„Der Homo“, soll der Betreuer mehrfach gerufen haben, „soll endlich verschwinden und keine Bilder mehr machen, der Homo nervt mich schon die ganze Zeit.“ Den Bucher Fußballspielern, sagt Rebel, sei das offensichtlich sehr unangenehm gewesen. Sie hätten sich bemüht, den aufgebrachten Mann zu beruhigen.
Dieter Rebel, der seit Jahrzehnten offen homosexuell lebt und sich vor einiger Zeit im Interview ausführlich zur Homophobie auf Fußballplätzen äußerte, sagt, „so deutlich und in aller Öffentlichkeit bin ich noch nie aufgrund meiner Sexualität verbal angegriffen worden. Das fühlte sich für mich so an wie Peitschenhiebe auf den Rücken, immer wieder.“
Der Vorsitzende Dergahspors legt großen Wert darauf, dass er lediglich von einem einzelnen Betreuer beleidigt worden sei. Die übrigen Bucher hätten sich korrekt verhalten. Trotzdem wollte Rebel den Vorfall beim Sportgericht anzeigen. „Ich hoffe, dass dieser Mensch sich Gedanken über sein Verhalten macht“, sagt er.
Der Fußball-Abteilungsleiter des TSV, Matthias Leibold, habe, wie er im Gespräch mit der Redaktion sagt, gar nichts bemerkt. Er will sich noch einmal umhören, was genau vorgefallen ist. Sollte Rebel tatsächlich beleidigt worden sein, sei das nicht in Ordnung. „Konsequenzen wird es aber nicht geben.“ Leibold findet, „verbale Aussetzer“ kämen auf einem Fußballplatz nun einmal vor.
Am Sonntagabend, sagt Dieter Rebel, habe er zu Hause noch 14 anonyme Anrufe erhalten. Nur einen davon nahm ein Bekannter entgegen. Der Anrufer soll massiv gedroht haben, wenn Rebel nicht die Passagen aus dem verfassten Online-Spielbericht herausnimmt, die sich mit den Beleidigungen beschäftigen, werde „etwas passieren“.
Schlichtend griff am Montagnachmittag Helmut Rahner, Buchs Trainer, ein. „Wenn tatsächlich etwas vorgefallen sein sollte, dann geb’ ich gern beiden ein Bier aus, wir setzen uns zusammen und schaffen das aus der Welt.“ Das Angebot hat Dieter Rebel sofort angenommen, „die Sache ist für mich damit erledigt“, sagt er. Auch auf eine Anzeige will er verzichten. „Allerdings“, sagt Rebel, „trinke ich statt Bier lieber Weinschorle“.