2024-05-08T14:46:11.570Z

Pokal
Es hat nicht sollen sein: die Sportfreunde Dinkelsbühl scheiterten im Pokalhalbfinale denkbar unglücklich.(F: Eberle)
Es hat nicht sollen sein: die Sportfreunde Dinkelsbühl scheiterten im Pokalhalbfinale denkbar unglücklich.(F: Eberle)

Dinkelsbühls Traum platzt in letzter Sekunde

FuPa-Video: Würzburger Kickers stehen dank Last-Minute-Elfmeter im Endspiel

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Das "Märchen in der Mutschach" ist vorbei. Die Sportfreunde Dinkelsbühl unterlagen im Toto-Pokal-Halbfinale dem haushohen Favoriten Würzburger Kickers denkbar unglücklich mit 1:2. Dabei ging der Underdog sogar selbst in Front, musste am Ende beider Halbzeiten aber spielentscheidende Nackenschläge hinnehmen.


SV Sportfreunde Dinkelsbühl - FC Würzburger Kickers 1:2 (1:1)

Die Partie begann so wie es der Großteil der knapp 1500 Zuschauer in der Mutschach erwartet hatte. Der Regionalligist aus Würzburg diktierte das Geschehen, Dinkelsbühl legte sein Hauptaugenmerk auf eine gut geordnete Defensive. Das erste Ausrufezeichen setzte dennoch der Pokalschreck aus Westmittelfranken. Beim ersten nennenswerten Dinkelsbühler Gegenangriff nach sieben Minuten verlängerte Tim Müller einen Freistoß aus der eigenen Hälfte per Kopf zu Engelhardt, der in halblinker Position an den Ball kam und die Kugel eiskalt zum 1:0 ins Netz schob.

Die Folge war ein Spiel auf ein Tor. Allerdings tat sich Würzburg schwer, zu ernsthaften Gelegenheiten zu kommen. Neben Leidenschaft trumpften die Sportfreunde nämlich mit exzellenter defensiver Ordnung auf. Die technische Überlegenheit und die Geschwindigkeitsvorteile des Regionalligisten kamen kaum zum Tragen. So waren Borbas Distanzversuch (18.) und Kopfbälle von Mensah (25.) und Vollmer (28.) zunächst die einzigen ernsthaften Torversuche der Elf von Dieter Wirsching.

Anders Dinkelsbühl, das offensiv nur höchst selten in Erscheinung trat. Wenn die Hausherren einmal angriffen, dann aber mit Nachdruck. Tim Müllers Schuss hätte um ein Haar das 2:0 bedeutet, Kickers-Keeper Tsiflidis rettete aber mit viel Mühe zur Ecke (33.).

Nachdem Borba auf der Gegenseite die bis dahin beste Würzburger Gelegenheit vergeben hatte, hatte der Dinkelsbühler Anhang endgültig den Torschrei zum zweiten Mal auf den Lippen. In Folge eines Konters tauchte Tim Müller halbrechts frei vor Kickers-Keeper Tsiflidis auf und brachte die Kugel auch am Torhüter vorbei, hatte dann aber Pech, dass zwei hinterhergeeilte Würzburger Verteidiger das Spielgerät mit vereinten Kräften noch von der Linie kratzten (43.).

Sekunden später dann der Schock für die Gäste. Tsiflidis hatte seinen Strafraum verlassen, um einen weiten Pass abzufangen, spielte das Leder aber mit der Hand - Referee Badstübner hatte keine andere Wahl - Rot (43.). Als in der Nachspielzeit des ersten Abschnitts alles dafür sprach, dass der Außenseiter seinen Vorsprung mit in die Pause nehmen würde, schlug Würzburg plötzlich zu. Über links kam Bieber in zentraler Position an den Ball und lochte abgeklärt zum 1:1 ein.

Nach der Pause blieb der Gast das tonangebende Team. In Überzahl kam aber auch Dinkelsbühl nun häufiger über die Mittellinie. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr sprach für die Ackermann-Elf, die hinten bis auf wenige Ausnahmen nicht viel zuließ.

Als das Match in der Schlussphase etwas hitziger geriet, wurde es dann doch brenzlig für die Sportfreunde. Vollmer kam im Strafraum zu Fall - Referee Badstübner entschied sich gegen einen Strafstoß (84.). Kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit hatte Haltmayer auf der anderen Seite dann die Möglichkeit, die Mutschach zur Explosion zu bringen, als er halbrechts im Sechzehner einen langen Ball erreichte und sofort abschloss, das mittlerweile von Kickers-Ersatzkeeper Koob gehütete Gehäuse aber knapp verfehlte (89.).

Alles war angerichtet für das entscheidende Elfmeterschießen, als ein letzter Pfiff Dinkelsbühl in Schockstarre versetzte. Bieber war noch einmal in den Strafraum eingedrungen, hatte den Abschluss gesucht und dabei aus kurzer Distanz die Hand von Johannes Müller getroffen. Badstübner zeigte auf den Punkt, und Borba schoss Würzburg aus elf Metern ins Finale nach Schalding-Heining, wo der dort heimische SVS wartet.

Doppelt bitter für Dinkelsbühl: Torschütze Steffen Engelhardt und Pascal Haltmayer verletzten sich. Bei Haltmayer besteht nach einem Foul von Ex-Club-Profi Bieler sogar Verdacht auf Schienbeinbruch.

Schiedsrichter: Florian Badstübner (TSV Windsbach) - Zuschauer: 1.200
Tore: 1:0 Steffen Engelhardt (8.), 1:1 Chistopher Bieber (45.), 1:2 Ricardo Borba (90., Handelfmeter)
Rote Karte: Daniel Tsiflidis (Würzburg) wegen absichtlichen Handspiels außerhalb des Strafraums (43.).

Aufrufe: 030.4.2014, 23:37 Uhr
Bastian EberleAutor