2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Auch in der Halle möchte sich Trainer Ingo Kippels mit seiner Mannschaft heute beim Heiner-Weiß-Cup gut präsentieren., Foto: Hoene
Auch in der Halle möchte sich Trainer Ingo Kippels mit seiner Mannschaft heute beim Heiner-Weiß-Cup gut präsentieren., Foto: Hoene

"Wir wollen gefordert werden"

Interview der Woche mit Ingo Kippels, Trainer des Fußball-Landesligisten FV Wiehl , mit einem Rückblick auf das vergangene Jahr

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Die Fußballer des FV Wiehl haben im zweiten Landesliga-Jahr den Sprung in die Spitzengruppe der Tabelle geschafft. Thomas Giesen sprach mit Trainer Ingo Kippels über die Entwicklung der Mannschaft, die Ziele des Vereins und den Jahresausklang beim Heiner-Weiß-Cup.

Herr Kippels, vor fast genau einem Jahr steckte der FV Wiehl in Problemen und steuerte auf das Tabellenende in der Landesliga zu. Mittlerweile ist die Lage deutlich besser. Haben Sie sich damals eigentlich unter Druck gesehen?

Von Seiten des Vereins nicht. Aber ich stelle an mich selbst hohe Ansprüche und habe mich auch selber in Frage gestellt. Wir waren damals nach dem siebten Spieltag Zweiter in der Tabelle. Danach herrschte Stillstand. Vor einem Jahr habe ich mich gefragt: Mache ich die Fehler oder machen die Spieler zu wenig? Mittlerweile denke ich, dass diese Phase völlig normal war für eine Mannschaft, die gerade erst in die Landesliga aufgestiegen war.

Was hat sich seither getan?

Die Mannschaft hat in der vergangenen Saison schon gezeigt, dass sie dazulernen kann. Das Tempo in der Liga ist höher und jeder Fehler wird bestraft. Mittlerweile haben wir uns deutlich stabilisiert und machen weniger Fehler. Jeder macht einen Schritt mehr. Auch vor dem Tor sind wir effektiver geworden. Das Team präsentiert sich in allen Mannschaftsteilen gut, und auch die Qualität des Kaders ist für die Liga ausreichend. Mit Sven Wurm und Markus Hayer, die bereits in der Regionalliga gespielt haben, hat das Team auch an Erfahrung und Qualität gewonnen. Wir sind sehr zufrieden mit dem Saisonverlauf. Wenn uns jemand angeboten hätte, nach der Hinrunde Dritter oder Vierter zu sein, hätten wir das sofort unterschrieben.

Was versprechen Sie sich von der Rückrunde? Geht da noch was nach oben?

Nach ganz oben wird nichts gehen. Das wäre ein Schritt zu viel für uns. Wir sind in der Landesliga gut aufgehoben und wollen die Mannschaft weiterentwickeln. Wir dürfen uns nicht ausruhen, denn die Liga ist eng, und man kann schnell durchgereicht werden. Wir werden uns jetzt ausruhen und am 14. Januar wieder mit der Vorbereitung beginnen. Wir wollen fit sein, mit Tempo spielen und gefordert werden. Vielleicht können wir uns an die Teams ganz oben herantasten. Aber wir gehören zu den jüngsten Mannschaften in der Liga. Wir stoßen da an Grenzen.

Wie sieht die Zukunft aus? Die B- und A-Jugend spielt in der Mittelrheinliga. Gibt es einen Plan für die erste Mannschaft, irgendwann aufzusteigen, um auch dem Nachwuchs eine Perspektive zu bieten?

Der Nachwuchs hat bereits eine gute Perspektive in Wiehl. Allerdings gibt es keinen Plan, aufzusteigen. Dafür müsste der Verein auch strukturell mitwachsen. Viele im Verein machen da einen guten Job. Mittelfristig planen wir aber für die Landesliga und langfristig steht die Jugend im Fokus. Wir wollen das Niveau schrittweise steigern und damit die Jugend an den Verein binden. Das beginnt schon bei den Bambini. Aber, ob wir die Talente irgendwann in der ersten Mannschaft sehen, hängt von vielen Faktoren ab. Wir werden uns damit abfinden müssen, dass immer wieder sehr gute Spieler den Verein verlassen werden. Aber dennoch herrscht beim FV Wiehl Kontinuität und das ist auch ein Grund, warum ich meinen Vertrag verlängert habe. Hier wächst etwas heran. Und wenn wir uns so weiterentwickeln, dann kommt der Schritt in die Mittelrheinliga vielleicht irgendwann von alleine. Zu planen ist das schwierig.

Vor der Pause steht die Hallensaison auf dem Programm. Den Auftakt macht der Heiner-Weiß-Cup. Sie sind der Titelverteidiger. Wie wichtig sind Ihnen die Hallenturniere?

Für uns ist es als eines der Zugpferde in der Gegend natürlich eine Verpflichtung, dort teilzunehmen, schließlich stellen die Veranstalter da eine Menge auf die Beine. Wir wollen uns natürlich auch gut präsentieren und wieder eine vordere Platzierungen erreichen. Das ist auch gut für die Mannschaftskasse. Wir werden mit einer schlagkräftigen Truppe auflaufen. Aber das Wichtigste ist, dass sich niemand verletzt. Man muss Respekt vor den anderen Teams haben und darf nicht zu hart zur Sache gehen.

Aufrufe: 018.12.2015, 21:00 Uhr
Kölner Stadt-AnzeigerAutor