FuPa-Wintercheck: FC Germania Teveren U17

FuPa Westrhein: Wie zufrieden seid Ihr mit der abgelaufenen Meisterschafts-Hinrunde? Was war Euer persönliches Highlight?

Schiffgens: Man muss schon sagen, dass die Reduzierung auf zwei Staffeln dafür sorgt, dass die Leistungsunterschiede zwischen den Mannschaften enorm groß sind. Das sieht man ja auch an den teils zweistelligen Ergebnissen der Hinrunde. Da muss man froh sein, wenn die schwächeren Teams ihre Spieler motivieren können, die Saison zuende zu spielen. Insgesamt war ich auf den Modus zu Saisonbeginn gespannt, aber ich muss feststellen, dass wir selbst bisher zu selten auf dem Platz gefordert werden und dann Schwierigkeiten haben, wenn Spiele gegen die stärkeren Teams anstehen. So kombinieren wir uns gegen viele Gegner relativ einfach durch und machen auch die Tore (übrigens 6,3 im Schnitt pro Spiel), aber waren dann z.B. in Effeld nicht wirklich auf dem Platz und wussten mit dem Spiel des Gegners auch nicht wirklich umzugehen. Auch in Braunsrath haben wir unnötig zwei Punkte liegen gelassen, wobei uns aus meiner Sicht der Schiedsrichter am Ende den Sieg durch eine falsche Abseitsentscheidung klaut, als wir endlich eine unserer vielen 100-prozentigen Chancen nutzten. Fakt ist aber auch, dass wir in beiden Spielen nach nicht einmal 60 Sekunden 0:1 hinten lagen. Da ist sicher Optimierungspotential und da müssen wir uns an die eigene Brust klopfen.

Highlight war für mich in der Hinrunde sicher die zweite Halbzeit unseres Spiels in Kückhoven, wo wir nach 0:1 Rückstand und 1:1 zur Halbzeit durch eine konzentrierte Energieleistung am Ende vollkommen verdient 6:1 gewonnen haben. Leider hat der Verein die Mannschaft dann einen Tag später zurückgezogen, obwohl ich sie als einen ambitionierten Bewerber für die Endrundenplätze eingestuft hatte.

Vielleicht ist es für das nächste Jahr besser die Staffeln zu Saisonbeginn ähnlich einzuteilen, aber in der Winterpause jeweils zu teilen und die oberen beiden Hälften in einer Meisterrunde spielen zu lassen und die unteren Hälften ebenfalls gegeneinander. Ich sehe ja, dass z.B. bei den U19-Junioren, die das gleiche Modell spielen, Mannschaften gegen zu starke Teams gar nicht mehr antreten, da sie keine Lust auf eine „Packung“ haben und dann lieber 0:2 verlieren und die Strafe zahlen. Meines Erachtens würden so spielstärkere Mannschaften häufiger auf ähnlich starke Mannschaften treffen und alle Spieler dabei mehr lernen und schwächere Teams ebenfalls häufiger gegen Teams auf ihrem Niveau antreten.

FuPa Westrhein: Entspricht der erreichte Tabellenplatz tatsächlich Euren Leistungen oder wäre Deiner Meinung nach ein besseres Abschneiden gerechtfertigt?

Schiffgens: Saisonziel vor der Pause war es, die Endrunde zu erreichen. Das ist mit 5 Punkten Vorsprung vor dem Drittplatzierten nach wie vor möglich. Wir stehen auch sicher zurecht auf dem jetzigen 2. Platz. Aber wenn ich unsere Ergebnisse mit denen des Ersten aus Effeld vergleiche, muss ich feststellen, dass wir unsere Spiele gegen dritte Mannschaften deutlicher für uns entscheiden. Dennoch haben sie uns im direkten Duell klar dominiert. Da haben wir Trainer sicher auch zunächst kein richtiges Rezept gefunden, das Offensivspiel einzudämmen und nicht die richtige taktische Route eingeschlagen. Von daher kreide ich mir die Niederlage auch persönlich an.

Wenn wir es schaffen unser Leistungspotential abzurufen, können wir im Kreis sicher mit jedem Team mithalten. Wir werden uns daher gut auf die Rückrunde vorbereiten, um in den entscheidenden Partien anders aufzutreten, die Endrunde zu erreichen und dort mehr als ein Spiel zu absolvieren.

