2024-04-25T14:35:39.956Z

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Für Daniel Sandhas (weißes Trikot) und den FC Überlingen lief die Saison letztlich nahezu perfekt: Über den Umweg Relegation wurde der direkte Wiederaufstieg in die Landesliga Südbaden III geschafft. Für das F-Team des SC Pfullendorf (das in Zukunft nur noch SC Pfullendorf II heißen soll, rechts im Bild T. Papazoudis) hingegen wurden die übelsten Alpträume wahr: Nach dem Abstieg der ersten Mannsch
Für Daniel Sandhas (weißes Trikot) und den FC Überlingen lief die Saison letztlich nahezu perfekt: Über den Umweg Relegation wurde der direkte Wiederaufstieg in die Landesliga Südbaden III geschafft. Für das F-Team des SC Pfullendorf (das in Zukunft nur noch SC Pfullendorf II heißen soll, rechts im Bild T. Papazoudis) hingegen wurden die übelsten Alpträume wahr: Nach dem Abstieg der ersten Mannsch
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FC Überlingen auf Umweg zum Ziel

Rückblick auf die Saison in der Fußball-Bezirksliga Bodensee (Teil 1)

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Pfullendorf - Die Saison der Bezirksliga Bodensee ist zu Ende und auch die Relegationsrunden sind gespielt. Zeit also, für ein Abschlussfazit einer turbulenten und intensiven Saison. Mit 34 Spieltagen, Relegation und Pokalspielen, glich der Spielplan für die Mannschaften teilweise der einer Profimannschaft. In der Relegation hat sich der FC Überlingen gegen den FC Königsfeld durchgesetzt und den direkten Wiederaufstieg in die Landesliga Südbaden IIIgeschafft, wie auch der Meister, der FC Hilzingen. Der SV Denkingen landete am Ende auf Platz drei und verpasste die Aufstiegsränge knapp. Im Tabellenmittelfeld beendete der TSV Aach-Linz eine unglückliche Saison, die mit dem Bezirkspokal-Sieg noch gerettet wurde. Auf den letzten Metern schaffte der SV Deggenhausertal noch den Klassenerhalt, ganz nach dem Motto "Totgeglaubte leben länger". Den bitteren Gang in die Kreisliga A müssen mit dem F-Team des SC Pfullendorf, dem FC Kluftern und dem TuS Immenstaad gleich drei Mannschaften aus dem Linzgau antreten. In Teil 1 unseres Rückblickes: FC Überlingen, SV Denkingen, SV Deggenhausertal und der TSV Aach-Linz.

FC Überlingen: Ein Auf und Ab war die Saison beim FC Überlingen - mit einem Ende ganz nach Wunsch der Nullneuner. Als Landesliga-Absteiger hatten sie im Sommer 2016 einen Umbruch zu verkraften, der sich auch durch die ersten Spiele in der Bezirksliga zog. Die Leistungen war wechselhaft - die Resultate entsprechend. Zur Mitte der Vorrunde stabilisierte sich die Mannschaft von Trainer Florian Stemmer wieder und war lange Zeit das Maß aller Dinge mit neun Siegen in Serie. In der Rückrunde kam der FC Überlingen auch wieder gut aus der Winterpause und nach einigen Unsicherheiten zur Mitte der Rückrunde stabilisierten sich die Leistungen rechtzeitig wieder, sodass der Relegationsplatz noch erreicht wurde. Stemmer sagt: "Das war schon eine kuriose Saison. Immer wenn wir das Gefühl hatten, wir haben ein gutes Polster, hat die Konkurrenz auch gepunktet, wir Federn gelassen und so war es bis zum Ende spannend. Nach dem Umbruch im Sommer haben wir Anlaufzeit gebraucht. Vor allem die Umstellung im körperlichen Bereich hat Zeit benötigt. Die Bezirksliga ist robuster, aber für die jungen Spieler sehr lehrreich."

