2024-05-02T16:12:49.858Z

Totopokal
Erfolgreiche Abwehrschlacht: Weißenburg (rechts mit dem Schützen zum 1:1-Ausgleich, Jochen Schwenk) wirft Seligenporten (links mit dem 1:0-Torschützen Thomas Roas) aus dem Pokal. F. Heubeck
Erfolgreiche Abwehrschlacht: Weißenburg (rechts mit dem Schützen zum 1:1-Ausgleich, Jochen Schwenk) wirft Seligenporten (links mit dem 1:0-Torschützen Thomas Roas) aus dem Pokal. F. Heubeck

Sensation: Klosterer scheitern in Weißenburg

FC/DJK feiert 2:1-Triumph gegen Regionalligist Seligenporten +++ Dinkelsbühl wirft Ansbach raus +++ Hersbruck ärgert Favoriten lange

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Das Kapitel „Pokal“ kann der SV Seligenporten in dieser Saison ganz schnell abhaken: In der 1. Hauptrunde um den BFV-Pokal, dem DFB-Pokal auf Landesebene, verlor das Schlicker-Team am Dienstagabend beim krassen Außenseiter FC/DJK Weißenburg wenig rühmlich mit 1:2 (1:0). Zugleich warfen die Sportfreunde Dinkelsbühl im Derby die SpVgg Ansbach raus, der FC Hersbruck hatte gegen Bayern Hof keine Chance.

FC/DJK Weißenburg - SV Seligenporten

Kreisligist gegen Regionalligist: Auch wenn der SV Seligenporten in Weißenburg mit einer Mischung aus erster und zweiter Mannschaft antrat, war ein Spiel auf ein Tor vorprogrammiert. So kam es auch – nur machten die „Klosterer“ aus gefühlten 95 Prozent Ballbesitz viel zu wenig.

Die rund 350 Zuschauer hatten sich schon auf ein torloses Remis zur Pause eingerichtet, da klingelte es in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit doch noch im Kasten des aktuellen Pokalsiegers des Fußballkreises Neumarkt/Jura. Thomas Roas war der SVS-Torschütze zum 1:0. Das Powerplay setzte sich in den zweiten 45 Minuten fort. Weißenburg zeigte sich nur ganz selten vorm Seligenportener Tor, das diesmal von Alexander Kracun gehütet wurde. In der 54. Minute war es wieder einmal soweit: Ein Freistoß segelte in den Strafraum der Gäste, die den Ball nicht aus der Gefahrenzone brachten. Jochen Schwenk, ein Neuzugang vom Kreisklassisten Sportfreunde Bieswang, der auch schon für den SC Schwabach auf Torejagd ging, staubte ab, und es hieß urplötzlich 1:1.


Dumm gelaufen für den haushohen Favoriten, der seine beste Chance in der Folgezeit in einem Volleyschuss von Julian Schäf hatte. Doch diesen entschärfte der Weißenburger Tormann. Noch dümmer: Auch die zweite Chance der Heimelf war drin. Der eingewechselte Goalgetter Andreas Pfefferlein, der in der vergangenen Kreisliga-West-Saison für den FC/DJK 21 Tore in 25 Ligaspielen erzielte, markierte in der 75. Minute das laut bejubelte 2:1. Danach verteidigte Weißenburg mit Mann und Maus und überstand noch einige brenzlige Situationen schadlos.

SF Dinkelsbühl - SpVgg Ansbach 5:3

Im Duell der beiden Landesligisten hatten die Sportfreunde Dinkelsbühl vor rund 500 Zuschauern im Derby den längeren Atem. Mit 5:3 nach Elfmeterschießen besiegte die Elf von Trainer Thomas Ackermann die favorisierte SpVgg Ansbach. Nach regulärer Spielzeit hatte es im Frankenhöhederby 1:1 gestanden.

FC Hersbruck - SpVgg Bayern Hof 1:8

Über eine Stunde lang haben die Fußballer des 1. FC Hersbruck dem großen Favoriten SpVgg Bayern Hof einen beherzten Pokalfight geliefert. Erst als den „Schwarz-Weißen“ die Luft ausging, kam der oberfränkische Regionalligist noch zu einem standesgemäßen 8:1-Erfolg.

Hersbrucks Co-Trainer Robert Bohner hatte aus der Not - neben Spielertrainer Marcus Thiem fehlten mit Philipp Lämmermann, Michael Mertel, Christian Günther, Hannes Wein und Rene Bongers sechs Stammkräfte - eine Tugend gemacht und eine blutjunge Mannschaft aufs Feld geschickt. „Wir hatten heute ein Durchschnittsalter von 19,9 Jahren“, sagte er der HZ nach Schlusspfiff. Doch seine „Notelf“ überzeugte über weite Strecken der Partie mit großer Laufbereitschaft, beherzten Zweikämpfen und frechen Aktionen.

