2024-05-02T16:12:49.858Z

Totopokal
Am Wochenende freuten sich die Forchheimer (links) über drei Punkte gegen Bayernliga-Schlusslicht Hollfeld. Nun wartet im Pokal mit dem Regionalligisten SpVgg Bayern Hof ein anderes Kaliber.  F: Wolfgang Zink
Am Wochenende freuten sich die Forchheimer (links) über drei Punkte gegen Bayernliga-Schlusslicht Hollfeld. Nun wartet im Pokal mit dem Regionalligisten SpVgg Bayern Hof ein anderes Kaliber. F: Wolfgang Zink

Zwei Belohnungsspiele am Feiertag

Dinkelsbühl erwartet Liga-Konkurrent Nördlingen +++ Forchheim gegen Regionalligist Hof

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Zwei mittelfränkische Verteter sind im Toto-Pokal auf Landesebene noch übrig geblieben: Die SpVgg Jahn Forchheim und die Sportfreunde Dinkelsbühl wollen am Tag der Deutschen Einheit ins Viertelfinale einziehen. Die Oberfranken erwarten den Regionalligisten SpVgg Bayern Hof, die Westmittelfranken haben den Landesliga-Konkurrenten TSV Nördlingen in der Mutschach zu Gast. Anpfiff ist jeweils um 16 Uhr.

SF Dinkelsbühl - TSV Nördlingen

Was das für ein Tag, dieser 28. August. Rund 900 Zuschauer pilgerten an jenem Mittwochabend in die Mutschach, um das Pokalspiel der Sportfreunde Dinkelsbühl gegen den Jahn aus Regensburg zu sehen. Und sie wurden Augenzeugen einer packenden Partie mit sensationellem Ausgang. Mit 4:3 warf der Landesligist den haushohen Favoriten, der gerade erst aus der 2. Liga abgestiegen war, aus dem Wettbewerb.

Für das Achtelfinale suchten sich die Dinkelsbühler – immerhin der letzte verbliebene Kreispokalsieger auf dieser Ebene – dann den TSV Nördlingen als Gegner heraus. Ein Spiel mit Derbycharakter, welches erst vor wenigen Wochen in der Landesliga Südwest stattfand.

Am 31. August sah die stolze Kulisse von 750 Zuschauern – darunter zahlreiche Anhänger aus Westmittelfranken – den Schlager im Gerd-Müller-Stadion, der mit einem 2:2-Unentschieden endete. Auf viele Fans hoffen sie in beiden Lagern auch am Feiertag, zusätzlichen Anreiz sollte der K.o-Charakter dieser Partie verleihen. Auch wenn der Pokal bekanntlich seine eigenen Gesetze hat, dürfte man eher dem Gast die Favoritenrolle andichten. Immerhin steht die Elf von Trainer Karl-Heinz Schüler in der Landesliga Südwest momentan auf einem guten dritten Rang, wenngleich die Punktabstände im Verfolgerfeld nur sehr gering sind. In der Liga mussten sich die Nördlinger, die in der zweiten Pokalrunde den Bayernligisten aus Ammerthal mit 1:0 ausgeschaltet hatten, zuletzt vor heimischem Publikum mit einem 1:1 gegen die Regionalligareserve aus Memmingen begnügen.

Dinkelsbühl dagegen belegt nach wie vor einen Abstiegs-Relegationsplatz. Am vergangenen Samstag trotzte die Truppe von Trainer Thomas Ackermann jedoch der zweiten Mannschaft des FV Illertissen ein 2:2-Unentschieden ab. Aber das ein Pokalspiel losgelöst vom Liga-Alltag stattfinden kann, wissen sie in Dinkelsbühl spätestens seit dem 28. August.

SpVgg Jahn Forchheim - SpVgg Bayern Hof

Zwei Punktspielsiege ohne Gegentor hintereinander und das Pokalspiel am Tag der deutschen Einheit (16 Uhr) gegen Regionalligist Bayern Hof vor der Nase. Die Aussichten für die Bayernliga-Fußballer der SpVgg Jahn passen Anfang Oktober zum Wetter.

Tom Jäckel hätte sich das Spiel seiner ehemaligen Kollegen „gerne angeschaut“, wäre da nicht das eigene Pokalspiel mit seinem Schweinfurter Regionalliga-Team gegen die SpVgg Selbitz. „Ich wünsche den Jungs, dass sie 2:1 gewinnen. Dann sehen wir uns vielleicht in der nächsten Runde“, sagt Jäckel, der mit seinem neuen Verein vor einigen Wochen schon in der Liga gegen Hof gespielt hat.

Fehler nicht erlaubt

Grundsätzlich könne ein Bayernliga-Topteam gegen eine schwächere Regionalligamannschaft bestehen — Hof rangiert einen Punkt vor Jäckel und seinen Schnüdeln auf einem Nichtabstiegsplatz —, doch Fehler sind kaum erlaubt. „In der Regionalliga ist das Niveau im taktischen, spielerischen und auch im körperlichen Bereich noch einen Tick höher, die Spieler konstanter“, weiß Jäckel nach 15 Einsätzen (7 Tore). Jahn-Trainer Michael Hutzler hat zwar seinen Assistenten Christian Michl Informationen über den Gegner einholen lassen, doch er findet: „Das ist ein Spiel zum genießen, vor dem wir vorher nicht auf die anderen schauen wollen.“ Die Laune des Coaches ist nach zwei Erfolgen in der Liga hintereinander und der Rückkehr ins Verfolgerfeld von Primus Bayreuth „perfekt. Die Jungs haben sich dieses attraktive Los durch ihren Einsatz in zahlreichen Spielen in den vergangenen Monaten verdient. Es kommt am Feiertag auch zum richtigen Zeitpunkt, um wieder etwas an Leichtigkeit zurückzugewinnen.“

Altes Erfolgsrezept

Freilich ist Hutzler nicht verborgen geblieben, dass sich seine Schützlinge gerade im Offensivspiel, zumal ohne ihren abwesenden Kapitän und Kreativspieler Florian Clausnitzer, wesentlich schwerer tun als noch in der Vorsaison. Die Konkurrenz in der Bayernliga überlässt Forchheim mittlerweile die Initiative und verlegt sich aufs Kontern, eigentlich eine Stärke des Jahn. Gegen die favorisierten Hofer soll nun eine kompakte Defensive die Rückkehr zum gewohnt bekannten dynamischen Umschalt- und Konterspiel erleichtern. Personell muss Coach Hutzler neben Clausnitzer nur auf Ersatztorhüter Lars Medem verzichten, ansonsten hat er alle Mann an Bord. Das Vorspiel bestreitet die zweite Mannschaft ab 13 Uhr mit dem Kreisligaspiel gegen den ASV Niederndorf. „Feiertag, gutes Wetter, ein Oberfrankenderby: Mehr kann einem Zuschauer doch nicht geboten werden. Ich hoffe, es kommen mal wieder ein paar mehr“, sagt Hutzler.

Aufrufe: 02.10.2013, 17:20 Uhr
NN-Forchheim/mhoAutor