TSV Rain/Lech - TSV 1860 Rosenheim 3:2 (2:2)
Lange haben die Rainer auf ihren ersten Saisonheimsieg warten müssen. Nun gelang der Elf von Interims-Coach Jens Meckert ausgerechnet im Pokal-Viertelfinale gegen Titelverteidiger TSV 1860 Rosenheim der erste dreifache Saison-Punktgewinn im Georg-Weber-Stadion. Ziemlich genau zweieinhalb Monate nach der bitteren 0:3-Auftaktklatsche gegen die Oberbayern im Saison-Auftaktmatch revanchierten sich die Blumenstädter an gleicher Stelle mit einem 3:2 an den Sechzigern. Die gingen zwar schnell durch Freddy Schramme per platziertem Distanzschuss mit 1:0 in Front (2.), doch der heimische TSV hatte durch Ugur Yilmaz nur vier Minuten später - aus kürzester Distanz spitzelte er das Spielgerät über die Linie - die passende Antwort parat. Ein Foulspiel an Niko Schröttle - er wurde im Sechzehner regelwidrig "gehalten" - führte zum 2:1 per Strafstoß durch Maxi Lutz (12.). Doch dann machten die Gäste mächtig Druck, kamen durch Danijel Majdancevic per Schuss von der Sechzehnerkante zum verdienten Ausgleich, mussten aber unmittelbar nach dem Seitenwechsel den spielentscheidenden Rückschlag einstecken. Frank Lustig erzielte in der 47. Minute das schnelle 3:2. Danach waren Höhepunkte Mangelware im Georg-Weber-Stadion und der TSV Rain schaukelte den knappen Heimsieg über die Runden. Wichtig für die Rainer Moral vor den noch wichtigeren, anstehenden Liga-Aufgaben. Der Titelverteidiger aus Rosenheim fliegt in der Runde der letzten 16 raus, ein größeres Aufbäumen in der Schlussphase hätte womöglich den Einzug ins Elfmeterschießen bringen können. Aber soweit kam`s nicht und die Gäste fügten sich - nach neun Pokal-Erfolgen am Stück - dem Ausscheiden.
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach) - Zuschauer: 150
Tore: 0:1 Frederik Schramme (2.), 1:1 Ugur Yilmaz (6.), 2:1 Maxi Lutz (12. Foulelfmeter), 2:2 Danijel Majdancevic (36.), 3:2 Frank Lustig (47.)
SpVgg Selbitz - 1. FC Schweinfurt 4:2 n.E. (1:1/0:1)
Selbitz-Coach Sven Lauterbach musste im Vergleich zum letzten Ligaspiel notgedrungen umstellen. Mit Ricardo Persigehl und Andreas Geupel mussten zwei Leistungsträger verletzungsbedingt passen. Schweinfurts Trainer Gerd Klaus schonte einige etatmäßige Stammkräfte und rotierte junge Spieler aus der zweiten Reihe in die Anfangself. Im ersten Abschnitt waren es dann auch zunächst die favorisierten Gäste, die das Zepter in die Hand nahmen. Die Frankenwälder standen dicht gestaffelt in der Abwehr und versuchten mit schnellen Tempogegenstößen in die Spitze zu spielen. Den ersten "Wachrüttler" der Partie hatten dann nach etwa einer Viertelstunde die Gäste. Ein Freistoßhammer von Florian Hetzel aus gut und gerne 25 Metern klatschte an den rechten Pfosten, Prell wäre wohl machtlos gewesen. Schweinfurt kontrollierte die Begegnung nun zusehends, richtig gefährlich wurde es aber zumeist nur durch Standards. So musste schon ein Selbitzer Abwehrpatzer für die Gästeführung herhalten. Rico Raithel war sich im eigenen Sechzehner mit seinem Goalie uneins, Michael Kraus roch die Situation und bediente den völlig freistehenden Simon Häcker in der Mitte, der nur noch einschieben musste. Nach der Pause kam Selbitz besser ins Spiel, vor allem Arancino sorgte mit seinen effetvollen Flanken immer wieder für Gefahr vor dem Schweinfurter Kasten. Richtig in Not brachten die Selbitzer Angreifer den Schweinfurter Torsteher aber nicht. Meistens stand ein Abwehrbein im Weg, oder der Ball strich wie von Markus Bächer, der schön von Fabian Elbl bedient wurde, über das Gehäuse. Die Gäste aus Unterfranken igelten sich nun noch mehr in der Defensive ein und wollten den knappen Vorsprung über die Zeit bringen. Selbitz warf noch einmal alles nach vorne, zunächst klärte Thomann einen Kopfball von Arancino noch für seinen geschlagenen Keeper auf der Linie. Bei der darauffolgenden Ecke war es erneut der Selbitzer Routinier, der mit dem Kopf an den Ball kam und zum vielumjubelten Ausgleichstreffer einköpfte. Schweinfurt erwachte nun wieder aus der Lethargie und versuchte noch einmal zu korrigieren. In der Nachspielzeit hatte Simon Häcker noch einmal die Möglichkeit, doch verfehlte er das Selbitzer Tor um Haaresbreite. So musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Während bei der Heimelf Arancino, Gabler und Rauh souverän verwandelten, scheiterten Krämer, Fery und Thomann am über sich hinauswachsenden Selbitzer Schlussmann Sascha Prell.
