Zwischen glücklich und verdient

Im Spiel gegen den Tabellensechsten aus Schönow wollten die Angermünder ihre Serie von ungeschlagenen Spielen weiter fortsetzen. Dies gelang - jedoch ohne Glanz. Begann die Partie für den AFC noch äußerst aussichtsreich, verflachte sie im weiteren Verlauf zusehends.

Die Angermünder konnten zunächst trotz Dominanz keinen gefährlichen Torabschluss vorweisen. Auf Gäste-Seite bestach in der Anfangsphase insbesondere Dariusz Szmulski, der oftmals nur per Foul gestoppt wurde. Die Aggressivität des gesamten Spiels hielt sich aber in Grenzen - trotz der insgesamt sieben gelben Karten.

Nach gut einer Viertelstunde der erste gefährliche, sehenswerte AFC-Angriff: Innenverteidiger Tony Franke brachte den Ball perfekt auf den rechten Flügel zu Phillip Büchner, der die Kugel nach kurzem Dribbling in den Strafraum passte. Der rechtzeitig eingelaufene John Singert verwertete die Eingabe freistehend zum 1:0 (17.). Mit diesem 15. Saisontreffer belegt Singert zusammen mit dem Zehdenicker Stefan Kerl immerhin Platz 3 der aktuellen Torschützenliste.

Nach dem Führungstreffer stellte der AFC allerdings sein Spiel komplett ein und überließ dem Schönower SV die Initiative. Der war in dieser Phase nur schwer zu stoppen - ein ums andere Mal schafften es die Gäste in die Gefahrenzone. Ein aus halblinker Position kurz vor dem Strafraum getretener Freistoß von Bartosz Tatarczuk brachte dann den 1:1-Ausgleichstreffer - vielleicht zu diesem Zeitpunkt nicht unbedingt verdient, spätestens jedoch bis zum Halbzeitpfiff äußerst gerechtfertigt, denn der SSV war bis zur Pause das spielbestimmende Team (22.).

Der zweite Abschnitt begann wie der erste zu Ende gegangen war: Schönow blieb am Drücker, Angermünde bot nur "Alibifußball". Nach und nach bekam der Gastgeber das Spiel aber wieder unter Kontrolle und zeigte insbesondere in der Schlussviertelstunde eine Vielzahl von erfolgversprechenden Aktionen.

Aus AFC-Sicht versagte nun aber Schiedsrichterassistent Michael Kähler vollends: Fiel er bereits in der ersten Halbzeit mit abwertenden Gestiken gegenüber dem Publikum auf, zeigten sich jetzt auch noch offenbar große Lücken im Beherrschen des Regelwerks. Aus unerfindlichen Gründen entschied Kähler mehrmals auf Abseits, obwohl eine solche Situation für niemanden ersichtlich vorlag. Aussichtsreiche Überzahlangriffe wurden des Öfteren mit falschen Abseitsentscheidungen ausgehebelt. Ein Torerfolg für den Angermünder FC wäre hier wohl im Bereich des Möglichen gewesen. Der gute Schiedsrichter Kay Wiese vertraute leider zum Nachteil der Heimelf ausnahmslos auf die Fehlentscheidungen seines Assistenten.

Am Ende konnte sich die Heimelf allerdings noch glücklich schätzen, denn die Schönower scheiterten kurz vor Schluss mit einem "Riesen" an Keeper Kevin Oppelt. Fazit: Ein schwacher AFC-Auftritt wurde durch die indiskutable Leistung des Schiri-Assistenten übertroffen.

Am Sonnabend treten die AFC-Kicker bei FSV Blau-Weiß Wriezen an, auf Schönow warten mit den Derbys gegen Gartz (Mittwoch) und Grünow (Sonnabend) zwei ganz harte Brocken.