2024-05-23T12:47:39.813Z

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Bingens Malik Milan Schäfer (rechts) lässt den Offenbacher Ralf Bittig aussteigen, doch die Punkte nahmen die Gäste mit.	Foto: Edgar Daudistel
Bingens Malik Milan Schäfer (rechts) lässt den Offenbacher Ralf Bittig aussteigen, doch die Punkte nahmen die Gäste mit. Foto: Edgar Daudistel

Klassenerhalt für Hassia Bingen nun unwahrscheinlich

Verbandsligist verliert gegen Offenbach 0:2 und am Saisonende Trainer Thomas Klöckner

Bingen. Noch sind die Verbandsliga-Lichter am Hessenhaus nicht komplett aus. Nach dem 0:2 gegen den FSV Offenbach ist es aber vor den letzten beiden Spieltagen ein gehöriges Stück dunkler geworden. Den Fußballern der Hassia ist dabei kaum ein Vorwurf zu machen. Die Einstellung stimmte. Nach den unnötigen Gegentoren in der Schlussviertelstunde allerdings war kaum noch Gegenwehr zu erwarten. Die Situation im Aktiven-Bereich bei den Bingern sprach Bände. Jetzt hat auch Trainer Thomas Klöckner erklärt, dass für ihn mit Saisonende und dem nächsten Heimspiel gegen den TuS Rüssingen am 26. Mai Schluss ist.

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Die Vorstellung, was Kader- und Budgetplanungen betrifft, seien zu unterschiedlich, erklärte Klöckner nach der Partie gegen die Südpfälzer. An erster Stelle stehe für ihn jedoch der Umgang mit den Spielern dieser Saison, die seit Monaten auf Geld warteten. Dass diese dennoch für die Hassia ihre Knochen hinhalten, sei ihnen nicht hoch genug anzurechnen. „Da fehlt mir komplett die Schnittmenge mit dem Vorstand“, so der 39-Jährige, der wie sein Bruder Christian und Sascha Witt den Spielbetrieb der Aktiven nach eigenem Bekunden seit Beginn dieses Jahres für „umme“ am Laufen hält.

Die erste Halbzeit gegen den FSV Offenbach war trotz hoher Temperaturen ansehnlich. Deniz Kaan (22.) hatte die Führung für die Binger genauso auf dem Fuß wie Artjom Belavskis (32.), der ein Stück zu hoch zielte, den Ball aus kurzer Distanz an die Latte knallte. Dasselbe war dazwischen Jakob Born auf der Gegenseite mit einem Schuss aus gut 20 Metern gelungen. Den Querbalken visierte auch Julien Atanley mit der ersten und bis zum Schluss einzig guten Chance der Binger nach dem Wechsel an (51.).

Bis zur Trinkpause in der zweiten Halbzeit spielte die Hassia feldüberlegen, nur der letzte Pass fehlte. Danach wurde es auf beiden Seiten fehlerhaft, war die Begegnung fußballerisch kein Leckerbissen mehr. Unaufmerksamkeiten in beiden Reihen häuften sich. Die Gäste nutzten die erste in der Binger Defensive prompt aus, kamen durch Daniel Szadorf zur Führung (76.). Danach wechselte Klöckner, ging All-in, brachte mit Lirion Aliu und Fabian Liesenfeld zusätzlich zu Eray Öztürk zwei weitere Stürmer, Ilker Yüksel agierte hinter dem Trio auf der Zehn. Mehr Risiko ging nicht. Das Tor allerdings fiel nach einem Abspielfehler im Mittelfeld auf der anderen Seite. Gegen die komplett aufgerückte Binger Abwehr spielte Luca Felix auch den chancenlosen Keeper Arsenii Pomerantsev aus, so dass Leon Sebastian in der Mitte ungehindert einnetzen konnte (88.).

Der Klassenerhalt ist für die Hassia nur noch auf dem Papier möglich. „Er liegt aber nicht an der Einstellung der Jungs“, erklärte Klöckner, sondern daran, dass wir schon seit Beginn dieser Spielzeit viele Punkte haben liegenlassen.“ Dass den Akteuren seit Wochen die Perspektive fehlt, im Extremfall noch ein paar Prozent aus sich herauszukitzeln, kann ihnen kaum zum Vorwurf gemacht werden. Im Fußball ist vieles Kopfsache. Den Kopf haben die Hassia-Aktiven, denen seit Wochen die Unterstützung fehlt, nicht mehr frei. Dass die verletzten und gesperrten Spieler die Partie auf der Tribüne verfolgten, spricht für den Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft.

Hassia Bingen: Pomerantsev – Heinrich (80. Aliu), Lauterbach, Klöckner, Belavskis – Kreuznacht (89. Schilz) - Kaan, Schäfer, Atanley (80. Liesenfeld), Rexhepi (64. Yüksel) – Öztürk.



Aufrufe: 012.5.2024, 19:24 Uhr
Jochen WernerAutor