2024-05-17T14:19:24.476Z

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Kehrt dem SC Eltersdorf den Rücken und übernimmt die Fußballabteilung beim ATSV Erlangen: SCE-Jugendleiter Jörg Markert. (F: Schreiter, Montage: FuPa)
Kehrt dem SC Eltersdorf den Rücken und übernimmt die Fußballabteilung beim ATSV Erlangen: SCE-Jugendleiter Jörg Markert. (F: Schreiter, Montage: FuPa)

Schlussstrich: Markert verlässt Eltersdorf

Jugendleiter der "Quecken" führt nun die Fußballabteilung beim ATSV +++ Zahlreiche Trainer sollen folgen +++ Zukunft der Nachwuchsabteilung des SCE offen

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Die Querelen schwelten lange, wurden zuletzt öffentlich - und haben nun Konsequenzen: Nachdem auf Abteilungs- und Jahreshauptversammlung vereinsinterne Gräben eher vertieft denn zugeschüttet werden konnten, entschied sich Jörg Markert, Jugendabteilungsleiter der "Quecken", nun zu einem Bruch mit dem SCE: Er verlässt den Verein, um sich dem ATSV Erlangen anzuschließen. Ihm dürften dabei eine beachtliche Zahl an Jugendspielern und -trainern folgen.

"Der ATSV Erlangen ist an Jörg Markert herangetreten. Sie waren überzeugt von dem, was er beim SC Eltersdorf aufgebaut hat. Der Jörg will den Schritt machen, um in Ruhe weiter seinem Hobby nachzugehen.", verrät Stephan Brehm, Co-Trainer der U19 des SC Eltersdorf und "rechte Hand" Markerts im Verein. Markert selbst wollte zunächst noch nicht mit der Presse sprechen, äußerte sich aber schriftlich in einer ausführlichen Erklärung (siehe unten).

Am vergangenen Sonntag, so Brehm, habe Markert den Vorstand um den 1. Vorsitzenden Jürgen Wedl in einem persönlichen Gespräch von der Entscheidung, die "Quecken" zu verlassen, unterrichtet. Am Dienstag wurde er bereits mit sofortiger Wirkung zum Fußballabteilungsleiter beim ATSV Erlangen gewählt.

"Wir bedauern den Schritt", sagt Wedl im Gespräch mit FuPa Mittelfranken. Dass ein Versuch, Markert umzustimmen, aber keinen Sinn machte, war ihm schnell klar. "Er hat mit gewissen Personen in der Fußballabteilung Probleme, da herrscht zu viel Unruhe zwischen den zerstrittenen Parteien."

Brehm findet deutlichere Worte als Wedl und fasst das Hauptproblem beim SCE aus seiner Sicht wie folgt zusammen: "Über Jahre hinweg wurde die Jugend vernachlässigt. Als Jörg kam, hat sich die Jugend entwickelt. Doch weder die Jugend, noch die Reserve zählte, sondern immer nur die 1. Mannschaft. Es war keine Durchlässigkeit gegeben. Immer wieder wurde sogar gegen die Jugendabteilung geschossen."

Der Abgang Markerts soll nun der Schlussstrich unter einem turbulenten Kapitel Eltersdorfer Fußballgeschichte sein. "Wir müssen wieder ein ruhiges Vereinsleben bekommen.", wünscht sich Wedl, "daran arbeiten wir."

"Saison ganz normal zu Ende führen"

Bis zum 30.6. soll Markert die Jugendabteilung, die in der vergangenen Saison die erfolgreichste Spielzeit der Vereinsgeschichte gefeiert hat, beim SCE noch führen, darin sind sich beide Parteien Stand heute einig. Schließlich liefen auch die Verträge mit sämtlichen Jugendtrainern bis Ende Juni. Wie es danach an der Langenaustraße weitergeht, ist völlig offen. "Herr Markert will 90% der Trainer mitnehmen. Wie viele es letztlich sein werden, weiß ich noch nicht. Momentan ist alles reine Spekulation.", erklärt Wedl, der die jüngsten Entwicklungen erst in Ruhe im Verein aufarbeiten will, ehe er eine Aussage über den Zeitraum nach dem 30. Juni treffen könne.