Ein Garant für den Erfolg war natürlich Torjäger Marc Kuczkowski, der auch als Co-Trainer wirkt. Ohne seine Treffsicherheit wäre es gewiss nichts geworden mit dem Aufstieg. Satte 42 Mal traf der Ex-Pfullendorfer in der abgelaufenen Saison ins gegnerische Tor - Ligarekord.

In der Relegation musste der FCÜ dann nachsitzen beim Schwarzwald-Vizemeister FC Königsfeld. In zwei Spielen rang Überlingen den Gegner nieder und nach dem entscheidenden 3:0-Auswärtserfolg brachen alle Dämme. "Das war eine riesen Fete. Gefühlt war halb Überlingen an dem Tag beim Auswärtsspiel und hat uns angefeuert. Nach der Rückkehr wurden wir herzlich empfangen und haben die Nacht zum Tag gemacht. Wir hatten ein ganzes Lokal für uns reserviert und bis am nächsten Morgen gefeiert", so Stemmer.

In der neuen Saison geht es für den FC Überlingen also wieder in der Landesliga weiter. Als Zielsetzung hat Stemmer "einen guten Start" und "den Klassenerhalt" ausgegeben. Und auch die Vorbereitungen laufen im Hintergrund bereits. Nico Gumbl (zur Spvgg F.A.L) und Malte Ensslin (Ziel unbekannt) verlassen den Verein. Ransik Temine (Markdorf), Jan Negraßus (TuS Immenstaad) und Moses (Beuren-Weildorf) kommen zum Kader hinzu.

Jetzt heißt es aber für den Aufsteiger erst einmal durchatmen. "Die Saison war sehr lang. Wir haben knapp vier Wochen länger gespielt als die Landesliga." Stemmer und Co-Trainer Kuczkowski starten starten am 17. Juli mit der Vorbereitung.

SV Denkingen: Für den SV Denkingen verlief die Saison ähnlich wechselhaft wie für fast alle Teams der Liga. Der Start der Denkinger war durchwachsen, in der Mitte der Vorrunde ist die Mannschaft zusammen mit dem FC Überlingen marschiert, vor der Winterpause brach das Helmut Wunderlich-Team regelrecht eingebrochen und hat viele Punkte liegen lassen. Ähnlich schlecht lief dann auch der Start in die Rückrunde. Zum Ende hin wurde es wieder besser - unter dem Strich waren es aber einfach zu viele verschenkte Punkte. Trainer Helmut Wunderlich: "Wir sind trotzdem im Großen und Ganzen im Soll. Vor der Saison wurden die Top Fünf als Ziel ausgegeben und das haben wir erreicht. Unter dem Strich hätte es aber mehr sein können, denn wir haben zu viele unnötige Punkte liegen lassen." Den Umstieg von Landesliga zu Bezirksliga sieht Wunderlich als gelungen an: "Das war schon eine große Umstellung vor der Saison. Nach dem Landesliga-Abstieg hatten wir Anfangs unsere Probleme und mussten uns erst mit der anderen Art und Weise des Fußballspielens in der Bezirksliga akklimatisieren. In der Landesliga haben wir fast nur verteidigt und gelegentlich gekontert. Jetzt war die Mannschaft offensiv deutlich stärker gefordert." A

Weiter geht es für Denkingen am 13. Juli beim Trainingsauftakt. Turnierteilnahmen wird es nicht geben, in der ersten Runde des SBFV-Pokals geht es gegen den SC Markdorf. Dann wird es auch ein verändertes Gesicht in der Mannschaft geben. Florian Bezigkofer (Beruf), Patrick Gailfuß (zurück zum SV Meßkirch) und Patrick Walz (Knorpelschaden) brechen weg. Zugänge sind derzeit noch keine zu vermelden, einige Gespräche sind aber weit fortgeschritten.

