch dorthin geht, wo es wehtut. Evariste Essomé (Karriere beendet): Der beste "Neuner", mit dem Enis Hasani je zusammengespielt habe. "Bei ihm bekomme ich Gänsehaut." Der geborene Stürmer: mit Köpfchen, Durchsetzungsvermögen, einer Power, Wucht und Schnelligkeit gesegnet. "Ich habe es geliebt, mit ihm auf dem Feld zu stehen. Die Gonsenheimer werden mich vielleicht hassen, wenn ich Erinnerungen wecke, aber 2008 Ingelheim gegen den SVG: Endstand 4:0, alle vier Tore Essomé. Einfach Wahnsinn! Arlind Mulaj (TuS Wörrstadt): Auch er gehört in die Schublade Straßenfußballer - sein Willen und seine Laufbereitschaft haben ihn gierig auf das Toreschießen gemacht. Er ist wie Zlatan Ibrahimovic oder eine Flasche Wein: je älter, desto besser. Wir haben viele lustige Fahrten zu Spielen und zum Training erlebt. Seine guten Szenen hat er gerne in der dritten Person kommentiert, an den Schlechten waren aber immer alle anderen Schuld (lacht).
Aufrufe: 022.5.2021, 08:30 Uhr
Martin ImruckAutor