"Wir werden die Saison ganz normal zu Ende führen und unsere gesetzten Ziele zu erreichen versuchen. Unser Ziel ist es ja nicht, den SC Eltersdorf zu zerstückeln. Ein C-Jugendlicher, der beim SCE Bayernliga spielt, wird beim ASTV nicht in der Kreisgruppe kicken. Wir wollen schon das, was für die einzelnen Jungs am Besten ist.", erklärt Brehm. Ziel aber sei es, beim ATSV jede Jugend zu besetzen. Dazu müsse man zuerst aber mit den Eltern sprechen.

Erklärung von Jörg Markert

Nachdem einige Fragen zu der Zukunft gekommen sind, wollte ich dies hiermit bestätigen und erklären.

Fussball ist für mich Herz, Freude, Leidenschaft, Spaß, Erfolg und Teamwork, und dies ganze mit Freunden zu teilen. Nachdem es beim SC Eltersdorf in den letzten eineinhalb Jahren immer wieder zu Unruhen kam, und mir diese gewisse Leidenschaft abhanden gekommen ist, stand für mich vor geraumer Zeit die Entscheidung fest, die Eltern, Kinder, Trainer und Betreuer noch bis zum Saisonende mit vollem Einsatz zu unterstützen, aber dann eine Pause einzulegen.

Es waren vier Jahre beim SC Eltersdorf, die an Gemeinschaftlichkeit, Spaß, Freude, Leidenschaft und natürlich Erfolg nicht zu toppen waren. Die meiste Zeit ist mir wie ein Traum vorgekommen. Trainer, Betreuer, Eltern, Spieler und viele Verantwortliche wurden zu Freunden, die sich mit der Vision den Jugendfußball groß zu schreiben anfreundeten und auch trugen. Durch diese Gemeinschaft, die wir da alle gelebt haben, kam zusätzlich der Erfolg, der das ganze noch angenehmer machte. Mehr als 25 Aufstiege ab dem Jahr 2011 bis jetzt, konnten wir feiern. Wir fingen damals in der Kreisklasse, teilweise in der Kreisliga, an und spielen heute Landesliga und Bayenliga, und dazu haben wir nie das soziale Engagement vergessen. Wir haben immer den Bereich des Fußballs unterstützt und gefördert. Dieses gesamte Miteinander von der U23 über den Damenfußball bis hin zu den Bambinis, machte zum Schluss den Erfolg aus.

Nur über die Gemeinschaft von menschlichen, sportlichen und überragenden Trainern, bis hin zu der Unterstützung der Eltern war es eine sehr schöne Zeit, die ich nicht missen möchte. Ich möchte mich hiermit bei meiner Familie, bei allen Trainern, Spielern, Eltern und Freunden bedanken, die mir immer den Rücken gestärkt haben.

Ich denke, dass dies ein guter Schritt für mich und auch für den SC Eltersdorf ist, da es sehr wichtig ist, in Ruhe arbeiten zu können. Die Verantwortlichen des SC Eltersdorf des Herren-Fußballs haben sportlich bewiesen, was das Wort "Erfolg" bedeutet.

Auch die Jugend hat sich mit dem Aufstieg in die Regionalliga sehr identifiziert. An dieser Stelle bedanke ich mich auch bei den Verantwortlichen für diese schöne Zeit. Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei Ludwig Preis, der die Jugend beim SC Eltersdorf mit seiner Art mit geprägt hat.

Nachdem dies auch bei anderen Vereinen durchgeklungen ist, dass zum Saisonende eine Veränderung stattfinden wird, haben mich ein paar Vereine kontaktiert.

Die Anfrage vom ATSV Erlangen fand ich dann doch von großem Interesse, da ich auch früher schon oft mit dem Verein zu tun hatte, und er mir immer positiv in Erinnerung blieb. Nach genauer Betrachtung und mehreren Gesprächen mit dem Verein sehe ich sehr großes Potenzial, die Fußballabteilung nach vorne zu bringen. Der Vorstand sprach mir seine Unterstützung aus, und somit möchten wir mit den bestehenden Verantwortlichen in die Zukunft beim ATSV Erlangen gehen. Kurz und mittelfristige Ziele sind hier eine Jugend aufzubauen, die Damen und Mädchen zu unterstützen, und eine gerade Linie in den Herrenfußball zu bringen. In der gesamten Abteilung eine ordentliche Struktur und ein Miteinander aufzubauen.

Mit sportlichen Grüßen
Jörg Markert
Jugendleitung
SC Eltersdorf

Aufrufe: 04.3.2015, 14:44 Uhr
Bastian Eberle/Jan MauerAutor