Der Erfolg des SV Haldern im Relegations-Duell zweier Neulinge war unter dem Strich verdient. "Wir waren, wenn man die gesamten 180 Minuten betrachtet, die bessere Mannschaft", stellte Stratmann fest. Allerdings machte sich das Team das Leben selbst unnötig schwer. Der SV Haldern hätte schon am vergangenen Mittwoch im Relegations-Hinspiel für die Entscheidung sorgen müssen. Doch für den Gastgeber sprang vor mehr als 700 Besuchern im Lindenstadion nur ein 4:2-Sieg heraus, weil er gegen über weite Strecken indisponierte Lohberger ein halbes Dutzend erstklassiger Torchancen nicht genutzt hatte.
Deshalb musste die Mannschaft am Sonntag vor mehr als 900 Zuschauern noch heftig zittern. Denn so sehr sich das Team in dieser Spielzeit auf seine Heimstärke verlassen konnte, so schwach waren in der Regel die Auftritte auf des Gegners Platz. Die Begegnung auf Lohberger Asche passte da nahtlos ins Bild. "Wir haben nicht gut gespielt", sagte Stratmann.
Dabei schien früh alles für den Gast zu laufen. Denn der Lohberger Keeper Baris Tekin sah in der 18. Minute die Rote Karte, weil er einen Heber des Halderner Torjägers Matthias Bauhaus knapp außerhalb des Strafraums mit der Hand abgewehrt und damit einen sicheren Treffer verhindert hatte. "Doch mir wäre es lieber gewesen, wenn wir in dieser Szene ein Tor erzielt hätten und dafür nicht in Überzahl gewesen wären", sagte Stratmann.
Denn trotz numerischer Überlegenheit bekam seine Mannschaft keinen Zugriff auf die Partie. RWS Lohberg war überlegen und ging in der 33. Minute durch Erkan Sevinc verdient in Führung. Der Gastgeber besaß anschließend weitere gute Möglichkeiten. Der SV Haldern hatte nur bei einem Kopfball von Steffen Syberg an die Latte (43.) eine gute Gelegenheit. Und auch als der kurz zuvor eingewechselte Christopher Möllenbeck in der 63. Minute nach einem Konter das 1:1 erzielt hatte, sorgte das beim Halderner Coach noch nicht für Entspannung. Schließlich hatte sein Team in dieser Saison zahlreiche Gegentreffer in der Schlussphase kassiert. "Für mich war der Klassenerhalt erst unter Dach und Fach, als der Schiedsrichter die Partie abgepfiffen hatte", sagte Stratmann, dessen Mannschaft die Begegnung sogar hätte gewinnen können. Doch der SV Haldern traf bei Konterchancen einige falsche Entscheidungen.
Stratmann war das dann aber egal, als der Klassenerhalt erst auf dem Platz in Lohberg und dann im Lindenstadion "ausgiebig" gefeiert wurde. "Ich bin froh, dass wir es geschafft haben. Das waren noch einmal sehr emotionale Momente für mich und ein toller Abschluss meiner Zeit beim SV Haldern", sagte der Übungsleiter, der die Mannschaft 2006 in der Kreisliga C übernommen hatte und bis in die Bezirksliga geführt hat. Der Club hatte vor der Saison bewusst darauf verzichtet, externe Neuzugänge zu verpflichten. Stratmann: "Wir wollten den Jungs, die den Aufstieg geschafft haben, die Chance geben, in der Bezirksliga zu spielen. Sie haben dieses Vertrauen zurückgezahlt."