2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Das alles entscheidende Tor in Altdorf, links hinten jubelt Melanie Kapp, Ball und Miriam Grasser hinter der Altdorfer Torlinie. Foto: M. Eckersberger
Das alles entscheidende Tor in Altdorf, links hinten jubelt Melanie Kapp, Ball und Miriam Grasser hinter der Altdorfer Torlinie. Foto: M. Eckersberger

Ezelsdorf feiert, Altdorf muss nachsitzen

22. Spieltag: Seebacherinnen freuen sich auch über die Silbermedaille +++ Aufsteiger schafft den Klassenerhalt +++ FCA-Mädels müssen zunächst in einer Entscheidungsrunde ran und womöglich noch in die Relegation

Da auch im Fußball gilt „Nur einer kann ge­winnen“, muss der FC Altdorf nach dem verlorenen Derby gegen den FC Ezelsdorf seinen Urlaub verschieben. Zunächst steht eine Entscheidungs­runde um den Klassenerhalt an und mit ein wenig Pech dann auchnoch ei­ne Relegationsrunde. Feiern dürfen dagegen die Mädels vom FCE, die als Aufsteiger dann doch noch den Liga­verbleib klargemacht haben.

FC Altdorf - FC Ezelsdorf 0:1

Es ist halt nach wie vor eine unumstößliche Tatsache, dass beim Fußball nur ein Kriterium zählt: die erzielten Tore. Und wenn’s gar nicht anders geht, dann eben auch nur ein einziges! Diese schmerzli­che Erfahrung mussten die Altdorfer BOL-Frauen am letzten Spieltag aus­gerechnet im Lokalderby gegen den punktgleichen FC Ezelsdorf machen. Die Tabellensituation war die, dass von Platz 6 bis Platz 11 sechs Teams auf der Kippe standen und aufgrund der Unwägbarkeiten in dieser Saison sich keiner der beiden Kontrahenten einen Punktverlust leisten konnten.

Normalerweise hätte Altdorf be­reits in der ersten Viertelstunde die Weichen auf Sieg stellen können, ja müssen. Beste Chancen durch Fran­zi Ellmer (6. und 9. Minute) sowie eine Großchance von Nadine Kanz in der 10. Minute, die gerade noch von der Ezelsdorfer Torhüterin Yvonne Kapp vereitelt wurde, hätten die Hausher­rinnen in Front bringen können. Da­zwischen lagen zwei ergebnislose Schussversuche der Gäste von Nadja Eckstein und Laura Loos. Der FCA hatte in der ersten Hälf­te von den Spielanteilen etwas mehr vorzuweisen, Ezelsdorf machte hinten dicht und lauerte auf Konterchancen. Kurz vor dem Pausenpfiff hatten die Altdorferinnen noch zwei, drei gu­te Gelegenheite. Zuerst setzte Sand­ra Bellmann einen Freistoß über die Latte (43.), bei zwei gefährlichen Eck­stößen fand sich im Ezelsdorfer Fün­fer keine Abnehmerin und in der 45. Minute verzog Christina Endres aus spitzem Winkel.

Nach der Pause kamen die Ezels­dorferinnen offenbar mit neuer Ent­schlossenheit aus der Kabine, jeden­falls hatte kurz hintereinander Laura Loos zwei Chancen. Ein Schuss von Maike Wintrich fand die Altdorfer Keeperin Sylke Perl auf dem Posten. Der FCA begann zwar, wieder etwas die Initiative zu übernehmen, muss­te aber in der Hintermannschaft höl­lisch auf die schnellen Sturmspitzen der Ezelsdorferinnen aufpassen. In der 66. Minute hatte die ein­gewechselte Katrin Jäkel eine Rie­senchance, auf der Gegenseite patz­te Viola Schmidt, Laura Loos ging in Richtung Altdorfer Tor und Sylke Perl rettete in letzter Sekunde (68.). Irgendwie lag hüben wie drüben die Entscheidung in diesem Match in der Luft. In der 70. Minute semmelte Christina Endres übers Ezelsdorfer Tor und nur eine Minute später hatte Nadine Kanz frei vor dem Ezelsdorfer Tor die Führung auf dem Fuß, schei­terte aber wiederuman der Ezelsdor­fer Torhüterin Yvonne Kapp. Beim nächsten Altdorfer Angriff legte Ka­trin Jäkel auf Christina Endres ab, doch der Schiri erkannte auf Abseits­stellung. Dann kam es knüppeldick für Alt­dorf: Wieder eine Unsicherheit auf der rechten Abwehrseite, ein schlam­piges Abspiel, Melanie Kapp zog ab, der Rettungsversuch von Miriam Grasser in letzter Sekunde scheiterte und Ezelsdorf ging glücklich mit 1:0 in Führung. In den letzten zehn Mi­nuten versuchte Altdorf verzweifelt, wenigstens noch den einen Punkt zu retten, der – wie sich am Ende heraus­stellen sollte – den Klassenerhalt für beide Teams bedeutet hätte. Katrin Jäkel wurde in der 81. Mi­nute gerade noch gestoppt, ansonsten brachten die Gäste das knappe Er­gebnis über die Zeit.

