2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Die Ausgangslage könnte vor der Rückrunde nicht unterschiedlichersein: Während der FV Wiehll die Tabellenspitze verteidigen möchte, kämpft Borussia Derschlag  um den  Klassenerhalt. Foto:  Arnold
Die Ausgangslage könnte vor der Rückrunde nicht unterschiedlichersein: Während der FV Wiehll die Tabellenspitze verteidigen möchte, kämpft Borussia Derschlag um den Klassenerhalt. Foto: Arnold

Verfolger haben noch nicht aufgegeben

Kreisliga A-Rückblick: FV Wiehl II führt die Tabelle nach der Hinrunde mit sieben Punkten Vorsprung an

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Oberberg. Die Hinrunde war beinahe perfekt. Zwölf Siege feierte die Zweitvertretung des FV Wiehl und leistete sich lediglich zwei Unentschieden und eine Niederlage. Mit sieben Punkten Vorsprung stehen die Fußballer von Trainer Jan Kordt unangefochten auf Platz eins der Kreisliga A-Tabelle. Doch statt den Aufstieg in die Bezirksliga schon als so gut wie eingetütet zu betrachten, warnt Kordt davor, zu überheblich zu werden: „Die ersten sechs Teams der Tabelle sind fußballerisch nicht weit auseinander. Die Reserve des SV Bergisch Gladbach muss man auch noch dazu zählen. Es geht schnell, dass man mal drei Spiele in Folge verliert“, erklärt Kordt.

Solch ein Szenario erlebten die Fußballer des SV Schönenbach. Nahezu unaufhaltsam marschierte das Team von Trainer Slobodan Kresovic durch die Hinrunde, ehe ein Bruch dafür sorgte, dass die Mannschaft den Anschluss verlor und auf Platz drei des Tableaus abrutschte. Vier Niederlagen in den vergangenen fünf Partien bedeuten möglicherweise schon jetzt, dass es nach mehreren Versuchen schon wieder nichts mit dem Aufstieg in die Bezirksliga wird. „Auch wenn die letzten Wochen nicht so toll waren, gibt es nur wenig Anlass zur Kritik. Wir haben vier Monate am Limit gespielt und sind in dem Bereich, in dem wir sein wollten“, sagt Kresovic. „Wiehl spielt überragend und sehr konstant. Da muss man auch einfach mal Glückwunsch sagen.“

Schon die vergangene Spielzeit zeigte, dass die Hinrundentabelle nur wenig Aussagekraft dafür hat, wer am Ende ganz oben steht. Der SV Hohkeppel lieferte damals eine überragende Rückrunde ab, holte 39 Punkte – einen mehr als die Wiehler in der aktuellen Spielzeit – und rollte damit von Rang sechs kommend das Feld von hinten auf.

Der FC Bensberg hat bereits während der ersten Halbserie damit angefangen. Nach schwachem Start kletterte das Ensemble von Trainer Jonas Wendt stetig nach oben und überwintert nun auf Platz zwei der Tabelle. „Wir haben uns im September von einigen Spielern getrennt. Jetzt ist der Kader kleiner und die Trainingsbeteiligung liegt bei fast 100 Prozent“, sagt er. Wendt weist aber jegliche Ambitionen auf den Platz an der Sonne von sich. „Hauptsächlich geht es darum, dass die Jungs Spaß haben“, behauptet der Coach. Doch nur um den Spaß könnte es bei den Bensbergern in der Rückrunde vielleicht doch nicht gehen. Mit dem 24-jährigen Maurice Wieting verstärkt ein landesligaerfahrener Stürmer die Offensive. Weitere Verpflichtungen sind nicht ausgeschlossen.

In Lauerstellung ist der SC Vilkerath. Trainer Uwe Ommer hat jedenfalls noch lange nicht die Flinte ins Korn geworfen. Vor der Saison als der große Favorit auf den Titel ins Rennen gegangen, hatte die Mannschaft gewaltige Personalprobleme zu bewältigen und zählte zeitweise nur zehn gesunde Spieler. „Dass wir am Ende noch auf 30 Punkte gekommen sind, war eine überragende Leistung meiner Jungs. Acht Punkte Rückstand auf Wiehl sind zwar eine Menge Holz, aber aufstecken werden wir nicht“, formuliert Ommer eine Kampfansage.

