2024-06-17T07:46:28.129Z

Ligavorschau
Gewinnt die TSG (Mitte) am Samstag in Kißlegg, stehen die Chancen auf den Klassenerhalt sehr gut. Foto: mas
Gewinnt die TSG (Mitte) am Samstag in Kißlegg, stehen die Chancen auf den Klassenerhalt sehr gut. Foto: mas

TSG peilt Sprung ans rettende Ufer an

Fußball-Landesligist Ehingen kämpft am letzten Spieltag in Kißlegg um den Ligaverbleib

Ehingen / sz - Klassenerhalt, Relegation oder gar direkter Abstieg? So brisant wie das große Finale am Samstag war der Ausklang einer Landesliga-Spielzeit für die TSG Ehingen selten. Auf dem Papier gibt es etliche Abstiegsszenarien rund um die drei Kellerkinder Laupheim II (31 Punkte), Ehingen (30) und Baltringen (28). Jetzt liegt die Wahrheit auf dem Platz - oder besser: auf den Plätzen. Denn das TSG-Schicksal hängt unmittelbar damit zusammen, ob sich gleichzeitig während des eigenen Spiels Lokalrivale Ehingen-Süd nach bärenstarker Aufstiegssaison nochmal zu einer Top-Leistung aufrafft. In Kirchbierlingen zu Gast: ausgerechnet Laupheim II. Kniffliger geht's kaum.

SG Kißlegg - TSG Ehingen (Sa., 17 Uhr). Große Anspannung? Fehlanzeige. Eher "relaxt" ging es unter der Woche im Training der TSG zu, sagt Coach Markus Wolfmiller. Allen sei bewusst, was auf dem Spiel steht, "aber richtig kribbelig wird's wohl erst im Bus auf der Hinfahrt". Kißlegg, genau wie Süd Aufsteiger, überzeugt laut Wolfmiller durch eine ausgeglichene Mannschaft, "da ragt keiner heraus, auch das Toreschießen ist auf mehrere Köpfe verteilt." Souverän haben die Hausherren die Klasse gehalten, "da ist immer noch Euphorie im Team".

Gemischte Gefühle haben die Gäste bei der Erinnerung ans Hinspiel: Nach einem Blitzstart sprang am Ende doch nur ein eher ungückliches 1:1 heraus, bis auf die Chancenverwertung gab es aber wenig zu mäkeln. "Spielen wir wie in Kehlen, werden wir punkten", glaubt Trainer Wolfmiller. Nervenstärke ist genauso gefragt wie Ruhe und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Bis auf Gaetano Gaudio (die SZ berichtete) sind Wolfmillers Schützlinge alle einsatzfähig, Rekonvaleszent Stefan Matus wäre wieder eine Offensivoption.

Dass die TSG mit einem Auge Richtung Kirchbierlingen schielt, ist logisch. "Wir werden wohl jemanden vor Ort haben", so Wolfmiller. Einen flammenden Appell an die Pfarreikicker will er zwar nicht richten. "Aber natürlich weiß Süd, was ein Ehinger Derby auch für sie bedeutet - von der Stimmung her und nicht zuletzt auch beim Umsatz." Wolfmiller: "Sie werden alles geben, da bin ich sicher."

SSV Ehingen-Süd - Olympia Laupheim II (Sa., 17 Uhr). Es ist kein Spiel wie jedes andere, sagt Süds Trainer Klaus Dorn. Aber das Drumherum dürfe die Mannschaft auch nicht allzu doll tangieren. "So wie ich das wahrgenommen habe, ist eine Schützenhilfe für die TSG zumindest keine Extra-Motivation", so Dorn.

Stattdessen baut der Trainer darauf, dass sich seine Elf mit einem Ausrufezeichen von den eigenen Zuschauern verabschieden will: "Ich hätte nichts gegen ein 5:4", sagt er. Fünf Treffer ohne Antreiber Michael Turkalj, der privat verhindert ist, wird aber wohl schwierig.

Klar ist jedenfalls: Gewinnen die Ehinger Teams, wird wohl bei beiden gefeiert: bei Süd die tolle Saison, bei der TSG der vorläufige Nichtabstieg.

Aufrufe: 05.6.2015, 18:16 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Dennis RotherAutor