FuPa Westrhein: Wie bewertest Du die Entwicklung der einzelnen Spieler und die der Mannschaft im vergangenen halben Jahr?

Schiffgens: Wir haben in der ersten Saisonhälfte sehr viel an der taktischen Ausbildung der Spieler gearbeitet. Dabei ging es in der Hauptsache um gruppentaktische Inhalte. Unterstützung erhielten wir dabei von Rob Hutting, unserem ehemaligen Trainer des Landesligakaders. Er hat ein enormes Wissen und hat auch uns Trainer gut gecoacht. Hier haben die Jungs und wir Trainer sehr viel gelernt und setzen seine Verbesserungsvorschläge teils auch sehr gut um. Innerhalb der Mannschaft gibt es dennoch eine große Leistungsbreite. So erwarten wir z.B. von Spielern, die in den Kader wollen, mittlerweile eine sichere Ballbehandlung, da wir hier in den vergangenen zwei Jahren einen besonderen Schwerpunkt bei Ballan- und –mitnahme immer und immer wieder trainiert haben. Das muss aber auch einmal fruchten. Hier tut sich dennoch der ein oder andere immer noch schwer mit Folgen für seine individuellen Einsatzzeiten.

FuPa Westrhein: Wie ist Euer Verletztenstand? Hattet Ihr in der Hinrunde diesbezüglich Pech oder hattet Ihr meistens die volle Kaderstärke?

Schiffgens: Alles in Allem hatten wir hier bisher einigermaßen Glück:

Zwei Bänderrisse (Precious Usman und Hennig Schultz) und ein gebrochener Zeh (Marvin Heinen) waren die schlimmsten Verletzungen. Es fehlte in der Trainingsvorbereitung für das ein oder andere Spiel zwar mal dieser oder jener Spieler aufgrund von Klausuren, für die geübt werden musste oder Praktika die abzuleisten waren oder kleineren Krankheitsgeschichten, unter dem Strich war das aber alles überschaubar. Beim Training waren meist um die 18 Spieler anwesend. Ich bin ein Zahlenmensch und führe hier genau Buch.

FuPa Westrhein: Welche Spieler verstärken Eure Mannschaft? Wer hat den Verein verlassen?

Schiffgens: Zunächst begrüßen wir als Neuzugang Niklas Mucke vom VfR Übach-Palenberg, der die Hinrunde noch bei der SG Übach gespielt hat. Er verstärkt uns auf beiden Außenbahnen und wird dort für noch mehr Schwung in unserem Angriffsspiel sorgen.

Kein Spieler hat uns bisher verlassen und ich gehe davon aus, dass dies bis Saisonende so bleibt.

FuPa Westrhein: Wann startet bei Euch die Rückrundenvorbereitung? Zu wie vielen Einheiten trefft Ihr Euch wöchentlich?

Schiffgens: Wir werden uns zunächst auf die Hallenturniere vorbereiten. Die HKM, die erstmals nach Futsalregeln gespielt wird, steht vor der Tür. Ein Novum für den Fußballkreis Heinsberg, der bisher lieber traditionell Hallenfußball gespielt hat.

Danach werden wir zwei Trainingseinheiten und sicher das ein oder andere Freundschaftsspiel bestreiten. Der erste Nachholspieltag steht bereits am 15.02. an.

Leider ist durch Zurückziehen von Mannschaften der Terminkalender äußerst ungünstig gestaltet. So spielen wir am 15.02., dann am 01.03. den ersten regulären Spieltag und dann wieder drei Wochen nicht, haben dafür aber im April zusätzliche Wochenspieltage abzuleisten. Optimal ist irgendwie anders.

FuPa Westrhein: Wie lauten Eure Ziele bis zum Saisonende?

Schiffgens: Wie bereits gesagt, wollen wir zunächst die Endrunde klarmachen. Dann ist sicher alles möglich - allerdings gilt das für alle vier Mannschaften, die das schaffen.

Mit Effeld, Erkelenz und Uevekoven scheinen sich die ersten Mannschaften hierfür abzusetzen. Die Endrundenspiele werden daher alle, egal in welcher Konstellation, interessant anzuschauen sein.

Abseits der Ergebnisse wollen wir dem Team ein klares Profil verschaffen. Dabei sollen alle Mannschaftsteile die für sie wichtigen Themen in ihrer Ausbildung vermittelt bekommen. Gruppentaktische Lernziele werden dabei wieder im Vordergrund stehen.