2024-04-25T14:35:39.956Z

Spiel der Woche
Beim Rückspiel in Lüxem werden am Sonntag weit über 1000 Zuschauer erwartet.
Beim Rückspiel in Lüxem werden am Sonntag weit über 1000 Zuschauer erwartet.

Topspiel vor Rekordkulisse - Tickets gibt es im Vorverkauf

Der Lüxemer Grünewald rüstet sich für mehr als 1000 Zuschauer beim Wittlicher Stadtderby.

Monatelang hat sich dieses Finale furioso angedeutet. Jetzt ist es soweit. Das Wittlicher Stadtderby elektrisiert die Massen und wird am Sonntag (Anstoß 14.30 Uhr) am Lüxemer Grünewald eine Rekordkulisse in die regionalen Geschichtsbücher schreiben. Wittlichs Trainer Markus Schwind und Rot-Weiss-Vorsitzender Tamer Yigit stehen im Fupa-Interview Rede und Antwort.

Wittlich. Bei aller Vorfreude auf einen Wittlicher Fußballfesttag wird es auch einen Verlierer geben: Entweder die SG Wittlich/Lüxem oder aber der SV Rot-Weiss Wittlich wird in die Bezirksliga West aufsteigen, obgleich sich alle Experten darüber einig sind, dass es beide gleichermaßen verdient hätten. Am Sonntag ab 14.30 Uhr wird die Antwort auf diese seit Monaten gestellte Frage von ähnlich starken Mannschaften gegeben.

Markus Schwind, seit der Winterpause Coach bei der SG, sieht ein Spiel auf Augenhöhe.

Herr Schwind, wie bewerten Sie die Ausgangslage für Ihr Team?

Markus Schwind: Wir sind zwei Punkte vor und haben ein Heimspiel. Die Ausgangslage ist sehr gut, denn mit einem Sieg sind wir Meister. Mit einem Unentschieden ist die Meisterfrage vertagt, eine Niederlage würde unser Aus im Titelkampf bedeuten.

Welche Stärken hat der Gegner?

Schwind: Rot-Weiss ist eine eingespielte, kompakte und spielstarke Mannschaft, die in der Winterpause noch mal aufgerüstet hat. Die guten Individualisten, die teilweise in der Oberliga und Rheinlandliga gespielt haben, sind ein harter Brocken für uns. Allein das Spielertrainerduo ist eine Klasse für sich, die man ansatzweise nur mit Könemann vergleichen kann.

Welche taktische Marschroute ist denkbar?

Schwind: Ich werde mir im Vorfeld definitiv nicht in die Karten schauen lassen, habe mir in den letzten Wochen aber natürlich meine Gedanken gemacht, wie ich die Mannschaft so flexibel wie möglich aufstelle. Wir werden uns anschauen, was Rot-Weiss gut kann und welche Schwächen sie haben. Ich werde einen Matchplan entwerfen, der auf alle Eventualitäten vorbereitet ist.

Was passiert, wenn ihre Mannschaft nicht aufsteigt?

Schwind: Gar nichts. Wir haben fast alle Spieler ligaunabhängig verplant und bereits neue Spieler hinzugewinnen können. Ich werde den Weg mit dem Verein und der Mannschaft weitergehen. Sollte es Rot-Weiss Wittlich schaffen, wird kein Neid entstehen.

Wie bereiten Sie das Team auf dieses Endspiel vor?

Schwind: Ich halte generell nichts davon, dosiert oder entspannter zu trainieren, nur damit sich niemand verletzt. Wir werden 100 Prozent Vollgas geben und am Rhythmus nichts ändern. Wir werden am Freitag nach dem Abschlusstraining eine Kiste Bier trinken und uns am Spieltag ganz normal treffen.

Was wird entscheidend sein?

Schwind: Die Einstellung wird definitiv entscheidend sein: Laufbereitschaft, Zweikampfdisziplin, die taktische Ordnung und auch das Glück.

Welche organisatorischen Dinge sind zu beachten?

Schwind: Eine frühe Anreise ist erforderlich, es werden Parkplätze und der Fußweg zum Sportplatz ausgewiesen sein und auch Kontrollen durchgeführt. Wir erwarten ein emotionales, aber faires Derby.

Rot-Weiss-Vorsitzender Tamer Yigit rechnet zum Spiel des Jahres mit 1500 Zuschauern.

Herr Yigit, wie bewerten Sie die Ausgangslage für ihre Mannschaft?

Tamer Yigit: Wir haben zwei Punkte Rückstand, müssen auswärts spielen, sodass der SG Wittlich ein Unentschieden reicht, um uns komplett aus dem Rennen zu holen. Dann haben wir es nicht mehr in der eigenen Hand.

Wie stark ist der Gegner?

Yigit: Die SG Wittlich hat sich in der Rückrunde stabilisiert und die letzten fünf Spiele gewonnen. Sie sind im Mittelfeld und der Offensive gut besetzt mit Könemann, Hubo und Kohlei. Nico Neumann macht jede Menge Betrieb vorn, es ist eine homogene Mannschaft.

Welche Taktik ist denkbar?

Yigit: Die werden unsere Trainer Rodalec Souza und Fatih Sözen entscheiden. Ich denke, wir werden kontrolliert nach vorn spielen und geduldig bleiben. Es bringt nichts, blind anzulaufen und ein frühes Tor zu erzwingen.

Was passiert, wenn ihre Mannschaft nicht aufsteigt?

Yigit: Wir wollen gerne aufsteigen, doch personell wird sich nichts ändern. Wir werden unseren Weg kontinuierlich weitergehen und dann im nächsten Jahr wieder angreifen. Die Zukunft der sechs Brasilianer, die im Winter kamen, ist noch unklar. Die absolvieren einen Sprachkurs und sind dort bis Dezember angemeldet. Mit dem Aufstieg der zweiten Mannschaft in die B-Klasse haben wir einen guten Unterbau.

Wie läuft die Vorbereitung auf dieses Finale?

Yigit: Wenn wir Heimrecht hätten, hätten wir im Wittlicher Stadion gespielt, ich rechne mit 1500 Zuschauern. Im Training wird die Mannschaft Spaß haben, die Laufwege optimieren und einige taktische Dinge durchgehen.

Wer fällt aus?

Yigit: Mehmet Karabulut mit Kreuzbandriss, Emre Yildiz studienbedingt und eventuell auch Jeison Jimenez. Stefan Nicolae ist angeschlagen, wird nicht von Beginn an spielen. Jeder will spielen, doch die Trainer werden nur fitte Spieler aufs Feld schicken.

Was wird entscheidend sein?

Yigit: Die Tagesform wird entscheiden und auch das Quäntchen Glück. Man darf sich nicht viele Fehler erlauben. (L.S.).

Sicherheitshinweis:


Aus Sicherheitsgründen ist das Topspiel in der A-Klasse Mosel zwischen der SG Wittlich und RW Wittlich mit einer Begrenzung der Zuschaueranzahl verbunden. Der Kartenvorverkauf beginnt am heutigen Freitag, ab 9 Uhr, im Shopping-Center Bungert in Wittlich. Der Vorverkauf ist auf maximal 20 Eintrittskarten pro Person beschränkt. Wahrscheinlich wird Sonntag die Tageskasse nicht mehr geöffnet. Jenen, die über keine Eintrittskarte verfügen, wird abgeraten, nach Lüxem zu kommen. Ratsam ist wegen der begrenzten Parkplatzkapazität eine frühzeitige Anreise.

Aufrufe: 010.5.2017, 16:30 Uhr
Lutz SchinköthAutor