2024-05-02T16:12:49.858Z

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Vor allem auf Kapitän und Fixpunkt Florian Kröner (rechts, hier im Duell mit Dietkirchens Miguel Granja) ruhen die Hoffnungen im Abstiegskampf. Archivfoto: Klein.
Vor allem auf Kapitän und Fixpunkt Florian Kröner (rechts, hier im Duell mit Dietkirchens Miguel Granja) ruhen die Hoffnungen im Abstiegskampf. Archivfoto: Klein.

Auf Mittelfeld-Ass Kröner ruhen die Hoffnungen

Heimische Verbandsligisten im Check - Teil 3: FC Dorndorf +++ Verlust hochkarätiger Abgänge noch nicht vollständig kompensiert +++ Offensivstandards und Heimspiele Trumpf

DORNDORF. So langsam aber sicher steigen die heimischen Verbandsligisten wieder in die Vorbereitung auf die am 25. Februar beginnende Rückrunde ein. Grund genug für uns, einen Blick auf das bisherige Verbandsliga-Geschehen unserer Teams zu werfen. Was war los? Was tut sich derzeit? Was wird noch kommen? Heute im Fokus: Der FC Dorndorf.

Sportliche Situation: Dass nach dem sommerlichen Umbruch mit den Abgängen von Markus Neugebauer, David Röhrig, Soheil Mansur und Jun-Hun Kim eine schwere Saison bevorstehen würde, war klar. Zumal das Trio durch überwiegend blutjunge oder verbandsliga-unerfahrene Spieler ersetzt wurde. "Wenn man sich unsere Aufstellungen anguckt, waren teilweise nur vier oder fünf Spieler aus der Vorsaison dabei", merkt FC-Coach Friedel Müller an. Der Umgewöhnungsprozess an die neue Klasse ging mit vier Niederlagen aus den ersten fünf Spielen einher. Lediglich einmal konnten die Schwarz-Weißen zwei Siege in Folge einfahren (3:0 in Wörsdorf, 3:1 gegen Gießen), dementsprechend unkonstant verlief die Saison bisher. Und dementsprechend tief steht Dorndorf auch im Tabellenkeller und wird angesichts der wohl erhöhten Absteigerzahl bis zum Ende für den Ligaerhalt fighten müssen.

Das lief gut: Die Integration der neuen Spieler verlief durchaus positiv: Außenverteidiger Max Kunz (19) und Center Lukas Fries (19) wussten bereits mit beständigen Leistungen zu überzeugen. Auch der aus Hadamar verpflichtete Behar Perquku stellt eine Bereicherung fürs Team dar. Zudem sind die speziell trainierten Offensivstandards Trumpf. Florian Kröner überzeugt als gewiefter Schütze und Manuel Groß als eiskalter Vollstrecker: Bereits sechs Saisontore stehen für den Innenverteidiger zu Buche!

Das lief schlecht: Die Abgänge haben unverkennbare Lücken gerissen. Es fehlt oftmals das Tempo und die Wendigkeit oder schlichtweg die Klasse von Ex-Regionalligaspieler Kim, die Stabilität eines Neugebauer, die Spielgestaltung eines Mansur, die Knipserqualitäten eines Röhrig. "Wir müssen unser Umschaltspiel verbessern: Offensiv wie defensiv. Das ganze Mannschaftsgefüge muss enger zusammenrücken", hat Müller erkannt. Gerade Florian Kröner als Fixpunkt in der so wichtigen Mittelfeldzentrale wird weiter Schlüsselfigur sein (müssen). Auf den Außen zeigen Martin Wilk und Thomas Wilhelmy bereits ansprechende Leistungen, an die 20 Treffer von Kim aus der Vorsaison werden sie aber wohl nicht rankommen. "Ein wenig bezeichnend ist, dass wir noch keinen Elfmeter in dieser Saison rausgeholt haben. Uns fehlt noch die Präsenz ganz vorne", findet Müller. Ferner sieht er Verbesserungsbedarf im Abwehrkopfballspiel. Auch auswärts sind ihm acht Punkte aus elf Spielen zu wenig. "Wir können uns nicht nur auf unsere Heimspiele verlassen", mahnt Müller. Immerhin: Von den 13 Rückrundenspielen finden acht zuhause statt, das könnte Trumpf werden.

Kommen und Gehen in der Winterpause: Mit Shinji Yamada und Kengo Fujita verließen auch die zwei verblieben Japaner das Team aufgrund (zu) weniger Einsatzzeiten und sprachlicher Barrieren. Außerdem hat sich Luca Seibel abgemeldet, ihn zieht es wohl zuück zu Ex-Verein SG Weinbachtal. Der Wechsel von Stürmer Michael Schmitz (Hadamar) war eigentlich schon eingetütet, scheiterte aber kurzfristig unter anderem am Veto des RW-Vorstands, der keine Freigabe erteilte. "Schade, ihn hätten wir sehr gut gebrauchen können", meint Müller. Geklappt hat der Transfer von Außenspieler Philipp Röder aus der A-Jugend von EGC Wirges. Ferner ist man noch in aussichtsreichen Verhandlungen mit einem Defensivspieler. Yannick Blättel steht nach überwundenen Knieproblemen vor dem Comeback. Ob Lucas Horz nach seinem Kreuzbandriss nochmal eine Option in dieser Saison wird, ist fraglich.

Eckdaten der Vorbereitung: Beginn war Dienstag, der 17. Januar. Es stehen insgesamt acht Testspiele gegen Gegner aus der Nähe an: Ob die auch alle so ausgetragen werden, ist aufgrund der Witterungsbedingungen und derzeit 20 Zentimeter hoher Schneedecke eher fraglich.
Termine: EGC Wirges (24.1./A), Obertiefenbach (28.1./A), Kirberg/Ohren/Nauheim (1.2./A), SV Niedernhausen (5.2./A), RW Hadamar (8.2./H), TuS Hahn (12.2./A), FC Waldbrunn (15.2./A), TuS Dietkirchen (18.2./H).

Auftaktprogramm: Gleich zwei "Sechs-Punkte-Spiele" stehen zum Start an, kurz darauf müssen Pflichtsiege gegen Wörsdorf und Gießen her. "Da müssen wir direkt gut reinkommen", warnt Müller. Erste fünf Spiele für Dorndorf sind: FV Breidenbach (H), TSV Bicken (A), BG Marburg (H), TSG Wörsdorf (H), VfB Gießen (A).

Wer wird Meister und wo landet Dorndorf? Friedel Müller: "Meister wird Waldgirmes. Sie spielen am beständigsten, haben die größte Qualität in Abwehr und Angriff und treten stets selbstbewusst und geduldig auf, machen zur Not auch erst in der 80. Minute das 1:0 und gewinnen. Unser Ziel muss der Nichtabstieg sein, ich hoffe, dass wir irgendwo zwischen Platz acht und zwölf einlaufen."

Bisher erschienen
Teil 1: TSG Wörsdorf - Erhobenen Hauptes verabschieden
Teil 2: DJK Flörsheim - Defensive endlich dichtkriegen

Aufrufe: 028.1.2017, 17:00 Uhr
Philipp DurilloAutor