2024-04-25T14:35:39.956Z

Totopokal
Überglücklich: FWK-Coach Dieter Wirsching beschreit den Pokalsieg in Schalding. F: Scheuring
Überglücklich: FWK-Coach Dieter Wirsching beschreit den Pokalsieg in Schalding. F: Scheuring

6:4 n.E. - Kickers schaffen DFB-Pokal-Einzug

Bayerischer Totopokal - Finale: SV Schalding-Heining scheitert nach zweimaliger Führung

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Die Würzburger Kickers drehen einen zweimaligen Rückstand und holen als erstes unterfränkisches Team den Titel im Bayerischen Totopokal. Zwei direkt verwandelte Freistöße brachten die Kickers zu Gast beim SV Schalding-Heining zurück ins Spiel. Mit 6:4 nach Elfmeterschießen zog die überglückliche Elf von Dieter Wirsching in die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals ein und hinterließ bei den Niederbayern viele traurige Gesichter.

SV Schalding-Heining - FC Würzburger Kickers 4:6 n.E. (1:1/1:0)
Was für eine Dramatik in Schalding. Die Würzburger Kickers setzen sich mit 6:4 nach Elfmeterschießen gegen den SV Schalding-Heining durch und schaffen somit den Einzug in den DFB-Pokal. In der ersten Hälfte sahen die gut 2.000 Zuschauer eine wesentlich aktivere Hausherren-Elf. Schon nach einer Viertelstunde hätte der SV Schalding zweimal treffen können, doch zweimal scheiterte der wieselflinke Michael Pillmeier am stark reagierenden Kickers-Keeper André Koob. Die Kickers präsentierten sich in der Anfangsphase seltsam unkonzentriert und waren hinten völlig offen. Fast zwangsläufig fiel in der 18. Minute die Führung für den SVS. Wiederum war es Pillmeier, der sich etwa zehn Meter in der Hälfte der Gäste robust gegen seinen Gegenspieler Niklas Weißenberger durchsetzte und mustergültig auf den durchbrechenden Josef Eibl durchsteckte, der alleine vor dem Gäste-Gehäuse Keeper André Koob zum 1:0 überlupfte. Die Kickers hatten in der ersten Halbzeit auf ganzer Linie enttäuscht. "Schalding hat den ersten 30 Minuten deutlich den Stempel aufgedrückt, aus unserer Sicht ist diese Phase deutlich in die Hose gegangen", musste auch FWK-Coach Dieter Wirsching eingestehen. Allein Michael Pillmeier beschäftigte nahezu allein die komplette Kickers-Defensive. Nach vorne fanden die Unterfranken bis kurz vor der Halbzeit so gut wie gar nicht statt. Kurz vor der Halbzeit hatten die Würzburger endlich ihre beste Chance. Einen Eckball von Peter Endres setzte Moritz Vollmer per Kopf an die Latte. "Ich hab` zu meinen Jungs in der Halbzeit gesagt, sie sollen das Hirn ausschalten und die Zweikämpfe annehmen", so Wirsching. Und die Kabinenpredigt vom Kickers-Coach verfehlte ihre Wirkung nicht. Die Unterfranken kamen wie verwandelt aus der Kabine.



Kapitän Ricardo Borba verteilte Bierduschen, hier an flyeralarm-Boss Thorsten Fischer vom FWK-Hauptsponsor. F: Scheuring


Keine zwei Minuten waren in der zweiten Hälfte gespielt, da setzte Peter Endres eine erste richtige Duftmarke, doch sein Schuss aus 20 Metern ging einen halben Meter am Schaldinger Kasten vorbei. Der SVS ließ sich immer mehr in die eigene Spielhälfte einschnüren und konnte kaum mehr für Entlastung sorgen. Die Strafe folgte auf den Fuß: In der 63. Minute legte sich Peter Endres das Spielgerät nach einer Freistoßentscheidung rund 18 Metern vorm Schaldinger Gehäuse zurecht. Mit links zirkelte der defensive Mittelfeldspieler den Ball gefühlvoll ins Torwarteck zum 1:1-Ausgleich. Nun waren die Kickers am Drücker, doch wie aus dem Nichts gingen die Niederbayern in Führung. Die Würzburger Defensive unterschätzte in der 83. Minute einen langen Ball auf Michael Pillmeier total. Der Schaldinger Stürmer stand plötzlich allein vor dem Gäste-Kasten und schob cool an André Koob zum vielumjubelten 2:1 für die Hausherren in die Maschen, auf der Gegenseite übersah der Referee ein klares Handspiel von Christian Süß im eigenen Strafraum. Die Niederbayern kämpften in den letzten fünf Minuten leidenschaftlich darum, den Vorsprung über die Zeit zu retten.

Die Kickers bekamen in der 88. Minute nochmal einen Freistoß tief in der Schaldinger Hälfte zugesprochen. Einen indirekten, dachten die Zuschauer am Reuthinger Weg, denn Schiedsrichter Günter Perl hob doch eigentlich die Hand. Eigentlich, denn Daniel Diroll brachte den Ball mit viel Schnitt in den Strafraum und die Kugel rauschte an allen Beteiligten vorbei ins Netz - und der Treffer zählte trotzdem. Was für ein Tiefschlag für die Grün-Weißen, die sich davon nicht mehr erholten. "Vorm Elfmeterschießen, hab` ich gesagt: eigentlich müssten wir schon in der Kabine sitzen und heulen. Aber jetzt sind wir dran. Der Fußballgott war heute ein Würzburger", lachte Wirsching mit einer frischgezapften Halbe Siegerbier in der Hand. Im direkt folgenden Elfmeterschießen behielten die Kickers die Nerven, alle vier Schützen versenkten. Auf Schaldinger Seite zielten Michael Pillmeier - an die Latte - und Florian Stecher - in die Arme von Koob - nicht genau genug. Und der Traum vom DFB-Pokal war geplatzt. "Wir sind sehr traurig, das ist sehr bitter und verdient war's auch nicht", musste SVS-Trainer Mario Tanzer erstmal kräftig schlucken.
Schiedsrichter: Günter Perl (Pullach) - Zuschauer: 2.070
Tore: 1:0 Josef Eibl (18.), 1:1 Peter Endres (62.), 2:1 Michael Pillmeier (83.), 2:2 Daniel Diroll (88.)


Das Elfmeterschießen: Michael Pillmeier (SVS) zielt an die Latte, 2:3 Marco Haller, 3:3 Josef Eibl, 3:4 Pascal Bieler, 4:4 Christian Süß, 4:5 Christopher Bieber, Florian Stecher (SVS) verschießt gegen André Koob, 4:6 Adrian Graf



Zur ausführlichen Vorschau: Das Duell um den DFB-Pokal-Einzug



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Aufrufe: 014.5.2014, 20:00 Uhr
mwi / zisAutor