Ein Gemeindederby auf Augenhöhe

So taten sich beide Seiten bei der Einordnung schwer. Punktgewinn oder doch zwei Zähler verloren? Rulle schob sich zumindest auf Tabellenrang sechs vor, Wallenhorst überholte Holzhausen, bleibt aber als Vierzehnter auf einem Abstiegsplatz. Rulles Trainer Michael Wöstmann zeigte sich gelassen. „Am Ende haben wir die englische Woche gemerkt, einige gingen auf dem Zahnfleisch. Deshalb müssen wir mit dem Punkt leben, zufrieden sind wir natürlich nicht.“ Wallenhorsts Spielertrainer Christian Schiffbänker hatte bis zum Schluss auf ein bisschen Spielglück gehofft. „Auswärts gegen Rulle, gegen eine gute Truppe, können wir trotzdem mit einem 1:1 zufrieden sein. Nach den letzten Woche mit dem Spielausfall und dem bitteren 0:1 gegen Ankum war es wichtig, dass wir was Zählbares mitnehmen.“

Rulle hatte in den ersten 20 Minuten große Schwierigkeiten, ins Spiel zu finden. Wallenhorst konterte nach Ballgewinnen mit schnellem Umschaltspiel. Der agile Spielmacher Schiffbänker (8.), Rechtsaußen Leon Kauz (9.) und Vincent Brüwer (11.) hatten eine frühe Gästeführung vor Augen. Danach stabilisierten sich die Gastgeber und hätten nach einem Kopfball von Julian Rossberg in Führung gehen können. Doch TSV-Keeper Lennart Süllow lenkte das Spielgerät an die Latte (28.). Rulle kombinierte nun etwas besser, durfte sich dennoch bei seinem Torwart Marvin Staar bedanken, der einen Kopfballaufsetzer von Brüwer reaktionsschnell entschärfte (39.). Kurz danach hatte die Eintracht erneut Glück, weil Schiedsrichter Florian Veen vor dem 1:0 einen Zweikampf nicht als Foul wertete und Julian Hawighorst obendrein noch abseitsverdächtig Julian Rossberg im Zentrum bediente, der zur Halbzeitführung einschob. (41.). „Foul kann man pfeifen, muss man aber nicht. Abseits war es nicht“, bewertete der Torschütze die Szene. „Und für so eine Situation stehe ich dann nun mal in der Mitte" grinste Rossberg.

Nach der Pause kam Wallenhorst druckvoll aus der Kabine und durch einen 30-Meter Sonntagssschuss von Noel Schwegmann zum verdienten 1:1-Ausgleich (59.). Die nächste Viertelstunde gehörte jetzt wieder dem Gastgeber, der bei Rossbergs Kopfball (67.) und einem Tiefenlauf von Tommy Claushallmann (71.), der sich wohl knapp im Abseits bewegte,vor der erneuten Führung stand. In der Endphase konnte der TSV etliche Abspielfehler der müder werdenden Eintracht nicht mehr in den entscheidenden „Lucky Punch“ ummünzen.

Rulles Trainer Michael Wöstmann ist mit dem bisher Erreichten und einem Platz im oberen Tabellenmittelfeld zufrieden. „Es ist ein realistisches Bild, es war viel Auf und Ab bei uns.“ In Wallenhorst wird man trotz des Abstiegsplatzes weiterhin nicht nervös, wie Kapitän Lennart Süllow klarmacht. „So einen Punkt wie heute, hätten wir schon mehrmals mitnehmen müssen. Da haben wir es nicht geschafft. Mir wird nicht Angst und Bange bei der Entwicklung in den letzten Wochen. Wir gehen unseren Weg, und da unten kommen wir schon raus.“

Tore: 1: 0 Rossberg (41.), 1:1 Schwegmann (59.)

Rulle: Staar – Bartke, Horn, Liegmann, Böwer (64. Miletic) – Schlüter, Eichmeyer, T. Claushallmann (83. Niemeyer) – Hawighorst (51. Pfeiler), N. Claushallmann, Rossberg,

Wallenhorst: Süllow – Schwegmann, Röwekamp, Schwerdtfeger, Kröger – Kauz, Wilke (46. Busch), Schiffbänker, Rust (36. Kujas) – Fähmel (74. Wulftange), Brüwer (83. Albers)

Schiedsrichter: Florian Veen

Zuschauer: ca. 150