Nach dem Spiel feierten die Ezelsdorferinnen ausge­lassen mit ihrem Tross den Klassener­halt. Der Neuling SV Segringen muss tatsächlich mit 24 Punkten als Tabel­lenletzter den Gang in die Bezirksliga antreten, diese Punktzahl hätte in den Jahren nach 2009 immer in der BOL für den Klassenerhalt gereicht! Auf Altdorfer Seite muss man sich jetzt auf eine knackige Entscheidungsrun­de und dann eventuell noch auf Rele­gationsspiele einstellen. In der Tabelle stehen von Platz 8 bis 11 mit 25 Punkten jeweils der FV Dit­tenheim, die Sp Vgg Erlangen, der 1. FC Altdorf und der FC Kalbenstein­berg, die nun in zwei Entscheidungs­spielen um den Verbleib in der BOL antreten müssen. Die Paarungen wer­den am Mittwoch, 4. Juni, in der Ge­schäftsstelle des BFV ausgelost.

Das Zittern für die leidgeprüften Altdorferinnen geht also weiter und zu allem Überfluss muss die Altdorfer Trainerin Daniela Seitzinger am kommenden Mittwoch unters Messer. Sie hat sich in der letzten Woche beim Trainerlehrgang zur neuen C-Lizenz in einer an sich banalen Situation ei­nen massiven „Kollateralschaden“ am linken Knie zugezogen.


SV Segringen - TSV Mörsdorf 3:0

Der perfekte Abschluss war es dann doch nicht, aber die 0:3-Niederlage der Fuß­ballfrauen des TSV Mörsdorf im letz­ten Spiel gegen Absteiger SV Segrin­gen hinderte die Mannschaft nicht, eine sehr erfolgreiche Saison in der Bezirksoberliga zu feiern. Das Nachholspiel vom Donnerstag in den Knochen und wissend, dass ein Spitzenplatz bereits feststeht, führte dazu, dass die Mörsdorfer Damen in Segringen kaum zum Zuge kamen. Angeführt von der Torschützenköni­gin der Liga, Christina Liebenstein, übernahmen die Gastgeberinnen von Beginn an das Kommando und führ­ten durch zwei Treffer von Lieben­stein zur Halbzeit mit 2:0. Mörsdorf zeigte nach dem Seiten­wechsel zwar etwas mehr Leben, viel Produktives kam aber nicht zustande. Liebenstein mit ihrem dritten Treffer machte schließlich kurz vor Schluss alles klar (82.). Mörsdorf belegt zum Saisonab­schluss den dritten Platz.

FV Dittenheim - FSV Großenseebach 0:1

Das „Wun­der“ am letzten Spieltag blieb aus: Das FSV-Team, das am Wochenende zuvor die Tabellenspitze verloren hat­te, gewann zwar sein Spiel beim FV Dittenheim mit 1:0, blieb aber hinter dem 1.FC Nürnberg II, der sich seiner­seits aber auch keine Blöße gab.

Im letzten Saisonspiel wollten die Seebacherinnen einen versöhnlichen und guten Abschluss zeigen und die kleine Chance zur Meisterschaft nut­zen. Es war aber vorab allen klar, dass sich die Club-Reserve sich den Titel wohl nicht mehr nehmen lassen wür­de. In der Tat zeigte das Team noch einmal Charakter. Die eingewechselte Lisa Plura erlöste den FSV in der 82. Minute mit dem Siegtreffer. In der kommenden Saison wird man mit der nach wie vor sehr jungen Trup­pe wieder versuchen, in der BOL vor­ne mitzuspielen. Auch wenn man die große Möglichkeit verpasst hat aufzu­steigen, hat die Mannschaft alle Erwartungen übertroffen. bni

Aufrufe: 04.6.2014, 15:50 Uhr
Der Bote / NN NM / NN HerzoAutor