SV Weingarten erkämpft sich noch einen Punkt

Einmal Pech und einmal ein dicker Patzer - einerseits waren es kapitale Fehler der Gäste, die die Kehlener 2:0-Führung ermöglichten. Auf der anderen Seite kam der SV Weingarten mit dem starken Pressing des SVK in der Anfangsphase gar nicht zurecht. ,,Wir wussten, dass sie damit Probleme haben", meinte Kehlens Trainer Peter Scheifler nach der Partie. ,,Aber es war auch klar, dass wir das nicht 90 Minuten lang durchhalten können."

Pech für den SV Kehlen, dass die Weingartener in der ersten Szene, in der sie sich vom Druck des Gegners befreien konnten, gleich den Anschlusstreffer erzielten. Das Ganze war eine Koproduktion des Weingartener Offensiv-Duos Kai Zoyke/Kevin Blaser, das die Kehlener Defensive auch später noch ein ums andere Mal vor Probleme stellen sollte. Zoyke auf Weingartens Spitze Blaser, der überlistet SVK-Torhüter Patrick Herrmann mit einem sehenswerten Heber - in der 11. Minute stand es 1:2.

In dieser Szene wurde das taktische Mittel deutlich, mit dem Weingartens Trainer Michael Steinmaßl zum Erfolg kommen wollte: ,,Bei einem Ballgewinn schnell nach vorne in die Spitze spielen." Steinmaßls Team stellte sich in der Folge immer besser auf das Kehlener Pressing ein - nach der lauten Ansage von der Seitenlinie, öfter den klaren, langen Ball nach vorne als nur die spielerische Lösung zu suchen. Trotzdem hatten die Kehlener noch vor der Pause die große Chance auf das dritte Tor: In der 37. Minute stand Stürmer Kevin Orlando - mustergültig von Rechtsverteidiger David Bernhard angespielt - völlig frei vor dem Tor, schoss aber daneben.

Hatte der eine Kevin auf Seiten des SVK die große Chance zum 3:1 vergeben, stand ihm sein Namenskollege auf der anderen Seite kurz nach der Pause in nichts nach: In der 47. Minute scheiterte Kevin Blaser an Kehlens Keeper Patrick Herrmann. Nur eine Minute später wähnten die Weingartener nach einem Jelonek-Kopfball an den Pfosten den Ball hinter der Linie - das Schiedsrichter-Team hatte aber kein Tor gesehen.

Ausgleich durch Erkan Kale

Der SV Weingarten war sichtlich bemüht, den Ausgleich zu erzielen und konnte sich in Halbzeit zwei Vorteile herausspielen - Erkan Kales Abstauber-Treffer in der 68. Minute nach einem Eckball war völlig verdient. Auch Kehlen steckte aber nicht den Kopf in den Sand, blieb jedoch bei allem Druck auf die gegnerische Viererkette ohne wirklich gefährliche Aktion. Auf der anderen Seite fehlte auch dem Umschaltspiel des SVW die echte Durchschlagskraft - bis zur 87. Minute: Da traf der eingewechselte Daniele D´Ercole aus kurzer Distanz nur den Pfosten.

,,Wir müssen in der ersten Halbzeit das 3:1 machen", SVK-Trainer Peter Scheifler trauerte nach dem Schlusspfiff der vergebenen Großchance hinterher. ,,Uns fehlt in entscheidenden Situationen nach die Ruhe. Aber nach den 90 Minuten müssen wir sagen, dass wir hier eher einen Punkt gewonnen haben."

Auch für Scheiflers Gegenüber war die Partie ein Wechselbad der Gefühle: ,,Nach den ersten zehn Minuten hätte ich das 2:2 sofort angenommen - aber insgesamt haben wir Punkte liegengelassen", bilanzierte Michael Steinmaßl.

SV Kehlen - SV Weingarten 2:2 (2:1). Tore: 1:0 Eigentor (2.), 2:0 Marcel Scheuböck (9., Foulelfmeter), 2:1 Kevin Blaser (11.), 2:2 Erkan Kale (68.) - Schiedsrichter: Rösch (Bad Wurzach) - Zuschauer: 250. SV Kehlen: Herrmann (53. Ünal) - Rieber, Hennig, Stetter, Alexander Bernhard - Scheuböck - Meschenmoser (75. Eckmann), Santoni (69. Bücker), David Bernhard, Böning - Orlando. SV Weingarten: Holzbaur - Gnann, Pereny, Schmid, König (61. Delimar)- Boos (75. Theivendrarajah), Jelonek - Kale, Zoyke (81. D´Ercole), Bleile - Blaser.