Warum sich der TSV Elstorf im Stich gelassen fühlt

Statt einer 5:0-Wertung pro Elstorf gibt es nun eine Neuansetzung am 26. April (wie berichtet). „Aus unserer Sicht stellt die Sichtweise des Gerichtes die bisher im NFV oder DFB praktizierte Handhabung und die bisher gängige Praxis in der Sportgerichtsbarkeit im Fußball auf den Kopf“, schreibt der Vorstand des TSV Elstorf in seiner Stellungnahme. In seiner Kernaussage betone der Vorsitzende Verbandssportrichter, Jörg Firus, dass sämtliche Vereine im Niedersächsischen Fußballverband (NFV) nicht für das Verhalten ihrer Fans oder Zuschauer haftbar gemacht werden könnten. Gewalt und Pyrotechnik oder Randale, Beleidigungen, Handgreiflichkeiten an Spielern, Schiedsrichtern oder unbeteiligten Zuschauern auf den Fußballplätzen in Niedersachsen würden dadurch verharmlost.

Nach Meinung des TSV Elstorf sei schon die Berufung des TuS Celle FC ein Skandal gewesen. Der Verein hätte die Strafe akzeptieren sollen, um seinen randalierenden Fans zu zeigen, dass er solch ein Verhalten nicht toleriere.

35 gewaltbereite und alkoholisierte Anhänger des Fußball-Bezirksligisten TuS Celle FC, 20 Polizisten, Pfefferspray, Bengalos, Würfe mit Bierflaschen, vier verletzte Polizisten – das war die Bilanz des Skandalspiels am 10. Dezember in Elstorf. Schiedsrichter Marcel Klein brach die Partie aufgrund von massiven Zuschauerausschreitungen ab. Das Spiel wurde auf Bezirksebene mit 0:5 gegen den Tus Celle FC gewertet, dem Verein wurde eine Strafe von 500 Euro aufgebrummt. Auch der TSV Elstorf musste 200 Euro zahlen, weil der Verein keine Ordner gestellt hatte. Die verhängte Geldstrafe für den TuS Celle FC wird durch das neue Urteil aufgehoben. Die Geldstrafe für die fehlenden Ordner blieb durch das neue Urteil unberührt.

„Wir halten das Urteil für falsch und sehen eine klare Fehlwirkung für die Zukunft“, erklärt nun der TSV Elstorf. Der TSV als Heimverein und Gastgeber sei bei dem Spiel „überrannt“ worden von diesen „vermeintlichen“ Fans und habe Sorge um die Gesundheit und Unversehrtheit aller Beteiligten auf und neben dem Platz gehabt. Dass der TSV nun als einziger von beiden Vereinen zur Kasse gebeten werde, weil nicht vier Ordner von Spielbeginn an am Platz waren, sei der blanke Hohn.

Der TSV Elstorf fühlt sich „von der Sportgerichtsbarkeit und vom Fußballverband im Stich gelassen und als Verlierer dieser unwürdigen Vorfälle“. Ohne Schuld an den Ausschreitungen und dem Spielabbruch werde letztlich nur der TSV bestraft.

Der Verein behält sich vor, zivilrechtliche Schritte prüfen zu lassen. Dieses Urteil dürfe keine Schule machen. Der Vorstand des TSV Elstorf sieht dringend Handlungsbedarf in den Gremien des NFV.