2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Pfullendorfs Trainer Trainer Öner Topal geht mit seiner Mannschaft vor dem Heimspiel gegen den SV Orsingen/Nenzingen hart ins Gericht. SZ-Archivfoto: Karl-Heinz Bodon
Pfullendorfs Trainer Trainer Öner Topal geht mit seiner Mannschaft vor dem Heimspiel gegen den SV Orsingen/Nenzingen hart ins Gericht. SZ-Archivfoto: Karl-Heinz Bodon

Topal redet Klartext: "Arrogant und hochnäsig!"

23. Spieltag Fußball-Bezirksliga Bodensee

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Pfullendorf / sz - Der 23. Spieltag in der Bezirksliga Bodensee steht an. Tabellenführer FC Überlingen empfängt den Tabellenvierten FC Hilzingen. Der SV Deggenhausertal will mit neuem Selbstvertrauen beim Hattinger SV dreifach punkten. Für den TuS Immenstaad geht die Aufholjagd beim SV Allensbach weiter, Nach der 0:5-Klatsche in Immenstaad hat der TSV Aach-Linz im Heimspiel gegen Kluftern Gelegenheit zur Wiedergutmachung. Nach dem enttäuschenden Remis in der Vorwoche gegen Schlusslicht Aach-Eigeltingen sollen für den SV Denkingen beim FC Öhningen-Gaienhofen möglichst drei Punkte her. SC Pfullendorf II-Trainer Topal wirft seinen Spielern nach der Niederlage in Mühlhausen Überheblichkeit vor. Das Heimspiel gegen den SV Orsingen-Nenzingen wird da für die Kicker nun zu einer Art Charaktertest.

FC Überlingen - FC Hilzingen (Sa., 15.30 Uhr): Tabellenführer FC Überlingen war auch im dritten Spiel 2017 siegreich. Gegen den SC Gottmadingen-Bietingen gab es für die Elf von Florian Stemmer einen 2:0-Sieg. Mit der Spielweise seiner Mannschaft war Stemmer allerdings unzufrieden: "In der ersten Halbzeit war es sehr zerfahren mit kaum nennenswerten Aktionen in der Offensive. Es war gewöhnungsbedürftig, dass wir zum ersten Mal dieses Jahr auf Rasenplatz gespielt haben. In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel besser, aber am Ende war unser Sieg sehr glücklich." Weiter geht es für den FC Überlingen mit einen klassischen "Sechs-Punkte-Spiel" gegen den FC Hilzingen. Stemmer ist sich der Schwere der Aufgabe bewusst: "Hilzingen will als Landesliga-Absteiger natürlich vorne dabei bleiben. Sie haben eine gute Mannschaft, die sehr gefährlich ist. Wir müssen wieder mehr Gier nach vorne entwickeln und die Chancen unbedingt verwerten wollen. So langsam geht es in die entscheidende Phase der Saison." Personell gibt es noch drei Fragezeichen zum Wochenende, ansonsten ist der Kader beim FCÜ komplett.

Hattinger SV - SV Deggenhausertal (So., 15 Uhr): Der SV Deggenhausertal hat im Kampf gegen den Abstieg ein eindrucksvolles Lebenszeichen abgegeben. Mit 5:1 wurde der TSV Konstanz zuletzt abgefertigt. Coach Markus Mecking: "Das war ein wichtiger Sieg für uns. Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben früh das 1:0 erzielt. Auch nach dem Ausgleich hat die Mannschaft weiter alles gegeben und wollte unbedingt gewinnen. Schon beim Warmmachen hat man gespürt, dass die Mannschaft heute absolut gewillt ist zu gewinnen." Der Sieg sei vor allem für den Kopf und die Moral wichtig gewesen: "Die Stimmung war nach dem Sieg etwas gelöster und wir sind noch recht lange zusammen gesessen. Die Mannschaft hat gemerkt, dass die wöchentliche Arbeit Früchte trägt." Am Wochenende kommt es für den SV Deggenhausertal zum "Sechs-Punkte-Spiel" gegen den Tabellennachbarn Hattingen. "Wir treffen auf einen spielstarken Gegner, der in der Tabelle ähnlich bedroht ist, wie wir. Es wird sehr schwer beim Hattinger SV zu gewinnen, aber der Gegner ist nicht gut ins Jahr gestartet. Wir müssen an das letzte Spiel anknüpfen, dann bin ich optimistisch", meint Mecking. Bis auf Raphael Fecht, der beruflich in die USA musste, sind am Wochenende alle Spieler an Bord.

