Es ist halt nach wie vor eine unumstößliche Tatsache, dass beim Fußball nur ein Kriterium zählt: die erzielten Tore. Und wenn’s gar nicht anders geht, dann eben auch nur ein einziges! Diese schmerzliche Erfahrung mussten die Altdorfer BOL-Frauen am letzten Spieltag ausgerechnet im Lokalderby gegen den punktgleichen FC Ezelsdorf machen. Die Tabellensituation war die, dass von Platz 6 bis Platz 11 sechs Teams auf der Kippe standen und aufgrund der Unwägbarkeiten in dieser Saison sich keiner der beiden Kontrahenten einen Punktverlust leisten konnten.
Normalerweise hätte Altdorf bereits in der ersten Viertelstunde die Weichen auf Sieg stellen können, ja müssen. Beste Chancen durch Franzi Ellmer (6. und 9. Minute) sowie eine Großchance von Nadine Kanz in der 10. Minute, die gerade noch von der Ezelsdorfer Torhüterin Yvonne Kapp vereitelt wurde, hätten die Hausherrinnen in Front bringen können. Dazwischen lagen zwei ergebnislose Schussversuche der Gäste von Nadja Eckstein und Laura Loos. Der FCA hatte in der ersten Hälfte von den Spielanteilen etwas mehr vorzuweisen, Ezelsdorf machte hinten dicht und lauerte auf Konterchancen. Kurz vor dem Pausenpfiff hatten die Altdorferinnen noch zwei, drei gute Gelegenheite. Zuerst setzte Sandra Bellmann einen Freistoß über die Latte (43.), bei zwei gefährlichen Eckstößen fand sich im Ezelsdorfer Fünfer keine Abnehmerin und in der 45. Minute verzog Christina Endres aus spitzem Winkel.
Nach der Pause kamen die Ezelsdorferinnen offenbar mit neuer Entschlossenheit aus der Kabine, jedenfalls hatte kurz hintereinander Laura Loos zwei Chancen. Ein Schuss von Maike Wintrich fand die Altdorfer Keeperin Sylke Perl auf dem Posten. Der FCA begann zwar, wieder etwas die Initiative zu übernehmen, musste aber in der Hintermannschaft höllisch auf die schnellen Sturmspitzen der Ezelsdorferinnen aufpassen. In der 66. Minute hatte die eingewechselte Katrin Jäkel eine Riesenchance, auf der Gegenseite patzte Viola Schmidt, Laura Loos ging in Richtung Altdorfer Tor und Sylke Perl rettete in letzter Sekunde (68.). Irgendwie lag hüben wie drüben die Entscheidung in diesem Match in der Luft. In der 70. Minute semmelte Christina Endres übers Ezelsdorfer Tor und nur eine Minute später hatte Nadine Kanz frei vor dem Ezelsdorfer Tor die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber wiederuman der Ezelsdorfer Torhüterin Yvonne Kapp. Beim nächsten Altdorfer Angriff legte Katrin Jäkel auf Christina Endres ab, doch der Schiri erkannte auf Abseitsstellung. Dann kam es knüppeldick für Altdorf: Wieder eine Unsicherheit auf der rechten Abwehrseite, ein schlampiges Abspiel, Melanie Kapp zog ab, der Rettungsversuch von Miriam Grasser in letzter Sekunde scheiterte und Ezelsdorf ging glücklich mit 1:0 in Führung. In den letzten zehn Minuten versuchte Altdorf verzweifelt, wenigstens noch den einen Punkt zu retten, der – wie sich am Ende herausstellen sollte – den Klassenerhalt für beide Teams bedeutet hätte. Katrin Jäkel wurde in der 81. Minute gerade noch gestoppt, ansonsten brachten die Gäste das knappe Ergebnis über die Zeit.
Nach dem Spiel feierten die Ezelsdorferinnen ausgelassen mit ihrem Tross den Klassenerhalt. Der Neuling SV Segringen muss tatsächlich mit 24 Punkten als Tabellenletzter den Gang in die Bezirksliga antreten, diese Punktzahl hätte in den Jahren nach 2009 immer in der BOL für den Klassenerhalt gereicht! Auf Altdorfer Seite muss man sich jetzt auf eine knackige Entscheidungsrunde und dann eventuell noch auf Relegationsspiele einstellen. In der Tabelle stehen von Platz 8 bis 11 mit 25 Punkten jeweils der FV Dittenheim, die Sp Vgg Erlangen, der 1. FC Altdorf und der FC Kalbensteinberg, die nun in zwei Entscheidungsspielen um den Verbleib in der BOL antreten müssen. Die Paarungen werden am Mittwoch, 4. Juni, in der Geschäftsstelle des BFV ausgelost.
Das Zittern für die leidgeprüften Altdorferinnen geht also weiter und zu allem Überfluss muss die Altdorfer Trainerin Daniela Seitzinger am kommenden Mittwoch unters Messer. Sie hat sich in der letzten Woche beim Trainerlehrgang zur neuen C-Lizenz in einer an sich banalen Situation einen massiven „Kollateralschaden“ am linken Knie zugezogen.
SV Segringen - TSV Mörsdorf 3:0
Der perfekte Abschluss war es dann doch nicht, aber die 0:3-Niederlage der Fußballfrauen des TSV Mörsdorf im letzten Spiel gegen Absteiger SV Segringen hinderte die Mannschaft nicht, eine sehr erfolgreiche Saison in der Bezirksoberliga zu feiern. Das Nachholspiel vom Donnerstag in den Knochen und wissend, dass ein Spitzenplatz bereits feststeht, führte dazu, dass die Mörsdorfer Damen in Segringen kaum zum Zuge kamen. Angeführt von der Torschützenkönigin der Liga, Christina Liebenstein, übernahmen die Gastgeberinnen von Beginn an das Kommando und führten durch zwei Treffer von Liebenstein zur Halbzeit mit 2:0. Mörsdorf zeigte nach dem Seitenwechsel zwar etwas mehr Leben, viel Produktives kam aber nicht zustande. Liebenstein mit ihrem dritten Treffer machte schließlich kurz vor Schluss alles klar (82.). Mörsdorf belegt zum Saisonabschluss den dritten Platz.
FV Dittenheim - FSV Großenseebach 0:1
Das „Wunder“ am letzten Spieltag blieb aus: Das FSV-Team, das am Wochenende zuvor die Tabellenspitze verloren hatte, gewann zwar sein Spiel beim FV Dittenheim mit 1:0, blieb aber hinter dem 1.FC Nürnberg II, der sich seinerseits aber auch keine Blöße gab.
Im letzten Saisonspiel wollten die Seebacherinnen einen versöhnlichen und guten Abschluss zeigen und die kleine Chance zur Meisterschaft nutzen. Es war aber vorab allen klar, dass sich die Club-Reserve sich den Titel wohl nicht mehr nehmen lassen würde. In der Tat zeigte das Team noch einmal Charakter. Die eingewechselte Lisa Plura erlöste den FSV in der 82. Minute mit dem Siegtreffer. In der kommenden Saison wird man mit der nach wie vor sehr jungen Truppe wieder versuchen, in der BOL vorne mitzuspielen. Auch wenn man die große Möglichkeit verpasst hat aufzusteigen, hat die Mannschaft alle Erwartungen übertroffen. bni