2024-05-02T16:12:49.858Z

Spiel der Woche
Der TSV Neustadt (in roten Trikots) brannte in Baiersdorf keine Gala ab, nahm aber gegen eine schwache Heimelf hochverdient die Punkte mit an die Aisch. F: Zink
Der TSV Neustadt (in roten Trikots) brannte in Baiersdorf keine Gala ab, nahm aber gegen eine schwache Heimelf hochverdient die Punkte mit an die Aisch. F: Zink

Neustadt bestraft katastrophale Baiersdorfer Halbzeit

12. Spieltag: TSV schiebt sich ins Mittelfeld +++ BSV muss die Wunden lecken

"Wir waren die bessere von zwei schlechten Mannschaften", analysierte Neustadts Trainer Uwe Neunsinger nach der Partie treffend. Denn das Duell der beiden Mittelfranken, in dem der TSV die katastrophale erste Halbzeit der Krenstädter zur sicheren Führung nutzte und im zweiten Durchgang viele Konterchancen ungenutzt ließ, war für die 120 Zuschauer kein Leckerbissen. Sowohl fußballerisch wie auch wetterbedingt.

Baiersdorfer SV - TSV Neustadt/Aisch 0:2 (0:2)

Kurz vor dem Spiel und gegen Ende der ersten Halbzeit sah man die Zuseher nämlich für Momente mindestens genauso schnell rennen wie die Spieler auf dem Rasen. Dann nämlich, als heftiger Platzregen das Gelände rund um das BSV-Domizil heimsuchte, der sich allerdings wenige Minuten später jeweils in Sonnenschein auflöste. Gewitterdonnern war nur aus der Ferne zu vernehmen, den reibungslosen Ablauf des Fußballspiels behinderte das Wetter also nicht.

Ein Fußballspiel, das in den ersten 15 Minuten gar keine und anschließend ausschließlich Neustadter Gelegenheiten bot. "Wir konnten unser Spiel einfach nicht durchzwingen, es hat an der Einstellung gemangelt", kommentierte BSV-Trainer Helmut Wolff, was er in den ersten 45 Minuten zu sehen bekam. Die ohne die Offensiv-Stammkräfte Enrico Cescutti und Florian Eichinger angetretene Heimelf wirkte unsortiert und verunsichert, was die eminent schnellen Neustadter Angreifer ausnutzten. Scheiterte Frank Hartlehnert noch am gut reagierenden Torwart Marc-Andre Oertelt (13.), war es nur eine Minute später Frank Kirschner, der eine gut getimte Flanke von rechts weitgehend unbedrängt einköpfen konnte. Die gesamte Baiersdorfer Defensive sah dabei überhaupt nicht gut aus.

Vorentscheidung in der 31. Minute

Im weiteren Verlauf hatten die Neustadter Glück, dass der nicht immer sichere SR Wörtmann für ein böses Foul gegen den davoneilenden Felix Burkel keine Karte zeigte. Umso bitterer für Baiersdorf: Trotz langer Behandlungsphase konnte der bis dahin beste Heimakteur nicht weitermachen. Überhaupt fand der BSV nach vorne kaum statt. Lediglich zwei Schüsse aus der Ferne wurden gesichtet, ehe die 31. Minute die Partie bereits vorentschied. In einer undurchsichtigen Szene im Strafraum soll Christian Janousek seinen Gegner mit dem Ellbogen geschlagen haben, was einen Platzverweis und einen von Kirschner sicher verwandelten Elfmeter nach sich zog. 0:2 - schwache Baiersdorfer lagen nun in Unterzahl schier aussichtlos zurück und vergaben auch noch die große Chance. Kurz vor dem Pausenpfiff tauchte Senad Bajric plötzlich alleine vor TW Sven Kraft auf, vergab jedoch.

Nach der Pause stellte Helmut Wolff, der seinen Kapitän Jakob Karches aufgrund einer privaten Verpflichtung wie im Vorfeld geplant austauschen musste, sein Team offensiver auf. "Mit der zweiten Halbzeit bin ich zufrieden. Hier hat man unsere numerische Unterlegenheit nur in den Neustadter Kontersituationen gesehen. Wir waren engagierter, wenn auch selten zwingend." Stimmt! Die Baiersdorfer waren jetzt mit zehn Mann deutlich besser als vor der Pause mit elf. Aber eben nicht gut genug, um einen zwei Gänge zurückschaltenden TSV Neustadt ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Klar gab es da den Halbfeld-Freistoß von Felix Günther, der beim Klärungsversuch abprallt und TW Kraft zu einer Glanztat zwingt (54.). Und den Pfostenschuss des eingewechselten Noah Drummer nach tollem Alleingang (78.). Insgesamt war das, was die Baiersdorfer diesmal boten aber einfach zu wenig. "Vielleicht war es eine Niederlage zur rechten Zeit", meinte Coach Wolff, der im nächsten Spiel die verletzten Burkel und Frank Ortloff (mit Verdacht auf Zehenbruch ausgewechselt) und den rotgesperrten Janousek ersetzen muss.

Frank und Frank vergessen nur das Toreschießen

Die Mehrzahl an Gelegenheiten hatte auch nach der Pause der TSV Neustadt. Allein das omnipräsente Sturmduo Frank Hartlehnert und Frank Kischner hätte den Baiersdorfern noch einige Treffer einschenken können. Fabian Döllinger und Robert Brenner vergeben weitere Chancen. Immer wieder jedoch werden Überzahlsituationen, die sich vor allem die beiden Franks durch ihren starken Antritt erarbeitet haben, unsauber und schwach zu Ende gespielt. "Wir haben das Spiel verdient gewonnen, waren auch schon bei Elf gegen Elf einen Tick besser", analysierte Uwe Neunsinger - und warf als Einschub hinterher. "Wir müssen aber auch darüber sprechen, ob der Sieg mit einem ansprechenden Niveau eingefahren wurde."

Explizit nannte der 43-Jährige den fahrlässigsten Nicht-Einschuss seiner überaus jungen Elf. Der eingewechselte Jonas Wellhöfer wurde in der 87. Minute vom Gegner lehrbuchreif bedient, umkurvte TW Oertelt und hatte nur noch einen Verteidiger neben sich. Statt jedoch den Pass auf den zentral mitgelaufenen Mitspieler zu suchen, schlenze er die Kugel aus spitzem Winkel deutlich am leeren Tor vorbei. Neunsinger: "Hier müssen die Jungs noch lernen. Insgesamt war es aber nach dem schlechten Spiel gegen Stegaurach ein Schritt in die richtige Richtung."

Schiedsrichter: Andreas Wörtmann (Wülflingen) - Zuschauer: 120
Tore: 0:1 Frank Kirschner (15.), 0:2 Frank Kirschner (31. Foulelfmeter)
Platzverweise: Rot gegen Christian Janousek (31./Baiersdorfer SV/Tätlichkeit)
Aufrufe: 020.9.2014, 23:23 Uhr
Andreas SchmittAutor