2024-05-10T08:19:16.237Z

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Durchlebt aktuell keine leichte Zeit beim SVZ: Für Ronny Erdmann kann der Traum vom Aufstieg in die Landesliga auch in dieser Saison platzen. Archiv-Foto: Steffen Kretschmer
Durchlebt aktuell keine leichte Zeit beim SVZ: Für Ronny Erdmann kann der Traum vom Aufstieg in die Landesliga auch in dieser Saison platzen. Archiv-Foto: Steffen Kretschmer

SVZ droht fünfte Vize-Meisterschaft in Folge

Zehdenick-Manager Erdmann denkt an Rücktritt

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Schlechte Stimmung beim Fußball-Landesklassen-Vertreter SV Zehdenick: Der Klub hat innerhalb weniger Wochen einen Sieben-Punkte-Vorsprung und damit auch die Tabellenführung verspielt. Dem SVZ droht zum fünften Mal in Folge die Vize-Meisterschaft. Ein enttäuschter Manager Ronny Erdmann spielt mit dem Gedanken, hinzuschmeißen.

Ronny Erdmann fährt oft zum Sportplatz. Wenn das Training ansteht, will er nahe bei der Mannschaft sein. Bei Heimspielen ist er sowieso da und drückt seinen Jungs die Daumen. Doch manchmal sucht er dort auch die Einsamkeit. Dann sitzt er alleine auf den Stufen zum Rasen und denkt nach. So wie am Montag. Doch eine Lösung für die sportliche Misere im Endspurt um die Meisterschaft hat Erdmann aber nicht gefunden. Kurzum: „Ich bin ratlos und kann mir nicht erklären, warum wir derzeit alles verhauen.“

Der Manager des SV Zehdenick ist seit sechs Jahren für den Klub tätig. Mit viel Herzblut und Engagement verfolgt er das große sportliche Ziel, das da heißt: Aufstieg in die Landesliga. „Als ich hier anfing, habe ich einen Scherbenhaufen vorgefunden“, erinnert sich der Familienvater. Seitdem hat sich viel getan. Der SVZ gehört jedes Jahr zu den großen Aufstiegsfavoriten. Doch der ganz große Wurf blieb aus. Bereits viermal hintereinander holte sich der Oberhavel-Klub „nur“ die Vizemeisterschaft. Jetzt droht Erdmann und Co. zum fünften Mal das gleiche Schicksal. „Als Trauma würde ich das nicht bezeichnen“, beschwichtigt er. Aber der Manager scheint langsam, aber sicher den Glauben in die Mannschaft verloren zu haben und denkt auch über einen Rücktritt nach. „Man arbeitet jeden Tag für den Verein, viele Fans fahren immer zu den Auswärtsspielen mit. Aber die Mannschaft belohnt dieses Engagement nicht. Ich frage mich daher schon, wofür ich das alles überhaupt noch mache“, sagt Erdmann und gibt unumwunden zu: „Die Gedanken, hinzuschmeißen, sind da.“

Vor allem sieht Erdmann die Mannschaft in der Pflicht. „In der Endphase einer Meisterschaft müssen die Spieler noch eine Schippe drauflegen und mehr machen. Aber ich habe den Eindruck, dass es einige gibt, die nicht alles für unser gemeinsames Ziel tun.“ Zwar habe er die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass der SV Zehdenick im fünften Anlauf den Landesliga-Aufstieg schafft, doch hegt er auch starke Zweifel daran, „dass wir die restlichen vier Spiele alle gewinnen“.

Warum der SV Zehdenick nach 14 Siegen in Folge dreimal hintereinander als Verlierer vom Platz gehen musste, weiß Erdmann nicht. „Die Jungs wirken total verunsichert. Aber ich erwarte, dass sie Charakter zeigen. Jetzt müssen alle die Ärmel hochkrempeln.“ Der Manager selber will sich die letzten vier Spiele in der Landesklasse anschauen, danach in sich gehen und die Lage mit der Familie erörtern. „Meine Frau sieht, wie ich leide und am Boden zerstört bin.“ Bis zum Saisonende stehen ihm wohl noch viele schlaflose Nächte bevor.
Aufrufe: 012.5.2015, 09:10 Uhr
MOZ.de / Arne FärberAutor