Dabei hätte alles so schön sein können. In einem spannenden und von verbissenen Zweikämpfen geprägten Entscheidungsmatch hatte die quirlige Jasmin Riedel nach einer präzisen Freistoßflanke von Laura Freytag den Außenseiter per Kopf in Führung gebracht (68.). Dem BOL-Zehnten fiel in der Folgezeit nicht wirklich Konstruktives ein, um die DJK-Abwehr in Gefahr zu bringen. Im Gegenteil: mit schnellen Kontern schien der Bezirksliga-Vizemeister dem 2:0 sogar näher zu sein als die SpVgg dem Ausgleich. Erst einem „Sonntagsschuss“ der eingewechselten Veronika Papon war es zu verdanken, dass sich die SpVgg in die Verlängerung rettete.
Dennoch hatten es auch die Mädels in den roten Trikots verdient, am Ende eines kräftezehrenden Duells als Sieger vom Platz zu gehen. In fußballerischer Hinsicht wurde den knapp 200 Zuschauern auf der Anlage des SV Rednitzhembach kein Leckerbissen geboten. Dies lag wohl vor allem an der besonderen Brisanz eines alles entscheidenden Duells. Technische Mängel, Missverständnisse und leichtfertige Ballverluste ließen erahnen, dass einige Akteurinnen auf beiden Seiten doch mit ihren Nerven zu kämpfen hatten.
Aus dem Spiel heraus gelang wenig, für Gefahr sorgten bisweilen Eckbälle und Freistöße. So rettete DJK-Keeperin Milena Stephan nach einer halben Stunde entschlossen gegen die heranstürmende Laura Wildner. Das Glück stand der Gnotzheimer Torhüterin wenig später zur Seite, als Julia Rzonsa nur knapp das Ziel verfehlte.
Auch nach dem Seitenwechsel lebte die Partie insbesondere von der Intensität und Spannung. Die klassenhöheren Erlangerinnen erspielten sich optisch zwar ein leichtes Übergewicht, Gnotzheim wirkte mit sporadischen Vorstößen allerdings zwingender und gefährlicher. Bei einer abgefälschten „Bogenlampe“ und im „Nahkampf“ gegen Susanne Kolb musste DJK-Torfrau Stephan trotzdem auf der Hut sein.
Nach einer guten Stunde vergab Jasmin Riedel in bester Position zu überhastet das mögliche 1:0. In der 68. Minute machte sie es aber besser und „köpfelte“ die Kugel an der verdutzten Erlanger Keeperin vorbei in die Maschen. Für die meisten Zuschauer hatte sich der DJK-Zug Richtung BOL nun unaufhaltsam in Bewegung gesetzt, doch Papon stellte das Signal mit ihrem tollen Distanzschuss wieder auf „Rot“.
In der Verlängerung schien es zunächst so, als hätte Gnotzheim mehr zuzusetzen. Weil damit aber auch die Zeit der Wadenkrämpfe begann, war der Spielfluss schnell wieder dahin. Fünf Minuten vor dem Abpfiff setztedie SpVgg offenbar alles auf eine Karte, um das drohende Elfmeterschießen zu vermeiden. Scheiterte Stefanie Ölze erst noch am Aluminium (115.), traf die ebenfalls eingewechselte Nadine Mikolajetz zwei Minuten danach mit einem fulminanten Schuss von der Strafraumgrenze zur endgültigen Entscheidung.