SV Allensbach - TuS Immenstaad (So., 15 Uhr): Mit nur sieben Punkten nach 19 Spielen schien der TuS Immenstaad zur Winterpause schon mit beiden Beinen in der Kreisliga zu stehen. Doch der furiose Start in die zweite Halbserie gibt Grund zur Hoffnung. Zuletzt wurde der TSV Aach-Linz klar mit 5:0 geschlagen – das rettende Ufer rückt näher: "Für mich ist das natürlich ein super Einstand, aber der ganze Respekt gebührt der Mannschaft. Sie hat sich ein Ziel gesetzt und verfolgt das strikt. Die Jungs haben wieder Spaß am Fußball und das spürt man auf dem Platz", sagt Neu-Coach Ewald Heichele, der zur Winterpause Daniel Schmid ablöste. Mit dem SV Allensbach steht allerdings ein dicker Brocken zur Aufgabe - der Tabellenzweite trifft auf den Tabellenvorletzten. Heichele sieht die Favoritenrolle klar verteilt: "Wir sind der Außenseiter, für den SV Allensbach geht es nach wie vor um die Tabellenführung. Sie haben eine tolle Offensiv, sogar die beste der Liga. Zusammen mit Überlingen ist Allensbach der Top-Favorit auf den Aufstieg. Wir sind gewarnt, wollen aber dennoch alles geben und 2017 weiterhin ungeschlagen bleiben." Die Personalsituation entspannt sich am Wochenende weiter.

TSV Aach-Linz - FC Kluftern (So., 15 Uhr): Eine herbe 0:5-Klatsche hat der TSV Aach-Linz zuletzt beim Tabellenvorletzten, dem TuS Immenstaad hinnehmen müssen. Dementsprechend "bedient" war Trainer Paolantonio: "Es hat einfach nichts gepasst. Vorne, hinten. Keiner ist annähernd an sein Leistungslimit gegangen." Auch der FC Kluftern ging am letzten Wochenende als Verlierer vom Platz, verlor mit 1:3 gegen den FC Öhningen-Gaienhofen. Trainer Ingo Backert sagt: "Das war das schlechteste Spiel von uns in der Rückrunde. Öhningen war bissiger und gewillter das Spiel zu gewinnen. Nach vorne ging bei uns zu wenig, die Stürmer hingen komplett in der Luft. Dadurch waren wir mehr mit Verteidigen beschäftigt und konnten irgendwann nicht mehr standhalten." Backert hat gute Erfahrungen mit dem TSV Aach-Linz: "Aach-Linz ist für uns ein gutes Pflaster, da haben wir uns immer gut verkauft. Wir fahren daher optimistisch zum Auswärtsspiel und hoffen auf Zählbares. Die Mannschaft muss wieder mehr Wille und Einsatz zeigen." Das verlangt auch Paolantonio von seinen Spielern: "Kluftern wird alles geben, die stecken im Abstiegskampf. Wir müssen kämpferisch dagegenhalten, spielerisch sollten wir Vorteile haben." Beide Mannschaften gehen dezimiert in die Partie, auf beiden Seiten fehlen wichtige Offensivspieler.

FC Öhningen-Gaienhofen - SV Denkingen (So., 15 Uhr): Das 0:0-Unentschieden am vergangenen Wochenende gegen Abstiegskandidat SV Aach-Eigeltingen wurmte SVD-Coach Helmut Wunderlich mächtig: "Die Zielsetzung waren klar drei Punkte, deshalb tut das Unentschieden, vor allem gegen den Tabellenletzten, sehr weh. Das können wichtige Punkte sein, die am Ende fehlen. Zu Hause gegen den Tabellenletzten, war das einfach zu wenig und eine enttäuschende Leistung, wobei wir dennoch Chancen zum Sieg gehabt hätten." Weiter geht es für den SV Denkingen am Wochenende beim FC Öhningen-Gaienhofen. "Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist beim FC Öhningen wird. Wenn wir aber vorne noch ein Wörtchen mitreden wollen, müssen wir am Wochenende unbedingt gewinnen. Im Hinspiel haben wir knapp und völlig unverdient mit 0:1 verloren, das wollen wir wieder gut machen. Am Sonntag zählt für mich nur ein Sieg, sonst ist der Abstand vermutlich schon zu groß." Uebele (Kreuzbandriss) und Walz (Knorpelschaden) fallen auf jeden Fall bis zum Saisonende aus. Außerdem gibt es im Kader von Helmut Wunderlich noch weitere personelle Fragezeichen.

SC Pfullendorf II – SV Orsingen-Nenzingen (So., 15 Uhr): Der SC Pfullendorf II konnte nicht an den Derby-Sieg gegen Denkingen anknüpfen und musste sich vergangenes Wochenende mit 2:3 dem SV Mühlhausen geschlagen geben. Trainer Topal genervt: "Die Leistung meiner Mannschaft war schlecht. Wir sind viel zu arrogant und zu hochnäsig aufgetreten. Wir haben erfahren was es bedeutet, wenn man ein Spiel nicht hochkonzentriert angeht." Gegen den SV Orsingen-Nenzingen fordert Topal am Wochenende einen konzentrierteren Auftritt: "Wir wissen, dass wir gegen jede Mannschaft der Liga mithalten können. Wir haben aber nur eine Chance, wenn wir das Spiel und den Gegner ernst nehmen und uns voll auf die Partie fokussieren."

Aufrufe: 030.3.2017, 17:07 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Kevin MüllerAutor