2024-05-02T16:12:49.858Z

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Aufstiegs-Jubel: Trainer Maik Schütt (re.), Spieler Alexander Wetsch. Foto:Eibner
Aufstiegs-Jubel: Trainer Maik Schütt (re.), Spieler Alexander Wetsch. Foto:Eibner

Offensiv zum Klassenverbleib

Meistergeschichten (Teil 8): VfL Sindelfingen bleibt auch in der Verbandsliga seinem Spielsystem treu

Nach der Niederlage beim Schlusslicht merken die Sindelfinger Spieler, dass der Weg zur Meisterschaft kein Spaziergang wird. Am Ende wird der VfL in der Landesliga, Staffel III, Meister und will so schnell nicht wieder dahin zurück.

Wenn es nach Maik Schütt geht, war die Meisterschaft in der Staffel III der Fußball-Landesliga für lange Zeit der letzte Titelgewinn für seine Mannschaft in dieser Spielklasse. „Wir wollen uns in der Verbandsliga etablieren“, sagt der Trainer des VfL Sindelfingen. Seine Hoffnung, dass dies in den nächsten Jahren auch so kommen wird, begründet Schütt auf die Erkenntnisse, die etliche Akteure seiner Elf in den vergangenen zwei Jahren gesammelt haben. Der VfL stieg 2013 in die Verbandsliga auf, nach nur einem Jahr aber wieder ab. Das Team blieb größtenteils zusammen, erreichte den Wiederaufstieg und geht nun mit einem deutlich größeren Erfahrungsschatz in die kommende Punkterunde im württembergischen Fußball-Oberhaus.

Richtungsweisende Begegnungen

Im Laufe einer Spielzeit gibt es Begegnungen, die richtungsweisend sind für einen Saisonverlauf. Beim VfL Sindelfingen gab es in der Rückrunde deren drei. Die Hinrunde verlief wie erhofft. „Unser Ziel war, bis zum Winter ganz oben dabei zu sein“, sagt der 37-jährige Maik Schütt, mit Platz drei nach der Vorrunde hatte der VfL dieses Soll erfüllt. Die Rückrunde begann mit einem 2:0-Erfolg gegen die Spvgg Freudenstadt. In der ersten Begegnung nach der Winterpause gewann Sindelfingen 1:0 beim VfL Pfullingen, der sich in der zweiten Saisonhälfte als der hartnäckigste Verfolger der Sindelfinger entpuppen sollte. Der künftige Verbandsligist übernahm nach diesem Sieg die Tabellenführung, und er gab sie bis zum Saisonende nicht mehr ab. Die Sindelfinger hatten aber auch Rückschläge zu verkraften, wie beispielsweise die 0:1-Pleite beim Schlusslicht FV Rottweil.

„An diesem Tag ging bei uns nichts zusammen. Es spricht aber für meine Mannschaft, wie sie mit dieser Niederlage umgegangen ist. Sie hat spätestens nach diesem Spiel gemerkt, dass der Weg zur Meisterschaft kein Spaziergang ist, sie ist noch konzentrierter an die kommenden Aufgaben herangegangen“, sagt Schütt, Inhaber der Trainer-A-Lizenz. Die dritte Partie, die letztlich den Weg zur Meisterschaft ebnete, war das Spiel bei der Spvgg Holzgerlingen, die nach der ersten Saisonhälfte noch auf Platz eins lag, im zweiten Saisonabschnitt aber mächtig abbaute. Mit 0:2 lagen die Sindelfinger zurück. Sie gaben sich nicht auf und erreichten durch zwei Tore von Roberto Klug in den letzten fünf Spielminuten noch ein 2:2. „Nach der Niederlage in Rottweil wollte ich von der Meisterschaft nichts mehr wissen. Nach dem Unentschieden in Holzgerlingen habe ich zu meinem Co-Trainer Elvir Adrovic und zu unserem sportlichen Leiter Thomas Dietsche gesagt, dass eine Mannschaft, die auf diese Art und Weise noch einen Punkt holt, belohnt wird“, sagt Schütt. Nun, mit dem Titelgewinn wurde der VfL reich belohnt.

Modern geprägtes Sindelfinger Spiel

Schnelles Gegenpressing, eine damit verbundene möglichst frühe Balleroberung nach einem Ballverlust sowie hohe Laufbereitschaft waren in der vergangenen Saison prägend für den Sindelfinger Fußball. In der Verbandsliga will Schütt sein Spiel „ebenfalls durchbringen. Wir werden uns nicht hinten reinstellen. Unser Vorteil ist, dass wir in der Offensive gut aufgestellt sind.“ Zudem setzt Schütt auf seine Defensive, die sich in der Rückrunde als sehr stabil erwies und nur zehn Gegentreffer zuließ. „Es wird in der Verbandsliga ganz entscheidend sein, dass wir taktisch diszipliniert spielen. Wir freuen uns jedenfalls unheimlich auf die kommende Saison“, sagt Schütt, der seine Akteure am 10. Juli zum Trainingsauftakt bittet.

Aufrufe: 023.6.2015, 14:00 Uhr
StN/ Thomas OberdorferAutor