2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Spielertrainer Ingo Backert (re.) stieg mit dem FC Kluften vor zwei Jahren in die Bezirksliga auf - und jetzt wieder ab. Backert nimmt sich jetzt erstmal eine Trainerauszeit. Neuer Mann auf der Trainerbank des FCK ist Ex-Profi Achim Glückler. SZ-Archivfoto: Kram
Spielertrainer Ingo Backert (re.) stieg mit dem FC Kluften vor zwei Jahren in die Bezirksliga auf - und jetzt wieder ab. Backert nimmt sich jetzt erstmal eine Trainerauszeit. Neuer Mann auf der Trainerbank des FCK ist Ex-Profi Achim Glückler. SZ-Archivfoto: Kram
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Kein schöner Abschied für Ingo Backert

Rückblick auf die Saison in der Fußball-Bezirksliga Bodensee

Verlinkte Inhalte

Pfullendorf / sz - Die Saison der Bezirksliga Bodensee ist zu Ende und auch die Relegationsrunden sind gespielt. Zeit für ein Abschlussfazit einer turbulenten und intensiven Saison. Im zweiten Teil unseres Rückblickes: Die Absteiger FC Kluftern, SC Pfullendorf II und TuS Immenstaad.

FC Kluftern: Nach zwei Jahren in der Bezirksliga muss der FC Kluftern wieder den Gang in die Kreisliga A antreten. 40 Punkte waren am Ende nicht genug für den Klassenerhalt und so stieg das Team von Spielertrainer Ingo Backert aufgrund des schlechteren Torverhältnisses ab. Backert resümiert: "Die Saison war ein ständiges Auf und Ab und leider stand am Ende der Abstieg. Wir haben nicht genug Punkte gesammelt, der Mannschaft kann ich aber keinen Vorwurf machen. Sie hat immer alles gegeben, wir sind aber letztendlich mit unseren bescheidenen Mittel an unsere Grenzen gestoßen." Die Gründe für den Abstieg hat Backert ausgemacht: "Wir haben zu viele Spiele zu leichtsinnig hergeschenkt. Wenn ich zurückblicke fällt mir zum Beispiel das Spiel gegen Deggenhausertal ein, da haben wir 5:0 geführt, dann ist D’tal bis auf 5:3 ran gekommen und hatte noch eine Riesenchance zum 5:4. Dann hätten wir das Spiel wohl nicht mehr gewonnen. Leider war immer auch ein bisschen Leichtsinnigkeit dabei, die sich die Mannschaft selbst auch nicht erklären konnte."

Nun blickt Backert mit einem weinenden Auge auf die Bezirksligazeit zurück: "Das hat schon viel Spaß gemacht. Zumal in der Bezirksliga ja doch mehr Fußball gespielt wird als in der Kreisliga. Aber es ist schon brutal, wenn fünf Mannschaften absteigen müssen, das ist fast ein Drittel der Liga." Den Versuch des direkten Wiederaufstiegs muss der FC Kluftern ohne Ingo Backert schaffen. "Wir haben uns schon einige Spiele vor Saisonende darauf geeinigt, dass wir nach dem letzten Spieltag getrennte Wege gehen und Kluftern mit einem neuen Trainer weitermacht. Wir wollten einen sauberen Cut, leider konnte ich der Mannschaft aber nicht mehr zum Klassenerhalt helfen. Ich selbst nehme jetzt eine Auszeit vom Fußball, da ich beruflich sehr eingespannt bin", so Backert.

Neuer Trainer wird der ehemalige Fußballprofi Achim Glückler, der in den 80’er-Jahren unter anderem beim VfB Stuttgart und beim Karlsruher SC als Stürmer auf Torejagd ging.