Schiedsrichter: Andreas Heidt (Nürnberg) - Zuschauer: 380
Tore: 0:1 Simon Häcker (37.), 1:1 Giorgio Arancino (89.)
Das Elfmeterschießen: Michael Krämer verschießt, 2:1 Giorgio Arancino, 2:2 Stefan Seufert, 3:2 Fabian Gabler, Kevin Fery verschießt, 4:2 Fabian Rauh, Martin Thomann verschießt
FC Ismaning - SV Schalding-Heining 3:4 n.E. (1:1/1:1)
Der SVS tat sich sehr schwer in der ungewohnten Rolle, selbst das Spiel gestalten zu müssen. Im Regionalliga-Abstiegskampf beschäftigt sich Schalding für gewöhnlich mit konzentrierter Defensivarbeit statt mit Ballbesitzfußball. Zu Gast beim verunsicherten Bayernliga-Schlusslicht in Ismaning waren die Voraussetzungen gänzlich andere. Ismaning übernahm die Rolle des Toreverhinderns, Schalding hatte die Ballbesitzvorteile auf seiner Seite und kassierte durch den ersten Standard - ein Freistoß aus 20 Metern zentraler Position - das schnelle 0:1. Sebastiano Nappo versenkte sehenswert (4.). Doch im direkten Gegenzug waren die Ismaninger noch nicht wieder sortiert und Michael Pillmeier nutzte dies zum schnellen Ausgleich (5.). Fortan machten die Gäste aus Niederbayern mehr fürs Spiel und kamen zu den klareren Chancen. Aber die zündenden Ideen im Spiel nach vorne fehlten. Chancen durch Christian Brückl (20.) nach Gashi-Zuspiel und Christian Süß per Freistoß (34.) waren vorm Seitenwechsel die Ausnahme statt die Regel. In der 52. Minute wär´s dann aber beinahe geschehen gewesen um die Ismaninger Hintermannschaft. Der eingewechselte Florian Stecher steckte auf Markus Gallmaier durch, der steuerte auf den Kasten zu und legte den Ball um Millimeter neben den linken Pfosten. In der Folge vergaben Pillmeier (65.) und Süß (83.) die letzten vielversprechenden Möglichkeiten der Gäste. Ismaning kam durch Anthony Butges abgelenkten Versuch (66.) und Sebastiano Nappos Schuss aus spitzem Winkel (88.) zu Mini-Chancen. Im Elfmeterschießen parierte Schalding-Schlussmann Werner Resch - trotz zwischenzeitlichen Zwei-Elfer-Rückstands - drei Ismaninger Strafstöße. Beim SVS zielte Kapitän Beppo Eibl zu ungenau und Michael Pillmeier gleich gänzlich nebens Tor. Dennoch reichte es knappestmöglich für den SV Schalding mit dem Viertelfinal-Einzug, weil Keeper Resch zum Elfer-Killer avancierte.
Schiedsrichter: Thomas Berg (Landshut) - Zuschauer: 70
Tore: 1:0 Sebastiano Nappo (4.), 1:1 Michael Pillmeier (5.)
