2024-05-08T14:46:11.570Z

Pokal
Keine Grenzen kennt der Jubel im Jubiläumsjahr bei der Viktoria Glesch/Paffendorf., Foto: F. Bucco
Keine Grenzen kennt der Jubel im Jubiläumsjahr bei der Viktoria Glesch/Paffendorf., Foto: F. Bucco

Historischer Sieg im Jubiläumsjahr

Glesch/Paffendorf gewinnt mit überraschend klarem 3:0 den Kreispokal - Wesseling/Urfeld hilft mit fatalen Rückgaben

Der Jubel beim Außenseiter kannte keine Grenzen, beim höherklassigen favoriten aus Wesseling hingegen herrschte herbe Enttäuschung, Trainer Farkes sah einen "rabenschwarzen Tag" seiner Mannschaft.

BC Viktoria Glesch/Paffendorf — SpVg Wesseling-Urfeld 3:0 (0:0). Der Gewinn des Kreispokals ist das i-Tüpfelchen im Jahr des 100-jährigen Bestehens des Landesligisten BC Viktoria Glesch/Paffendorf. Trainer und Team erarbeiteten sich die höchste Wertschätzung des Vorstands. „Wir haben ein echtes Kollektiv auf dem Platz, dass viel Potenzial hat, was vom Trainerteam top gefördert wird”, bestätigte der 1. Vorsitzende, Alfons Dux.

Nach dem Sieg begann die Sause noch auf dem Platz. Stolz reckte Kapitän Abderrahim Hadouchi den Siegerpokal, den er vom Kreisvorsitzenden Walter Ley erhalten hatte, in den Abendhimmel. Die Sektkorken flogen ihm im Anschluss links und rechts nur so um die Ohren. Die Flaschen aus den gesponserten Bierkisten fanden bei heißen Rhythmen aus dem Ghettoblaster bereits in der Kabine reißenden Absatz.

Zuvor hatte der Mittelrheinligist, der den ersten Durchgang weitgehend bestimmt hatte, zwei Großchancen ausgelassen, was sich nach dem Seitenwechsel bitter rächen sollte. Zuerst war es Deniz Millitürk, der bei einem Alleingang in Gleschs Keeper Kevin Jackmuth seinen Meister fand. Anschließend klatschte ein gewaltiger Schuss von Wesseling-Urfelds Spielgestalter Daniel Farkas an die Unterkante der Latte.

„Da hatten wir Glück. Nach der Pause, verbunden mit einem Wechsel und einigen taktischen Umstellungen, waren wir dann auf Augenhöhe”, bekräftigte Konrad Czarnetzki, der erfolgreiche Trainer des Landesligisten. Der bis dahin auffälligste Spieler der Spielvereinigung, Daniel Farkas, leistete sich einen Fauxpas bei einer angedachten Rückgabe, die Fatlum Ahmeti erlaufen konnte. Und der ließ Keeper Jonathan Nippold keine Abwehrchance. Im weiteren Verlauf verpasste Damiano Pellegrino die Vorentscheidung. Die folgte auf dem Fuß, als Nippold bei einer Rückgabe nicht im Bilde war und den Ball verfehlte. Damit war der Drops gelutscht. Der eingewechselte Kai Hellmund krönte die Leistung des Außenseiters mit dem dritten Treffer.

„Wer den FC Hürth und die SpVg Wesseling-Urfeld ausschaltet, der ist der verdiente Pokalsieger”, sagte Jupp Farkas. „ Wir haben einen rabenschwarzen Tag erwischt. Nachdem wir die Führung verpasst und uns Fehler geleistet hatten, war die Geschichte geschrieben. Es ist schon beschämend für uns, das wir in der zweiten Halbzeit keine Möglichkeiten mehr herausspielen konnten”, resümierte der Coach, bevor er mit versteinerter Miene in der Kabine verschwand.

Beim Sieger gab es kein Halten mehr. Die Vereinshistorie ist um einen Titel reicher. Der Vorsitzende Alfons Dux gab grünes Licht für die anschließend Feier im Vereinsheim, nicht ohne zwei „Aufseher”, vorbeizuschicken. Standvermögen bewiesen die Kicker auch beim Feiern. Erst weit nach Mitternacht endete der Trubel.

Nun soll die Auslosung für die erste Mittelrheinrunde einen echten „Kracher” bringen. Durch die Aufteilungen können dies zunächst nur Alemannia Aachen und der FC Wegberg-Beeck sein. Die Kölner Top-Teams liegen in einem anderen Topf. Neben den Pokalfinalisten ist der FC Hürth für diese Auftaktrunde auf Mittelrheinebene qualifiziert.

Aufrufe: 027.9.2015, 20:07 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Hajo PützAutor