Die Hofer zeigten zwar von Anfang an, dass sie keinesfalls gewillt waren, in Hersbruck eine Überraschung zuzulassen, und kombinierten munter drauflos. Vor dem Tor aber gingen die Gäste, die nach dem erst in der Relegation verhinderten Abstieg heuer recht gut in die Regionalliga gestartet sind (derzeit Platz acht), recht fahrlässig mit ihren Möglichkeiten um. Allein der bei Christian Werginz meist sehr gut aufgehobene Rumäne Cosmin Adrian Ichim - mit fünf Treffern in acht Ligaspielen torgefährlichster Angreifer der Kicker aus der „Grünen Au“ - ließ gleich drei Hochkaräter aus und verzettelte sich wiederholt in eigensinnigen Dribblings.

Torschütze Robin Bohner im Duell mit Harald Fleischer. Foto: Porta


So hielt das von Coach Bohner geschickt eingestellte FC-Bollwerk bis zur 36. Minute allen Hofer Bemühungen stand. Gerade hatte sich das „Club“-Mittelfeld ein wenig freigeschwommen und mit einigen gelungenen Ballstaffetten etwas mehr Spielanteile gewonnen, da bestraften die Hofer diese „Aufmüpfigkeit“ mit einem eiskalt vorgetragenen Konter: zwei Pässe, ein Dribbling und ein platzierter Schuss von Sebastian Bösel - schon zappelte das Leder im langen Toreck und der Favorit durfte über die Führung jubeln.

Die aber währte gerade einmal zwei Minuten, dann zeigten auch die jungen Hersbrucker, dass sie die hohe Schule des schnellen Kombinierens beherrschen: Hannes Herrmann schickte Ralf Maas, der legte schulbuchmäßig quer und der mitgelaufene Robin Bohner ließ Keeper Andreas Schall nicht den Hauch einer Chance. 1:1 - etliche der rund 200 Zuschauer witterten schon eine Sensation. Die hätte es womöglich auch geben können, als Maas nur zwei Minuten später allein aufs Tor der SpVgg Bayern Hof zustrebte - doch Schiedsrichter Michael Schmitt pfiff den „Club“-Kapitän wegen einer Abseitsstellung zurück.

„Richtig schade“, fand es FC-Trainer Bohner, dass die „Halbprofis“ aus Oberfranken dann kurz vor der Pause doch noch das 1:2 erzielten. Eine weite Flanke von links segelte über die in dieser Situation schlecht positionierten Hersbrucker Innenverteidiger und Keeper Jörg Pfister hinweg, am langen Pfosten nahm der allein stehende Daniel Meyer dieses Geschenk natürlich dankend an.

Auch nach dem Seitenwechsel hielten die Hausherren weiter munter dagegen und ließen sich auch vom Doppelschlag durch Ichim - einem wunderbaren Lupfer über den herauseilenden Pfister hinweg - und dessen Sturmpartner Alexander Kurz zum 1:4 nach 59 Minuten nicht entmutigen.

Erst als den „Club“-Jungspunden nach gut 70 Minuten die Beine immer müder wurden, legte der vom langjährigen Greuther Fürth-Profi Daniel Felgenhauer trainierte Regionalligist nach und schraubte das Ergebnis dank Treffern der eingewechselten Jakub Kubek (2) und Ali Durkan sowie des agilen Waldemar Schneider zwischen der 74. und 84. Minute noch auf 8:1.

„Im Endeffekt ist das Ergebnis etwas zu hoch ausgefallen“, sagte Robert Bohner, der dennoch „sehr zufrieden“ war mit der Leistung seiner Truppe. Jetzt hofft er, dass die junge Elf die vielen positiven Ansätze aus dem Pokal-Highlight auch in den Kreisliga-Alltag hinüberretten kann und möglichst schon im Gastspiel beim TSV Brand am kommenden Sonntag den Fehlstart mit den Niederlagen in den Derbys gegen Sittenbachtal und Rupprechtstegen ausbügelt - am besten natürlich mit einem „Dreier“. Klaus Porta

Tore: 0:1 Bösel (36.), 1:1 Bohner (38.), 1:2 Meyer (43.), 1:3 Ichim (55.), 1:4 Kurz (59.), 1:5 Schneider (74.), 1:6, 1:7 Kubek (79., 81.), 1:8 Durkan (84.); SR: Schmitt (VfL Dobenreuth).

Aufrufe: 021.8.2013, 17:00 Uhr
Hersbrucker Zeitung/NN-Neumarkt/mhoAutor