2024-05-08T14:46:11.570Z

Pokal
Tobias Jendrossek (l.) und Zwillingsbruder Alexander, die Glesch ins Pokalfinale schießen, spielen seit Jahren zusammen., Foto: JW
Tobias Jendrossek (l.) und Zwillingsbruder Alexander, die Glesch ins Pokalfinale schießen, spielen seit Jahren zusammen., Foto: JW

Der Abend der Jendrosseks

Tobias und Alexander schießen Glesch ins Finale - Frechen 20 scheitert an Wesseling

In den Halbfinalspielen des Kreispokals fiel die Entscheidung jeweils kurz vor Schluss. Während Landesligist Glesch/Paffendorf in der Nachspielzeit die Überraschung gegen Titelverteidiger FC Hürth perfekt machte, hatte Mittelrheinligist Wesseling-Urfeld in der Verlängerung das bessere Ende für sich.

BC Viktoria Glesch/Paffendorf — FC Hürth 3:2 (1:0). Nach 90 packenden Minuten dauerte die Suche nach dem, beziehungsweise den Matchwinnern nicht lange: Jendrossek lautete der Name des Abends. Die Zwillinge Tobias und Alexander, beide im Laufe der zweiten Halbzeit eingewechselt, schossen den Landesligisten in der Schlussphase ins Pokalendspiel und sicherten dem BC Viktoria damit auch die Teilnahme am Verbandspokal.

Zuerst hatte Tobias seinen großen Auftritt: Mit seinem eigentlich schwächeren linken Fuß wuchtete er den Ball in den Winkel des Hürther Tores und sorgte damit für den 2:2-Ausgleich (80.). Zuvor war es dem favorisierten Mittelrheinligisten in einem echten Kraftakt gelungen, den Rückstand aus der ersten Halbzeit — Fatlum Ahmeti hatte mit einem Heber für Glesch getroffen (24.) — zu drehen. Patrick Friesdorf (60.) und Luka Ziegler (75.) hatten die zunehmende Überlegenheit der Gäste in Tore umgemünzt. „Wir haben ein überragendes Spiel gemacht, viele Angriffe initiiert und stehen dennoch wieder mit leeren Händen da. Das ist kurios und extrem ärgerlich”, fasste Hürths Trainer Oliver Heitmann das Geschehen zusammen. Als sich alle Anwesenden, inklusive des Glescher Übungsleiters, schon auf die Verlängerung vorbereiteten, schlug Alexander Jendrossek zu. Nach einem langen Einwurf von Felix Stengele nutzte er die Konfusion im Strafraum und beförderte den Ball mit der Fußspitze über die Torlinie (90.). Damit krönte er den Auftritt der beiden Zwillings-Youngster.

Die Söhne des ehemaligen FC-Profis Jürgen Jendrossek spielten in der vergangenen Saison noch gemeinsam in der A-Jugend des TSC Euskirchen und hatten nun maßgeblichen Anteil daran, dass der BC Viktoria nach dem Landesliga-Aufstieg einen weiteren Meilenstein in der Vereinshistorie setzen kann: „Der Einzug ins Finale sowie die Teilnahme am FVM-Pokal sind zwei weitere Highlights, die es hier noch nie gegeben hat”, freute sich Trainer Konrad Czarnetzki.

SpVg Frechen 20 — SpVg Wesseling-Urfeld 0:1 n.V. (0:0, 0:0). Auch im Frechener Kurt-Bornhoff-Sportpark erlebten die Zuschauer einen wahren Pokalkrimi. In einer von beiden Seiten leidenschaftlich geführten Partie präsentierten sich beide Abwehrreihen weitestgehend sattelfest, sodass sich kaum Torchancen ergaben. Erst in der Verlängerung, als die Kräfte bei beiden Teams sichtbar nachließen, ergaben sich mehr Räume.

So hatten die 20er durch Julien Desprez in der 115. Spielminute die große Chance zur Führung. Sein Abschluss geriet aber zu zentral und war daher kein Problem für Wesselings Torwart Jonathan Nippoldt. Die Entscheidung fiel durch eine Standardsituation. Einen Freistoß von der Strafraumgrenze schoss David Strack an Freund und Feind vorbei in die Maschen (118.). „Da waren ganz viele Emotionen dabei”, sagte Gästetrainer Josef Farkas. Während sein Team im Finale auf Glesch/Paffendorf trifft, kämpft Frechen gegen Hürth um das letzte Ticket für den FVM-Pokal.

Aufrufe: 016.9.2015, 18:18 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Stefan KühlbornAutor