Das Elfmeterschießen: Sebastiano Nappo (Ismaning) verschießt, Josef Eibl (Schalding) verschießt, 2:1 Florian Mayer, Michael Pillmeier (Schalding) verschießt, 3:1 Malcom Olwa-Luta, 3:2 Christian Süß, Georg Reisberger (Ismaning) verschießt, 3:3 Sebastian List, Stefan Mielke (Ismaning) verschießt, 3:4 Florian Stecher
SV Alemannia Haibach - FC Würzburger Kickers 1:5 (1:4)
Glatter Derby-Sieg der Würzburger Kickers vor einer tollen 650-Zuschauer-Kulisse am hohen Kreuz. Schon frühzeitig machte der Favorit vom Dallenberg alles klar und stellte die Weichen auf Viertelfinal-Einzug. Alexander Konjevic konnte in Minute elf nach einer Ecke beinahe ungehindert einköpfen, Joannis Karsanidis nutzte einen sehenswerten Alleingang zum schnellen 0:2 (19.). Und die Haibacher entfernten sich immer weiter von ihren gehegten Viertelfinal-Ambitionen. Zumindest die Entstehung des Strafstoßes zum 0:3 war fragwürdig, nicht aber die Ausführung von Ricardo Borba (22.). Im gleichen Takt ging es weiter. 0:4 (37.): Karsanidis kam diesmal ein grober Schnitzer der SVA-Hintermannschaft zuhilfe. Aus dem Nichts fiel der Haibacher Anschlusstreffer beinahe im Gegenzug durch Christian Breunig (39.). Doch für eine Aufholjagd war es längst zu spät. Im Gegenteil: Christopher Bieber verdeutlichte mit seinem 1:5 wenige Minuten nach Wiederbeginn die Deutlichkeit des Gäste-Sieges, der am heutigen Nachmittag nie in Gefahr geriet.
Schiedsrichter: Peter Dotzel (Heidenfeld) - Zuschauer: 650
Tore: 0:1 Alexander Konjevic (11.), 0:2 Joannis Karsanidis (19.), 0:3 Ricardo Borba (22. Foulelfmeter), 0:4 Joannis Karsanidis (37.), 1:4 Christian Breunig (39.), 1:5 Christopher Bieber (54.)
SpVgg Jahn Forchheim - SpVgg Bayern Hof 4:5 n.E. (1:1/1:1)
Gegen das Team von Ex-Profi Daniel Felgenhauer wollte Jahn-Coach Michael Hutzler auf keinen Fall ins offene Messer laufen. Nach zwei Bayernliga-Spielen ohne Gegentor ließ er seine Elf in einer sehr defensiven Grundordnung beginnen. So durfte sich Bayern Hof über viel Ballbesitz freuen, fand aber in Tornähe kaum Lücken im Forchheimer Defensivverbund. Selbst Sturmspitze Adem Selmani wuselte tief in der eigenen Hälfte mit, um die Gäste beim entscheidenden Pass zu stören. Auf der anderen Seite starteten die Hausherren ihre Gegenangriffe allerdings zu verhalten, um den Regionalligisten in der ungeordneten Abwehr in Bedrängnis zu bringen. Ebenso wie zuvor der Gast, war der Jahn in den ersten 25 Minuten nur einmal beim einem Kopfball von Benjamin Kaufmann (20.) gefährlich, der auch über das Gehäuse ging. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld durch Selmani nahm Seybold die halbhohe Flanke von Dominik Zametzer mit und jagte den Ball aus der Drehung zum 1:0 in die Maschen (28.). Diese nun überragende Ausgangsposition, gegen den Favoriten eine Führung im Rücken zu haben, war jedoch wenige Minuten später Makulatur. Kapitän Hayri Özdemir verlängerte eine harmlose Flanke aus dem Halbfeld mit dem Hinterkopf über seinen Torwart Rüdiger Beck ins eigene Tor. Den Ausgleich verarbeitete der Jahn in der Halbzeitpause, startete nach dem Seitenwechsel mutiger ins Geschehen. Doch es fehlte bei zahlreichen Aktionen die Präzision. Es musste ja schnell gehen beim Umschalten, aber die Bälle waren einfach zu schnell wieder weg. Nach einer Stunde stellte sich bei den Mannen von Daniel Felgenhauer eine gewisse Unzufriedenheit mit dem Spielverlauf ein, die sich auf ihre Konzentration auswirkte. Denn nun rollte ein Forchheimer Angriff nach dem nächsten. In der 85. Minute nahm Ferdinand List eine Vorlage von Seybold im Sechzehner mit der Innenseite, doch der Ball sprang von der Latte auf die Torlinie. Den Torjubel schon auf den Lippen hatte die gesamte Jahn-Bank auch in der 89. Minute. Einen butterweichen Heber bekam Selmani da von Neudecker serviert, leistete sich ausgerechnet vor dem Abschluss einen technischen Fehler und traf den Ball nicht. Ohne Verlängerung ging es anschließend direkt ins Elfmeterschießen, in dem die Hofer die besseren Nerven hatten. "Es ist schade, dass wir für unsere gute zweite Halbzeit nicht belohnt worden sind. Hinten haben wir heute fast nichts zugelassen, eine von drei Großchancen hätte rein gemusst", erklärte ein geknickter Jahn-Trainer Michael Hutzler.