Außenseiterchancen auf Titel und Aufstieg haben noch der SSV Süng und der TV Hoffnungsthal, beide mit 28 Zählern. Während Süngs Trainer Sven Reuber seiner Truppe kaum Chancen einräumt, im Kampf um den Titel noch einmal einzugreifen und zufrieden wäre, die Hinrundenleistung zu bestätigen, schaut Sascha Brandenburg nach oben.

„Wir wollen mindestens auf dem Platz bleiben, auf dem wir gerade stehen. Aber mal sehen, was noch geht, wenn wir mit Siegen aus der Rückrunde kommen. Ich behaupte, dass Bensberg nicht besser ist als wir“, meint der Trainer des fünftplatzierten TVH. Mit seiner Equipe, die fast nur aus Eigengewächsen besteht, hat er vor der Spielzeit Platz eins bis fünf als Ziel ausgegeben. Also auch die Meisterschaft ist ein Thema. Mit Timo Busch vom SV Refrath hat Hoffnungsthal jedenfalls personell noch einmal nachgelegt. „Timo Busch ist eine absolute Top-Verstärkung. Ein Top-Torjäger“, schwärmt Brandenburg.

Für den FV Wiehl könnte bereits nach vier Spieltagen der Rückrunde klar sein, wohin die Reise geht. Mit dem SC Vilkerath, Bensberg, Schönenbach und Kordts Geheimfavoriten SV Bergisch Gladbach II, hat das Team nur Top-Gegner im Programm. „Der Vilkerather Trainer hat uns jedenfalls schon mal eine Ansage gemacht, dass er uns schlagen will. Wenn wir nach den vier Spielen noch oben stehen, dann haben wir gute Chancen, dort zu bleiben“, sagt Kordt.

Für den SV Frömmersbach und Borussia Derschlag ist bereits jetzt klar, worum es in der Rückrunde gehen wird. Abstiegskampf ist angesagt. Frömmersbachs Trainer Leo Geusa hofft, dass nach der Winterpause der Kader wieder vollständig zur Verfügung steht und dass seine Spieler über die Winterpause die Köpfe frei bekommen.

Bei den Derschlagern ist derweil die Entscheidung gefallen, dass Viktor Köhn nach der Demission von Spielertrainer Christopher Lieblang bis zum Saisonende Sportlicher Leiter und Trainer in Personalunion bleibt. Köhn setzt alles auf die anstehende Vorbereitung. „ Alle müssen bereit sein, alles reinzuhauen, was geht“, meint er. Konditionelle Probleme hätten häufig zu Niederlagen geführt, zudem hätte das Borussia-Aufgebot nicht als Mannschaft funktioniert.

Ohne Zugänge wird voraussichtlich die Zweitvertretung des SSV Nümbrecht in die Rückrunde gehen. Die sind auch gar nicht notwendig, denn mit 20 Punkten und Platz neun ist Trainer Florian Schmidt rundum zufrieden. Fünf Siege in den letzten sechs Spielen der Hinrunde beförderten das Team nach holprigem Auftakt und Verletzungssorgen ins gesicherte Mittelfeld.

„Vor allem die Siege gegen Bensberg und Schönenbach waren sehr wichtig für uns. Die haben uns die nötige Moral verschafft“, sagt Schmidt, der nun zuversichtlich in die Rückrunde geht und dort einen großen Vorteil gegenüber der Konkurrenz hat. Sieben Spiele in Folge dürfen die Nümbrechter, die wochenlang wegen des Platzumbaus auf ihr Heimrecht verzichten mussten, auf eigenem Platz bestreiten, zehn von 15 insgesamt zu Hause.

Aufrufe: 05.1.2017, 20:30 Uhr
KSTA-OVZ/Thomas GiesenAutor