SC Pfullendorf II: Die wohl bitterste Saison der Vereinsgeschichte liegt hinter dem SC Pfullendorf. Sowohl die erste Mannschaft als auch die zweite Garde sind abgestiegen. Für das einst so hoch gelobte F-Team geht es in der nächsten Saison in der Kreisliga A als SC Pfullendorf II weiter, der Begriff "F-Team" gehört der Vergangenheit an. Mit dem neuem Trainer Jürgen Posch wird der Wiederaufstieg angestrebt, nachdem Öner Topal hat das Handtuch geworfen und den Verein für Türkiyemspor Bad Saulgau verlassen hat (wir berichteten). Auf die Saison blickt Topal kritisch zurück: "Wir hatten unsere Höhen und Tiefen. Vor allem in den Derbys waren wir gut unterwegs und haben uns ordentlich präsentiert. Aber es reicht halt nicht, wenn manche Spieler meinen, sie müssten sich die guten Spiele heraus picken, kommen da zum F-Team und wenn mal zweikampfintensive Partien anstehen, dann hat man plötzlich keine Zeit oder Lust. Teilweise habe ich mich wirklich im Stich gelassen gefühlt von der ersten Mannschaft. Wir hatten oft Personalprobleme, aber einige Spieler meinten, sie seien etwas Besseres und wollten nicht aushelfen. Und nur mit A-Junioren im Team schafft man den Klassenerhalt auch nicht unbedingt." Deshalb auch der Rücktritt. Topal: "Nach der Saison haben wir uns zusammengesetzt und der Vorstand hat mir erklärt, dass wir bislang sieben Spieler für die neue Saison haben, aber noch ein paar dazu kommen. Auf dieser Grundlage wollte ich aber nicht weiter machen, denn das ist mir zu vage. Ich will immer eine gute Rolle in der Liga spielen, so funktioniert das aber nicht. Eine Saison wie die letzte wollte ich kein zweites Mal durchmachen."

Mittlerweileumfasst der Kader der "Zweiten" 19 Spieler.

Auf die Liga zurückblickend sagt Topal: "Das war schon ein intensives Jahr. 34 Spiele und dann waren wirklich intensive Partien dabei, in denen alles im Zweikampf abverlangt wurde. Fünf Absteiger ist eine Hausnummer und das Ende war für uns natürlich enttäuschend."

TuS Immenstaad: Nach dem Aufstieg im vergangenen Sommer, muss der TuS Immenstaad direkt wieder in die Kreisliga A zurück. Nur sechs Punkte holte die Mannschaft in der ersten Saisonhälfte, damals noch unter Trainer Daniel Schmid. Im Winter trennten sich dann die Wege von Schmid und Immenstaad, Nachfolger wurde Ewald Heichele. Und mit Heichele kam der Erfolg zurück: 23 Punkte waren es in der zweiten Saisonhälfte, aber der Rückstand war schlichtweg zu groß, da das rettende Ufer am Ende bei 40 Punkten lag. Dennoch: Unzufrieden ist Ewald Heichele nicht: "Ich kann der Mannschaft nur ein Kompliment machen. Wer mit so großem Rückstand in die Rückrunde geht und teilweise noch so gute Leistungen zeigt, der hat doch einiges richtig gemacht. Wir haben uns gut verkauft, irgendwann haben wir aber gemerkt, dass trotz unserer Siege, die anderen Mannschaften weiter punkten und wir den Abstand nicht schnell genug verringern können." Heichele blickt trotz des Abstiegs gerne auf die Saison zurück: "Das war schon eine Hammersaison. Die Landesliga-Absteiger mit Denkingen, Überlingen und Hilzingen haben der Liga nochmal ein ganz anderes Niveau gegeben. Dazu die etablierten, starken Bezirksligisten, das war eine echte Herausforderung. Meine Mannschaft konnte einiges lernen und das nehmen wir mit in die Kreisliga A."

Mit der Vorbereitung auf die Kreisliga-Saison startet der TuS Immenstaad am heitigen Freitag. "Wir fangen recht früh an, aber wir wollen auch beim Markdorf-Cup dabei sein und dort nicht reines Kanonenfutter sein. Daher trainieren wir schon mal, danach haben die Spieler aber nochmal etwas Pause zum Durchatmen."

Verzichten muss der TuS Immenstaad in der neuen Saison auf Torhüter Jan Negraßus, der zum FC Überlingen wechselt. Neu im Team sind dann Niklas Messmer (VfB Friedrichshafen) und Nico Weimer (SC Markdorf).

Aufrufe: 07.7.2017, 09:17 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Kevin MüllerAutor