Schiedsrichter: Björn Söllner (Aidhausen) - Zuschauer: 300
Tore: 1:0 Oliver Seybold (28.), 1:1 Hayri Özdemir (32. Eigentor)
Das Elfmeterschießen: 2:1 Ferdinand List, 2:2 Alexander Kurz, 3:2 Max Bauernschmitt, 3:3 Sebastian Bösel, Bastian Schäferlein (Forchheim) verschießt, 3:4 Frantisek Kura, 4:4 Kevin Woleman, 4:5 Jakub Kubek, Maximilian Göbhardt (Forchheim) verschießt.
SV Sportfreunde Dinkelsbühl - TSV Nördlingen 3:0 (2:0)
Als Trost blieben den Riesern die Einnahmebeteiligung von rund 700 Zuschauern, eine Verliererprämie von 300 Euro und zwei Bälle. Pokalschreck Dinkelsbühl hingegen steht in der Runde der letzten Acht und darf sich auch im Viertelfinale seinen Gegner aussuchen. Die Partie begann zäh aus Sicht der Heimelf, die doch mit Respekt in die Partie ging. Nördlingen übernahm das Kommando, spielte gut, aber nur bis zum Strafraum. "Wir hatten in der ersten Halbzeit trotz der Überlegenheit keine Torchance", sagte ein enttäuschter TSV-Trainer Karl-Heinz Schüler, der beim Pressegespräch anfügte: "Wir wollten hier gewinnen, aber der verdiente Sieger heißt Dinkelsbühl." Das 1:0 für die Mittelfranken aus dem Landkreis Ansbach war der Knackpunkt. Eine Freistoßflanke köpfte Daniel Kernstock aus wenigen Metern unbedrängt ein (24.). Damit erhielten die Aktionen der Gastgeber mehr Sicherheit und der Fanblock der "Freunde" auf der neuen Fan-Tribüne skandierte bereits: "Wir fahren nach Berlin." Kurz vor der Pause war es Matthias Arold der das 2:0 besorgte (42.) und Pascal Haltmayer hätte wenige später mit dem 3:0 für klare Verhältnisse sorgen können (44.). Zur zweiten Halbzeit brachte Nördlingen drei frische Spieler, machte Druck: "Aber wir hätten heute zwei Stunden spielen können und hätten kein Tor erzielt", resignierte Schüler. Dinkelsbühl kämpfte, verteidigte geschickt und Haltmayer holte das Versäumte aus Halbzeit eins mit einem Sololauf von der Mittellinie nach, erzielte sehenswert das 3:0 (75.). "Ich bin stolz, wie weit wir gekommen sind. Aber ich gratuliere Dinkelsbühl zum verdienten Weiterkommen", sagte Schüler. "Herzlichen Dank für die Glückwünsche. Bis zum 1:0 hatten wir Probleme, hatten keinen Zugriff auf das Spiel und haben kaum Zweikämpfe gewonnen. Bis dahin konnten wir uns bedanken, dass wir nicht in Rückstand geraten sind", sagte Sportfreunde-Coach Thomas Ackermann. Der bedankte sich ausdrücklich auch bei Tormann Jochen Langkammerer, der dieses Mal auf der Bank bleiben musste und von Philipp Deeg blendend vertreten wurde. Wen sich die Sportfreunde aus Dinkelsbühl mit ihrem tollen Publikum nun auswählen werden, das ließ Ackermann offen: "Jetzt hat erst einmal die Liga Priorität. Wenn es so weit ist, werden wir uns mit diesem Thema befassen." Möglich scheint aber, dass der Wunschgegner TSV Rain am Lech heißen könnte, denn das würde ein weiteres Derby bedeuten.
Schiedsrichter: Dr. Sven Laumer (Penzendorf) - Zuschauer: 700
Tore: 1:0 Daniel Kernstock (24.), 2:0 Matthias Arold (42.), 3:0 Pascal Haltmayer (75.)