2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Den Torwart konnten die Waldalgesheimer am Freitag nur ein Mal überwinden - zu selten, um etwas zählbares mit heim zu nehmen. Archivbild: Wolff
Den Torwart konnten die Waldalgesheimer am Freitag nur ein Mal überwinden - zu selten, um etwas zählbares mit heim zu nehmen. Archivbild: Wolff

»Gestärkt in nächste Wochen gehen«

Trotz 1:2-Niederlage gegen den SC Idar-Oberstein sind die Waldalgesheimer zufrieden mit eigener Leistung

WALDALGESHEIM. Egal, wie bitter und unnötig die 1:2-Niederlage am Ende war. Der SV Alemannia Waldalgesheim hat gegen den Aufstiegskandidaten SC Idar-Oberstein am Freitag im Verbandsliga-Duell eine gute Rolle gespielt. Zumindest 30 Minuten lang war das junge Team von Patrick Joerg sogar die bessere, die aktivere Mannschaft, führte verdient 1:0. Erst mit dem Ausgleich nach einem womöglich haltbaren Thiago-Freistoßtreffer aus 20 Metern wurden die Gäste ihrer Favoritenrolle gerecht.

„Es war ein tolles Spiel“, war SVA-Chef Reinhard Schenk mit dem Auftreten der eigenen Truppe zufrieden, sah den Unterschied in der Cleverness. Wo Idarer Akteure Fouls zogen, die fälligen Pfiffe provozierten, waren die Alemannen seiner Meinung nach oft zu anständig. „Aber wir haben einen tollen Kampf angenommen und hätten uns ein Unentschieden verdient gehabt“, so Schenk. Am Schluss konnte er Joergs Worten hundertprozentig zustimmen: „Wer in der 96. Minute ein solches Tor fängt, ist einfach nur geplättet“, war der Trainer auch eine halbe Stunde nach der Partie noch fassungslos.

Zweimal bestand in der vierten Minute der auf drei Zeigerumdrehungen angesagten Nachspielzeit die Möglichkeit, den Ball aus der eigenen Hälfte herauszuschlagen und zu klären. Das geschah nicht, der durchstartende Alex konnte nur per Foul im Strafraum gestoppt werden, bekam den Strafstoß. Lucas trat an und Pasquale Patria im Alemannen-Tor parierte. Dass ausgerechnet Lucas am schnellsten schaltete und den Abpraller mit der letzten Aktion des Spiel versenkte, ärgerte die SVA-Verantwortlichen genauso wie die Spieler.

„Wir hätten die Situation einfach früher klären müssen“, berief sich Peter Schlaad als Sportlicher Leiter genauso auf den Konjunktiv wie der zum zweiten Mal in der Startformation stehende Stürmer Jonas Becker: „Beim Elfmeter haben wir alle gehofft, dass Pasqua hält, und dann hätte einer von uns einfach schneller reagieren müssen“, wusste der 22-Jährige, der in der letzten Saison noch in der B-Klasse für die TSG Schwabenheim die Stiefel schnürte, nicht, ob er sich ob der eigenen Leistung freuen oder wegen des Ergebnisses ärgern sollte. Becker hatte zum ersten Mal 90 Minuten trotz eines zu Beginn erlittenen Schlages auf den Mund durchgespielt.

Routinier Patrick Walther musste nach einer Stunde das Feld wegen muskulärer Probleme räumen. „Der Freistoß hat uns völlig aus der Bahn geworfen“, bedauerte der 29-Jährige. Dennoch: Einen Vorwurf an Patria wollte er nicht machen, „auch wenn es schlecht aussieht, wenn der Ball im Torwarteck landet.“ „Ich habe spekuliert“, gab der Torsteher zu. Teamkollegen hätten ihn gewarnt, dass Thiago das Leder über die Mauer chippen würde. Stattdessen landete der Schlenzer zum Ausgleich direkt neben dem Pfosten im Torwarteck.

Wie groß war der Unterschied zwischen beiden Teams? „Der SC hat super Fußballer, ist nach Standards gefährlich“, hatte Daniel Braun auch gesehen, „dass Idar in den letzten 15 Minuten nichts mehr drauf hatte. Aber dann kam eben noch so ein Ding.“ Der Tabellenzweite habe elf Spieler, die präsent und bereit für die Oberliga seien, erkannte Joerg an und sah es als positiv an, „dass wir in der gesamten Rückrunde noch kein Tor aus dem Spielverlauf gefangen haben.“ Sich in emotionalen Spielen besser entgegenstellen, nicht beeindrucken lassen, nicht „zu lieb“ sein, mit der Gangart klarkommen, die richtigen Schlüsse ziehen. All das sei Aufgabe seines Teams. „Wir haben heute elf Jungs gesehen, die gewinnen wollten. Und wir werden gestärkt in die nächsten Spiele gehen“, war Joerg überzeugt.

Gegenüber Murat Yasar hatte kein schönes Spiel gesehen, sondern „eines mit einem Happy End, das rein von der Dramatik gelebt hat.“ Sein Team brauchte vor dem Toptreffen am kommenden Wochenende gegen den FV Dudenhofen unbedingt drei Zähler, um den ersten Platz noch aus eigener Kraft schaffen zu können. Also: „Drei Punkte geholt, verdient, alles gut“, so Yasars Fazit.



Aufrufe: 023.4.2017, 19:30 Uhr
Jochen WernerAutor