2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Martin Skowronek (l.) und Gurur Özden kämpfen um den Stammplatz zwischen den Pfosten.
Martin Skowronek (l.) und Gurur Özden kämpfen um den Stammplatz zwischen den Pfosten.

Platz zwölf ist das Maß aller Dinge

TuS Lindlar sieht sich vor allem mit Tobias Zinken in der Offensive gut aufgestellt

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Lindlar. Seit dem Aufstieg in die Fußball-Landesliga vor zwei Jahren belegte der TuS Lindlar jeweils den zwölften Rang und damit so gerade eben den ersten Nichtabstiegsplatz. Das Team scheint Gefallen an dieser Position gefunden zu haben, die zwar nur knapp, aber doch bestimmt „über dem Strich” liegt.

„Wenn man bedenkt, dass die Ligazusammensetzung in dieser Saison sehr viel stärker ist als im Vorjahr, werden wir sicherlich erneut mit allen Mitteln um den Klassenerhalt kämpfen müssen”, sagt TuS-Trainer Timo Diehl: „Platz zwölf ist daher unser primäres Saisonziel. Und natürlich wollen wir auch unsere junge Mannschaft spielerisch weiterentwickeln.”


Tobias Zinken (l.) und Pascal Nguyen kommen vom SV Bergisch Gladbach 09.

Die hochkarätigste Verstärkung ist sicherlich Tobias Zinken, bislang Leistungsträger beim Mittelrheinligisten SV Bergisch Gladbach 09. Entgegen dessen bisherigem Wirkungskreis im Defensivbereich plant Timo Diehl den Zugang für die Offensive ein: „Mit seiner Vielseitigkeit, seiner Durchsetzungskraft und seiner Abschlussstärke selbst unter Bedrängnis kann er sicherlich einiges dazubeitragen, dass wir mehr Druck im Angriff aufbauen.” Vor allem über die linke Seite ist der 22-Jährige zu erwarten.

Im Zentrum hofft hingegen Patrick Althoff auf ein verletzungsfreies Jahr. Er ist mit 30 Jahren der „Senior” im Team und kann angesichts der vielen Fehlzeiten in der Vorsaison fast wie ein Neuzugang gewertet werden. Seine technischen Fähigkeiten sind auch bei Standardsituationen gefragt.


Boris (l.) und Ali Tökgöz kommen vom Bezirksliga-Absteiger BV Drabenderhöhe. Fotos:?Randow

„Hinzu kommen weiterhin Ali und Baris Tökgöz, damit sind wir vor allem im Offensivbereich sehr gut aufgestellt”, so Timo Diehl mit Blick auf das Brüderpaar, das vom Bezirksliga-Absteiger BV Drabenderhöhe kam. In anderen Mannschaftsteilen waren noch „Baustellen” zu lösen. Das beginnt vor allem wieder im Tor, nachdem Sascha Nussbaum nun endgültig seinen Abschied verkündet hat und sich zum A-Ligisten Eintracht Hohkeppel verändert hat. Mit Martin Skowronek vom SV Schwarz-Weiß Neubrück und Gurur Özden vom TV Herkenrath kämpfen ein erfahrener und ein junger Schlussmann um das begehrte Trikot mit der Nummer eins.

Skowronek ist 30 Jahre alt und hütete vor allem in der vergangenen Rückrunde das Tor des Kölner A-Ligisten aus dem Rechtsrheinischen, mit welchem er Platz vier belegte. Der 20-jährige Gurur Özden hatte es am Braunsberg angesichts der überragenden Konkurrenz schwer und spielte ausschließlich für die TVH-Reserve in der Kreisliga B, trainierte allerdings auf hohem Niveau in dem Landesligateam.

Neu bewähren müsse sich hingegen Deniz Kuzey, der in den vergangenen drei Monaten — und damit auch im Endspurt der vergangenen Saison — den Trainingsbetrieb ausgesetzt und zwischenzeitlich mit einem Vereinswechsel geliebäugelt hatte.