SV Deggenhausertal: Was für eine Zitterpartie für den SV Deggenhausertal. Die Mannschaft schien mit drei Punkten Rückstand vor dem letzten Spieltag schon abgestiegen und musste bei eigenem Sieg auf die Niederlagen von Zizenhausen, Pfullendorf und Kluftern hoffen. Und der Fußballgott war an diesem Tag auf der Seite des SVD und vollbrachte das kleine Fußballwunder. So wurde die Klasse aufgrund des besseren Torverhältnisses gehalten. Was danach im D'tal los war, berichtet Trainer Markus Mecking: "Das war verrückt. Es gab kein Halten mehr. Wir mussten ja noch auf die Ergebnisse aus den anderen Spielen warten und als klar war, dass wir haben den Klassenerhalt geschafft haben, war der Jubel grenzenlos. Die Spieler lagen sich in den Armen, die Vorstände, die Fans. Einfach allen ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen."

Vor der Saison gab es beim SV Deggenhausertal einen großen Umbruch. Vier gestandene Stammspieler verließen den Verein und es hat lange gedauert, bis der grunderneuerte Kader in Fahrt kam. Zum Ende der Hinrunde wurde es besser und der Trend schien nach oben zu zeigen. Doch zum Rückrundenbeginn ging es erneut auf Talfahrt. Und dabei kam die junge Mannschaft das ein oder andere Mal deutlich unter die Räder.

Die Wende der Saison macht Mecking an einem Spiel fest: "Das war auf jeden Fall gegen den Türkischen SV Konstanz. Das Spiel haben wir gewonnen und die Mannschaft wusste, dass etwas möglich ist, dass sie nicht so chancenlos ist, wie es lange schien. Dann haben wir eine kleine Serie gestartet, im Endspurt aber drei Mal in Serie verloren, da schien der Abstieg perfekt"- aber eben nur bis zum spektakulären Saisonfinale.

Derzeit ist erst einmal Erholung angesagt, bevor es Mitte Juli wieder mit der Vorbereitung losgeht. Der Kader ist soweit noch beisammen und wird durch zwei A-Junioren verstärkt sowie durch Philipp Köser (SV Horgenzell) und Jonas Wagner (FC Beuren-Weildorf).

TSV Aach-Linz: Eine durchwachsene Saison mit Tabellenplatz 10 hat der TSV Aach-Linz gespielt. Die Gründe erklärt Spieler-Co-Trainer Alexander Schnetzler: "Wir sind schlecht in die Saison gestartet. Danach hatten wir eine gute Phase mit neun Spielen ohne Niederlage, da sind wir wieder an die Spitzengruppe heran gerückt, hatten aber im wichtigen Spiel gegen Überlingen das Nachsehen. In der Folge waren die Leistungen nicht konstant genug und wir hatten immer wieder Rückschläge. Nach der Winterpause sind wir dazu schlecht gestartet und somit waren wir ab Mitte April im Niemandsland der Tabelle. Nach hinten ging nichts, nach vorne ging wenig, da war die Spannung aus dem Ligabetrieb raus." Immerhin im Pokal konnte Aach-Linz überzeugen und das Finale gegen Aach-Eigeltingen gewinnen. "Das war ein versöhnliches Ende einer ansonsten durchwachsenen Saison", meint Schnetzler.

Zur neuen Saison gibt es bekanntlich einen Wechsel auf der Trainerposition. Alessandro Paolantonio verlässt nach zwei unglücklichen Spielzeiten den TSV und Patrick Hagg übernimmt die Mannschaft. Schnetzler freut sich: "Patrick und ich kennen uns ja schon lange. Umso schöner ist es, dass wir in der neuen Saison wieder zusammen arbeiten und das Beste für den Verein geben. Ich hoffe wir können die Fehler aus dieser Saison abstellen und mehr Konstanz in die Leistungen bekommen."

Weiter geht es bei Aach-Linz schon am 7. Juli mit dem Beginn der Vorbereitung. Dabei ist der Kader nahezu identisch im Vergleich zur letzten Spielzeit. "Wir haben genug Qualität in unseren Reihen, um eine bessere Leistung als in der letzten Saison abzurufen", so Schnetzler. Verlassen wird den Verein Klaus Tillessen. Ein Quasi-Neuzugang ist Yannick Arnold, der nach Kreuzbandriss zurückkehrt.

Aufrufe: 05.7.2017, 22:36 Uhr
Kevin MüllerAutor