2024-04-30T13:48:59.170Z

Vereinsnachrichten
So feiern Sieger: Die Fußballer des FSV Blau-Weiß Wriezen überzeugten durch ihre Willenskraft und machten ihren Fans viel Freude. Sie gewinnen das erste wichtige Hallenturnier 2015 der Region.  ©Edgar Nemschok
So feiern Sieger: Die Fußballer des FSV Blau-Weiß Wriezen überzeugten durch ihre Willenskraft und machten ihren Fans viel Freude. Sie gewinnen das erste wichtige Hallenturnier 2015 der Region. ©Edgar Nemschok

Wriezen gewinnt Hallenfußball-Turnier

Die Blau-Weißen setzten sich im Finale gegen Stahl Eisenhüttenstadt durch

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Die Landesklasse-Fußballer vom FSV Blau-Weiß Wriezen haben ihr eigenes Hallenfußball-Turnier gewonnen. Im Finale des Dachbleche 24.de-Pokals schlugen sie in der rappelvollen Wriezener Sporthalle am Schützenplatz den Brandenburgligisten Stahl Eisenhüttenstadt.

Beim Abschluss eines solchen Turniers sieht man meist nur die strahlenden Gesichter der Sieger. Doch es gehört ein unglaublicher Aufwand dazu, eine solche Sportveranstaltung auch zu stemmen. Blau-Weiß-Vereinschefin Regina Müller nannte neben Turnierorganisator Erhard Breitag, der schon seit September mit der Vorbereitung zu tun hatte, auch ehrenamtliche Helfer wie Ingo Schmidt, Harald Letkimann oder Manfred Nedlin. "Sie waren schon einen Tag früher in der Halle, um alles vorzubereiten. Sie haben sich um die Versorgung der Zuschauer und der Spieler gekümmert und die Technik aufgebaut", berichtet sie und verkündete gleichzeitig, dass es für sie das letzte Turnier war. "Ich bin seit 1997 im Amt und will nunmehr die Verantwortung abgeben", sagte die Ruheständlerin, die als Wriezener Stadtchronistin, Mitglied in der Jagdgenossenschaft und Blaskapelle garantiert keine Langeweile haben wird.

Der Aufwand hatte sich gelohnt, denn es gab ausnahmslos lobende Worte für den reibungslosen Ablauf, die gute Versorgung und ein absolut faires Publikum. Auch wenn Moderator Henry Leue sich gleich zum Anfang der Veranstaltung für die kleinen Tore, "wir haben keine Genehmigung, um große aufzustellen", und schlechte Akustik in der Halle entschuldigt, der gebotene Sport entschädigte für alles.

Das Auftaktspiel bestritten der FC Strausberg und der Turnierfavorit Stahl Eisenhüttenstadt. Stahl gewann mit 1:0 und Trainer Harry Rath strahlte da schon. "Halle find ich total klasse. Wir werden einige Turniere spielen. Heute ist der Auftakt einer ganzen Serie und natürlich wollen wir gewinnen."

Für den FC Strausberg war das Spiel fast schon richtungweisend. Sie spielten zwar gut, schossen aber keine Tore. Betreuer Frank Barth und Kapitän Stephen Wieland sagten mit einem Lächeln auf dem Gesicht: "Ohne einen Treffer werden wir Gruppendritter hinter Einheit Pankow und vor Grün-Weiß Letschin ..." Die werden übrigens auch als die Hallenfüchse aus dem Oderbruch bezeichnet. Sie hatten einen ganz schlechten Tag und wurden nur Turnierachte. "Ich glaube, das gab es so noch nie in dieser Turniergesichte. Wir haben nicht einmal die Vorrunde überstanden. Ich weiß, dass wir es wirklich besser können", sagte Patrick Redlich, Kapitän von Grün-Weiß Letschin.

Sieger der zweiten Vorrundengruppe wurde der Gastgeber, der nur gegen die Blau-Weißen aus dem Doppeldorf Petershagen-Eggersdorf einen Punkt abgeben musste. "Ich will nichts schön-reden, wir haben uns hier blamiert", so das harte Urteil des immer ehrgeizigen Trainers Frank Mutschall.

Auch bei den Männern aus Buckow/Waldsieversdorf gab es wenig Freude. Sie mussten z. B. gegen Schwedt mit 1:4 eine echte Klatsche einstecken und waren mit zwei Zweiminutenstrafen und einer Roten Karte nicht gerade die Diszipliniertesten im Turnier. Christian Hiob, der die Mannschaft betreute, sagte: "Vom Schwung der Freiluftsaison, in der wir in der Ostbrandenburgliga bisher 56 Tore geschossen haben, ist nicht viel zu spüren. Einige meiner Jungs sind ein wenig übermotiviert."

So schlimm war es aber nun auch nicht und alles blieb im Rahmen. In der Hitze des Gefechts wurden schon mal deutliche Worte gewechselt, aber man gab sich schließlich die Hand und spielte weiter. Denn, so war es nahezu von allen Trainern und Beteiligten zu hören, "der Spaß steht absolut im Vordergrund".

"Der Spaß ist das eine, aber für uns ist es heute die Vorbereitung auf das eigene Turnier um den Local-Energy-Cup", erklärte Schwedts Trainer Marcus Erben. Freude gab es indes beim Gast aus Berlin. "Unsere Hinrunde in der Bezirksliga war bisher nicht berauschend. Wir wollten oben mitspielen, müssen aber nun gegen den Abstieg kämpfen."

"Wir kommen gern nach Wriezen und inzwischen gibt es schon eine Vereinsfreundschaft", ergänzt Bernd Schmiedel.

Dann war es endlich so weit: Finale. Das Daumendrücken von Pauline Thiele und Celine Melz hatte geholfen. Nach langem gegenseitigen Abtasten und taktischem Geplänkel explodierte der beste Turnierspieler, Florian Pekrul, regelrecht. Seine Eingabe von links nutzte Stefan Bröker zum 1:0 und zu seinem vierten Turniertreffer. Die Entscheidung besorgte unter tosendem Jubel der Wriezener Fans Sebastian Juhre. Lange gab es in der Halle noch die Wriezener Gesänge: "Wir sind heiß auf Blau-Weiß."

Aufrufe: 04.1.2015, 18:21 Uhr
MOZ.de / Edgar NemschokAutor