Unter den eigenen Erwartungen

3:0 in Kirchbierlingen beim SSV Ehingen-Süd gewonnen. Die Saison begann für den FV Biberach mit einem positiven Paukenschlag. ,,Das war unsere beste Saisonleistung", erinnert sich Speradio sehr gern an den 15. August zurück. Schließlich haben die Ehinger-Vorstädter danach nur noch zweimal verloren und sind inzwischen als Tabellenzweiter ein ernst zu nehmender Konkurrent, wenn es um die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation zur Verbandsliga geht.

Ein Ziel, das der FVB vor dem Rückrundenstart am Samstag, 29. November, gegen den SSV Ehingen-Süd (14.30 Uhr, Kunstrasen) noch nicht abgeschrieben hat. ,,Wir müssen uns in der Rückrunde stabilisieren und gleich zu Beginn Ehingen-Süd im Rückspiel mit einer Niederlage nach Hause schicken", ist der Optimismus des Biberacher Trainers fast grenzenlos. Aber diese Einstellung scheint auch nicht ganz unbegründet. Speradio hat im neuen Jahr den gesamten Kader verletzungsfrei zur Verfügung und auch nur ganz wenige Spieler werden noch einen Kurzurlaub antreten. ,,Das war im Sommer unser ganz großes Problem", sind Speradio und Biberachs Spielleiter Werner Huber überzeugt. ,,Das hat uns einige Punkte gekostet, weil wir nicht konstant genug gespielt haben."

Huber geht noch mehr ins Detail: ,,Wir haben gegen die Oberen der Tabelle zu wenig Punkte geholt, gegen das untere Drittel haben wir die Pflichtsiege eingefahren. Aber das reicht eben nicht." Und tatsächlich: Außer gegen Ehingen-Süd und Kehlen (2:2) hat der FVB gegen die ersten sechs der Landesliga allesamt verloren. ,,In Balingen beim Spitzenreiter haben wir überragend gespielt, doch vier hundertprozentige Chancen vergeben", lamentiert Werner Huber. So kann man vorne nicht mitspielen, dem erklärten Saisonziel vor Rundenstart. Zudem hätten einige Spieler auch immer wieder unter Formschwankungen gelitten und zuletzt wurden noch wichtige Elfmeter verschossen. Alles Puzzleteile, warum der FV Biberach - wieder einmal - hinter den selbst gesteckten Erwartungen zurückgeblieben ist. Hier will Speradio auch in der am 26. Januar 2015 beginnenden Vorbereitung (unter anderem mit Testspielen gegen den SV Bonlanden und den TSV Berg) auf die Rückrunde ansetzen. ,,Wir müssen am Willen und an der Disziplin noch mehr arbeiten". Technisch und taktisch spiele sein Team schon auf einem guten Niveau, vor allem, wenn man berücksichtigt, dass Spieler wie Noah Gnandt, Fabian Scheffold oder auch Florian Fritzenschaf noch sehr jung seien und erst am Anfang stünden. Andere seien eben noch mehr gefordert wie Kapitän Timo Wichert, Torhüter Manuel Hermann, der sich auch noch steigern muss, Viktor Hasenkampf, Timo Keller oder Marcin Zukowski, die im Spiel des FV Biberach vorangehen müssen.

Andrej Hasenkampf geht

Der Kader bleibt in der Rückrunde fast unverändert, nur Andrej Hasenkampf wechselt in der Winterpause zurück zum Bezirksligisten SV Bad Buchau. ,,Wir haben ihm keine Steine in den Weg gelegt, Zugänge wird es allerdings auch keine geben", betont Huber. Er hält - ebenso wie Speradio - den Kader für stark genug, um nochmal vorne anzugreifen. ,,Der Aufwärtstrend war in den vergangenen Wochen unverkennbar, das wollen wir in der Rückrunde fortsetzen", sagt Speradio. Vielleicht lässt sich dann auch das anspruchsvolle Biberacher Publikum wieder mehr ins eigene Stadion locken.

,,Der Unterschied ist, dass der Gegner ein paar Punkte mehr hat als wir", sagt Trainer Rino Speradio vor dem Landesliga-Heimspiel seines FV Biberach am Samstag, 29. November (14.30 Uhr, Kunstrasen), gegen den SSV Ehingen-Süd.

Neun Punkte sind es, die den Tabellensiebten aus Biberach vom zweitplatzierten Aufsteiger trennen. Geht es nach Speradio, sind es am Samstagabend nur noch sechs. Der Trainer schöpft seine Zuversicht auch aus der ersten Begegnung beider Teams, am ersten Spieltag gewann der FVB 3:0. Speradio weiß aber auch: ,,Ehingen-Süd war damals nicht in voller Besetzung." Weil im August Leistungsträger fehlten oder noch nicht fit waren für 90 Minuten.

Der Aufsteiger aus Kirchbierlingen baut auf einige Ex-Biberacher - wie Kapitän Josip Roncevic, Uli Hymer und Samuel Kollmann. Für sie dürfte es heute ein besonderes Spiel sein. (aw)