2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview

Aufstiegstrainer unter der Lupe

+++ Sommerserie über besonders erfolgreiche Übungsleiter der heimischen Clubs +++ Heute: Benni Höfer (TSV Klein-Linden) +++

In unserer FuPa-Interview-Serie "Aufstiegstrainer unter der Lupe“ stehen die Coaches der heimischen Erfolgsmannschaften der vergangenen Runde im Fokus. Wie haben sie die letzte Saison erlebt? Wie nehmen sie den Trainerjob wahr? Und was bewegt sie privat? FuPa Mittelhessen, das Fußball-Portal der Zeitungsgruppe Zentralhessen, hat nachgefragt und veröffentlicht seine Sommer-Gespräche mit den "Machern von der Seitenlinie" jeweils montags und dienstags.

Heute steht Benni Höfer, der den TSV Klein-Linden in der vergangenen Runde zum Aufstieg in die Gruppenliga Gießen/Marburg geführt hat, Rede und Antwort.

FuPa: Herr Höfer, nach der vergangenen Aufstiegssaison, hatten Sie sich da überhaupt nach einer Sommerpause gesehnt oder hätten Sie am liebsten nahtlos in der Gruppenliga weitergespielt?

Benni Höfer: Ach nee, ich war echt froh, dass das rum war. Es war ja nie richtig klar, wir mussten am Ende ja um jeden Punkt zittern. Ich war nur froh, als die Saison vorbei war. Und dann der verdiente Aufstieg und das verdiente Feiern. Es wurde echt Zeit.

FuPa: Wann war Ihnen klar, dass es 2015 definitiv etwas werden würde mit dem Aufstieg - trotz einiger Turbulenzen am Ende?

Höfer: Nach dem Rückrundenstart gegen Kesselbach wusste ich, dass wir das schaffen können. Die Mannschaft war fit und von der Einstellung her da. Das war für mich so ein Zeichen.

FuPa: Und was war rückblickend das Klein-Lindener oder Ihr Erfolgsrezept in der vergangenen Runde?

Höfer: Das Erfolgsrezept war, dass die Jungs wirklich alle von Anfang bis Ende voll mitgezogen haben und ich immer 16 bis 18 Spieler im Training hatte. Trotz einiger Verletzungen. Das ganze Umfeld hat mitgearbeitet, die erste und zweite Mannschaft, die Frauen und die alten Herren. Das Gesamtpaket war einfach top.


Der Lindener Meistertrainer 2014/15: Benni Höfer. (Foto: Ben)

FuPa: Blicken wir auf das Hier und Jetzt und auch ein Stück weit in die Zukunft: Wie lief denn die Kader-Planung bislang aus Ihrer Sicht? Und was ist mit dem jetzigen Aufgebot drin in der Gruppenliga Gießen/Marburg?

Höfer: Bis auf Tim Trzenschiok (Anm. d. Red.: TSV-Top-Torjäger der vergangenen Saison mit 22 Treffern), der mit seiner Freundin nach Fulda zieht, haben wir keine Abgänge. Von der Kader-Planung her sind die Leute, die ich wollte, auch gekommen (Anm. d. Red.: Z.B. Kais Gouri, Maykel Samun, Sören Schneider, Paul Rogolowski). Es war aber natürlich schwierig, weil wir ein Verein sind, der nicht groß Geld bezahlt. Die Spieler, die gekommen sind, sind auch alles Spieler, die schon hochklassig gespielt haben. Das spricht auch für den Verein.

Für uns muss das Ziel sein reinzukommen in die Gruppenliga und schnell viele Punkte zu sammeln, um nicht hinten reinzufallen.

FuPa: Anderes Thema: Was hat Sie eigentlich dazu bewegt, auf der Trainerbank Platz zu nehmen?

Höfer: Das war eher aus dem Nichts. Mit 26 Jahren hatte ich sozusagen angefangen. Davor hatte ich noch gar nicht an den Trainerjob gedacht. Dann dachte ich auf einmal: „Warum nicht Trainer sein?“ Einfach aus dem Nichts heraus. Erst habe ich mich im Friedberger Raum angeboten, in den Gießener Raum wollte ich erst gar nicht.

Ich habe mich dann aber doch mal mit dem MTV Gießen getroffen und dann kam das so zustande. Und anschließend habe ich mich da einfach reingesteigert. Viel durch Lesen und Internet. Und auch dank des Austauschs mit höherklassigen Spieler habe ich mich immer weitergebildet, bis ich meinen Trainerschein gemacht habe. Ich pflege auch guten Kontakt zu anderen Trainern, mit denen ich mich immer austausche.

FuPa: Was fasziniert Benni Höfer eigentlich außer Fußball?

Höfer: Da gibt es eigentlich nur noch meine Familie. Ich verbringe wirklich sehr viel Zeit mit dem Fußball. Der Erfolg kommt nicht von alleine.

FuPa: Löw, Guardiola oder Klopp: Wem würden Sie gerne mal assistieren?

Höfer: Ich würde echt Klopp nehmen, den finde ich klasse. Sein Auftreten ist super. Das ist überhaupt ein Traum von mir, auch mal bei einem Bundesligatrainer zu assistieren. Da ich Köln-Fan bin würde ich natürlich auch zum Stöger gehen.

FuPa: Kurze Abschlussfrage zum lockeren Ausklang: Was hört Benni Höfer in diesem Sommer im Auto?

Höfer (lacht): Meine Musik ist schon immer House, Elektro. Das kann ich dann auch immer laut aufdrehen. Ich bin auch derjenige, der bei uns immer die CD's für die Partys macht.

FuPa: Herr Höfer, wir danken für das interessante Gespräch und wünschen Ihnen für Ihre Trainerkarriere auch in Zukunft alles Gute!

Aufrufe: 06.7.2015, 08:00 Uhr
Chris NemethAutor