2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
BSC-Keeper Tomas Pipiska kann es nicht fassen: In der 82. Minute sah er die Rote Karte und wird somit im letzten Saisonspiel am kommenden Sonnabend gegen Bassen fehlen.Fotos: Brinkmann
BSC-Keeper Tomas Pipiska kann es nicht fassen: In der 82. Minute sah er die Rote Karte und wird somit im letzten Saisonspiel am kommenden Sonnabend gegen Bassen fehlen.Fotos: Brinkmann

Ohne Pipiska ins Abstiegs-Endspiel

BSC verliert 1:4 beim Meister TuSG Ritterhude und seinen slowakischen Schlussmann durch Platzverweis

Verlinkte Inhalte

Bremervörde. Die Entscheidung fällt erst am letzten Spieltag. Das ist seit dem Wochenende klar. Der Bremervörder SC bekommt sein Endspiel im Kampf um den Abstiegs-Relegationsplatz. Doch das Fernduell-Finale am kommenden Sonnabend mit dem TuS Bothel (13.) und dem TV Stemmen (14.) wird für den BSC (15.) jetzt aber noch viel schwerer als ohnehin schon, denn die Grün-Roten verloren nicht nur mit 1:4 beim Meister in Ritterhude, sondern zusätzlich auch Torhüter Tomas Pipiska durch eine mehr als fragwürdige Rote Karte.

TuSG Ritterhude - Bremervörder SC 4:1

Schon am Freitagabend war klar, dass die Entscheidung um den rettenden 13. Tabellenplatz erst am letzten Spieltag fallen wird, da der TuS Bothel als Relegationsplatzinhaber in Lilienthal verlor. Dem BSC hatte somit einen Tag später die große Möglichkeit, mit einer Überraschung in Ritterhude die Chancen auf die Relegation zu erhöhen. Und eine Überraschung wäre für das Team von Trainer Tobias Quell durchaus machbar gewesen, denn über weite Strecken war nicht klar zu erkennen, dass in Ritterhude der Meister gegen einen möglichen Absteiger spielte.

Doch die Geschichte endete für die Gäste von der Oste in einer bitteren 1:4-Niederlage und in einem Platzverweis für Torhüter Tomas Pipiska. Der Slowake wird seiner Mannschaft somit am kommenden Sonnabend im alles entscheidenden Spiel gegen Bassen fehlen.

Die Entscheidung des in mehreren Situationen falsch liegenden Schiedsrichter-Trios um Marvin Hauschild, Tomas Pipiska in der 82. Minute beim Stand von 3:1 die Rote Karte vor die Nase zu halten, stieß selbst bei den Ritterhudern um den Ex-Gnarrenburger Nils Ringe auf Unverständnis. „Da muss und darf man kein Rote zücken“, war von den Gastgebern zu hören. Der BSC-Schlussmann war nach einem Rückpass in einen Zweikampf außerhalb des Strafraums mit einem Ritterhuder geraten, der TuSG-Stürmer kam zu Fall, rappelte sich wieder auf und schob den Ball ins leere Tor (siehe auch Video bei www.fupa.net). Statt die Situation abzuwarten, pfiff Schiri Hauschild jedoch sofort und entschied zur Überraschung aller und zum Entsetzen der Bremervörder auf Platzverweis.

Ein überflüssiger Pfiff mit Folgen im Abstiegskampf für den BSC. Denn: Da Ersatzkeeper Niklas Kiesow noch in Australien ist, wird wohl entweder S32-Keeper Heiko Otten oder Kevin Kück, Keeper der dritten Herren, zwischen die Pfosten gehen müssen. Am Sonnabend übernahm Marvin Brünjes den Pipiska-Job in den letzten acht Minuten und war beim Treffer zum 1:4-Endstand machtlos.

Ein Ergebnis, das den gezeigten Leistungen nicht entsprach, aber irgendwie dann doch bezeichnend für die schwierige Lage der Bremervörder in dieser Saison war. „Es kommt für uns wirklich knüppeldick. Da machst du hier ein gutes Spiel, belohnst dich mit dem 1:1, hast auf jeden Fall ein Unentschieden verdient, verlierst dann 1:4 und kassierst auch noch so eine Rote Karte. Es soll wohl irgendwie nicht sein. Aber wir werden nicht aufgeben. Und wer weiß: Vielleicht haben wir ja am letzten Spieltag einfach auch mal Glück“, sagte BSC-Trainer Tobias Quell.

Der Coach sah in Ritterhude eine couragierte und disziplinierte Leistung seiner Mannschaft und zwei Treffer der Gastgeber, denen jeweils Fouls vorausgegangen waren. So fiel das 1:0 für Ritterhude in der 29. Minute durch Ernest Markov in Unterzahl, weil Lukas Hincke nach einem nicht geahndeten Foul an ihm behandelt wurde. Dem 2:1 in der 68. Minute durch Marcel Meyer ging ein ebenfalls nicht geahndetes Foul an Martin Behrendt voraus.

Dieser Treffer fiel in dieser Phase der Partie praktisch aus dem Nichts, denn es war die erste nennenswerte Chance für Ritterhude in der zweiten Halbzeit. Der BSC hatte in der 50. Minute nach einem sehenswerten Konter über Martin Behrendt durch Goalgetter Pascal Steingröver den 1:1-Ausgleich erzielt und danach auf holprigem Geläuf mit großem Engagement versucht, den zweiten Treffer zu erzielen. Das gelang dem Underdog freilich nicht. Die größte Chance vergab Justin Brünjes, der den Ball freistehend aus acht Metern über den Querbalken setzte.

„Der Unterschied ist wohl auch die Effektivität. Ritterhude macht aus fünf Chancen, vier Tore. Wir nicht“, meinte Trainer Quell, der auf der anderen Seite die Treffer zum 3:1 (78.) durch Marco Grahl per Volleyschuss nach Ecke und das 4:1 (86.) von Marcel Meyer sah und dessen Team wohl nur ein kleines Fußballwunder helfen kann, den direkten Abstieg in die Kreisliga noch zu vermeiden.

Auf jeden Fall brauchen die Bremervörder als Tabellenvorletzte am Sonnabend (16 Uhr, Schützenhofstadion) gegen den TSV Bassen einen Sieg und die Schützenhilfe von Hesedorf/Nartum (gegen Bothel) und Riede (in Stemmen).


Schiedsrichter: Keine Angabe - Zuschauer: k.A.
Tore: 1:0 Ernest Markov (17.), 2:1 Marcel Meyer (68.), 3:1 Marco Grahl (78.), 4:1 Marcel Meyer (86.)

LINK: Viele weitere Berichte über den Amateurfußball im Kreis Rotenburg


Dieser Artikel stammt von der Bremervörder Zeitung

Aufrufe: 022.5.2017, 10:50 Uhr
Bremervörder ZeitungAutor