Die größten Sorgen bestehen beim TuS Lindlar derzeit in der Innenverteidigung. Mit Wael Majouj, Severin Brochhaus und dem bis zu seiner Ernennung zum Cheftrainer noch spielenden Timo Diehl fallen drei Optionen aus.

Als Alternative stößt einzig Leonard Klug aus der A-Jugend neu zum Kader. Vor diesem Hintergrund wurde der eigentliche Außenverteidiger Justin Ebert bereits „umgeschult” und konnte sich bis zu seiner Verletzung im Testspiel beim Heiligenhauser SV bewähren. Eine weitere Option ist Moussa Daffe, der aus Mali ins Rheinland gezogen ist und sich bereits im Laufe der Rückrunde dem TuS Lindlar angeschlossen hat. Als Linksverteidiger ist Pascal Nguyen eingeplant, der allerdings noch einen Fitnessrückstand aufholen muss. Er spielte zuletzt im Oktober für die U23 des SV Bergisch Gladbach 09 und hat seitdem studienbedingt pausiert. Aus der A-Jugend rücken neben Leonard Klug auch Marius Mukherjee und Enrico Miebach in die Herrenmannschaft auf. Die besten körperlichen Voraussetzungen aus dem Trio bringt sicherlich Klug mit, er ist allerdings bereits seit sechs Wochen verletzt und hat damit die gesamte bisherige Vorbereitung verpasst. Mukherjee verfügt über großes fußballerisches Talent und trainiert nicht umsonst auch am bergischen DFB-Stützpunkt. Wie schnell den Junioren der Sprung in Stammelf gelingen kann, wird sich zeigen — oft ist gerade in den Anfangsmonaten Geduld gefragt. Timo Diehl erinnert hingegen an das Beispiel David Förster: „Er kam im letzten Jahr aus der Jugend und hat nach anfänglichen Problemen eine enorme Entwicklung hingelegt, so dass er jetzt auf dem Sprung zum Stammplatz ist.” Eine Bewährungschance kann also ganz schnell kommen — zudem aktuell mit Simon Voßkämper, Florian Harnisch und Luca Jansen auch drei Langzeitverletzte zu ersetzen sind. (r)

Kader:

Abmeldungen: Wael Majouj (VfR Wipperfürth), Dominic Spitali (SV Altenberg), Severin Brochhaus, Sascha Nussbaum (beide Eintracht Hohkeppel), Martin Reif (eigene Reserve), Daniel Jung, Mike Nandzik (beide Ziel unbekannt).

Anmeldungen: Tobias Zinken (SV 09), Gurur Özden (TV Herkenrath), Ali Tökgöz, Baris Tökgöz (beide BV Drabenderhöhe), Pascal Nguyen (zuletzt SV Bergisch Gladbach 09 U23), Martin Skowronek (SV Neubrück), Marius Mukherjee, Enrico Miebach, Leonard Klug (alle eigene Jugend).

Tor: Deniz Kuzey, Gurur Özden, Martin Skowronek.

Abwehr: Rico Brochhaus, Moussa Daffe, Lukas Dappen, Justin Ebert, Luca Jansen, Leonard Klug, Tobias Mibis, Pascal Nguyen, Faruk Tokay.

Mittelfeld: Patrick Althoff, Jeffrey Ebert, David Förster, Florian Harnisch, Enrico Miebach, Maurice Müller, Marius Mukherjee, Moritz Stellberg, Ali Tökgöz, Baris Tökgöz, Tobias Zinken.

Angriff: Marc Bruch, Simon Hoffmann, Jonathan Spicher, Simon Voßkämper, Anton Zeka. Trainer: Timo DiehlCo-Trainer: Thorsten Linke Sportlicher Leiter: Raimund Kiuzauskas Abteilungsleiter: Wolfgang Waldheim.

Aufrufe: 03.8.2015, 15:59 Uhr
Kölner Stadt-AnzeigerAutor