2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligavorschau
Nur noch bis zum Saisonende an der Seitenlinie in Marialinden: Trainer Heinz-Peter Müller
Nur noch bis zum Saisonende an der Seitenlinie in Marialinden: Trainer Heinz-Peter Müller

Ordentlich, aber nicht konstant genug

TuS Marialinden hätte sich stärker absetzen können - etliche personelle Wechsel

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Marialinden. Die Leistungsdichte in der Fußball-Landesliga ist in dieser Spielzeit erstaunlich. Zwischen dem ärgsten Verfolger des Spitzenduos auf Rang drei und dem Klub auf dem ersten Abstiegsplatz beträgt der Abstand gerade einmal sieben Punkte. Zum Vergleich: In der letzten Winterpause klaffte zwischen den Teams auf diesen beiden Tabellenrängen bereits eine Lücke von 14 Zählern.

Mittendrin rangiert als Siebter der TuS Marialinden, der bislang nur dreimal verloren hat — nur die beiden Aufstiegsfavoriten wurden seltener bezwungen. Doch trotzdem lautet der erste Gedanke von Trainer Heinz-Peter Müller beim Fazit zur Hinrunde: „Durchwachsen.”

Das mag sich wohl daran ablesen lassen, dass der TuS in mehr als der Hälfte der Begegnungen — nämlich achtmal — die Punkte teilte. Häufig unbesiegt zu sein, kann eben trotzdem zugleich bedeuten, nicht recht vom Fleck zu kommen. „Wir haben es sicherlich versäumt, mehr Punkte mitzunehmen. In der Anfangsphase, als wir zwischenzeitlich achtmal hintereinander nicht verloren haben, hätten wir uns stärker absetzen müssen”, so Müller, der dabei vor allem an das 1:2 beim SV Siegburg 04 zum Saisonauftakt und das 3:3 gegen den TuS Oberpleis mit dem Ausgleichstor in der Nachspielzeit denkt: „Dann hatten wir die kleine Schwächephase mit den Heimpleiten gegen die SG Worringen und den TuS Lindlar. Es hat sich die Konstanz nicht in dem Maße eingestellt wie erhofft.” Nun dürfte man sich vom ordentlichen Tabellenplatz nicht blenden lassen, denn die Situation sei weiterhin „brandgefährlich”.

Auffällig ist, dass der Klub in diesem Jahr nicht so ein glückliches Händchen auf dem Transfermarkt bewies wie so oft in der Vergangenheit. Der einzige Zugang, der im Begriff ist, den Durchbruch zu schaffen, heißt Eren Aytekin. Der 19-Jährige, der von den A-Junioren des SV Bergisch Gladbach 09 kam, hat als Belebung für die Offensive bislang zweimal getroffen und schaffte, nachdem er anfangs meist eingewechselt wurde, zuletzt den Sprung in die Startelf. Dahinter sieht es mau aus, ja kann beinahe von einem kleinen Aderlass in der Winterpause gesprochen werden: Kent Hensellek und Connor Kaiser, beide im Sommer durchaus als Hoffnungsträger gekommen, haben sich bereits nach einem halben Jahr wieder verabschiedet. „Enttäuschend”, findet Müller. Beide Spieler waren viele Wochen verletzt, bei beiden habe der Trainer nicht das Gefühl gehabt, dass sie „die Nähe zur Mannschaft” suchten. Ebenfalls nach einem halben Jahr verabschiedet sich Mahdy Evini-Therany, der den Sprung in die Landesliga bislang nicht geschafft hat und nun zum TV Hoffnungsthal zurückkehrt. Ihn begleitet Astrik Gllogjani, der unterjährig aus der zweiten Mannschaft aufgerückt war, aber lediglich zu einem Kurzeinsatz kam.

Ob für den Kader Alternativen gefunden werden können, ist derzeit noch offen. Andererseits hat der TuS Marialinden der schwierigen Personallage zum Trotz in der Hinrunde ein ordentliches Zwischenergebnis geschafft. Immerhin gab es längere Verletzungspausen von Jens Käbbe, Florian Budweg und vor allem Torwart Tom Brauer zu beklagen, dazu die Sperren von Tim Weinrich und Sebastian Kohlenbach, der sich gleich zwei Rote Karten einhandelte. „Aber was wird, wenn André Peters einmal ausfallen sollte?”, fragt Müller. Er ist die einzige „echte” Sturmspitze im Kader und zusammen mit Außenstürmer Maik Maier die „Versicherung” vor dem gegnerischen Kasten — mit jeweils sieben Treffern haben die beiden zusammen fast zwei Drittel aller Tore des TuS Marialinden erzielt.

Auch wenn die Rückrunde für Müller die letzte Halbserie als verantwortlicher Trainer des TuS Marialinden ist — im Oktober hat er seinen Abschied zum Saisonende nach dann zehn Jahren bei dem Klub verkündet —, hat er sich für diesen Zeitraum noch einiges vorgenommen. „Die Gegner haben sich inzwischen gut auf unser Spiel eingestellt. Anders als in unserem ersten Jahr in der Landesliga werden wir nicht mehr unterschätzt, greifen die Gegner uns nicht mehr so hoch an. Wir werden daher unser Augenmerk noch mehr darauf legen, wie wir erfolgreich agieren können, wenn wir selbst das Spiel machen müssen.”

Mit dieser Arbeit beginnen wird der Trainer ab dem 21. Januar, wenn der TuS Marialinden in die Vorbereitung zur Rückrunde startet. (r)

Aufrufe: 06.1.2016, 15:00 Uhr
Kölner Stadt-AnzeigerAutor