Kötztings Tränen - Erlbach erfüllt sich den Traum

1. FC Bad Kötzting - ASV Burglengenfeld 1:2 (0:1) Hin: 1:2
Das war's! Der 1. FC Bad Kötzting ist nach nur einem Jahr in der Bayernliga wieder abgestiegen. Die Umstände waren alles andere als erfreulich. Mit 43 Punkten in die Relegation gerutscht, die erste Runde der Relegation gegen die SpVgg Ansbach noch überstanden, aber dann im entscheidenden Duell gegen den ASV Burglengenfeld zweimal 1:2 verloren. 2.600 Zuschauer sahen eine interessanten Partie, die über weite Strecken von den Gastgebern bestimmt wurde. Michael Faber hatte per Distanzschuss an die Latte die große Chance zur Führung. Zur tragischen Figur wurde FCK-Stürmer Filip Trantina. Der verursachte unnötig einen Freistoß, der zum 0:1 führte. Dann beleidigte der Tscheche den gut leitenden Schiedsrichter: "Spinnst du?", soll sein Ausspruch gewesen sein. Trotzdem gelang Kötzting nach einer Ecke der 1:1-Ausgleich per Kopf durch Michal Ruzicka (65.). Zwei Minuten später hatte Ruzicka das 2:1 auf dem Kopf. Ein Konter abgeschlossen durch Alexander Fuchs führte zum 1:2 (71.) und besiegelte den damit verbundenen erstmalige Bayernliga-Aufstieg des ASV Burglengenfeld. "Es ist natürlich ein ganz bitterer Tag, denn unsere Mannschaft hat den Abstieg nicht verdient. Leider hat der Platzverweis seinen Teil dazu beigetragen. Kompliment aber an Burglengenfeld. Wer alle vier Spieler in der Relegation gegen zwei Bayernligisten gewinnt, der steigt verdient auf", sagte ein enttäuschter FCK-Trainer Peter Gallmaier. Matthias Bösl, der Coach des ASV, war natürlich überglücklich: "Es war das erwartet schwere Spiel gegen einen starken 1. FC Bad Kötzting. Wir waren einen Tick disziplinierter und haben unsere Konterchancen genutzt. Wir sind hier vom Gegner und von den Zuschauern sehr respektvoll behandelt worden."
Schiedsrichter: Lothar Ostheimer (Sulzberg) - Zuschauer: 2600
Tore: 0:1 Alexander Fuchs (37.), 1:1 Michal Ruzicka (65.), 1:2 Alexander Fuchs (71.)
Rot: Filip Trantina (54./1. FC Bad Kötzting/Schiedsrichterbeleidigung)




SV Erlbach - FV Illertissen II 1:0 (0:0) Hin: 2:0
Grenzenloser Jubel in Erlbach. Der SVE hat erstmals in der Vereinshistorie den Sprung in die Bayernliga geschafft. Den Grundstein für den Erfolg legte die Truppe von Chefcoach Robert Berg in der Defensive. Auch im Rückspiel gegen den FV Illertissen II musste Keeper Klaus Malec nicht hinter sich greifen. Damit haben die Oberbayern in den vier Relegations-Matches kein einziges Gegentor kassiert. Eine bärenstarke Leistung! Die Erlbacher begannen die alles entscheidende Partie wie es Trainer Robert Berg versprochen hatte: Engagiert mit Zug nach vorne, ohne groß auf Ergebnis verwalten zu spielen. In der 17. Minute scheiterte Johannes Maier am Pfosten, nur drei Minuten später zwang wiederum Maier FVI-Keeper Fabian Weiland zu einer Parade (20.). Aber auch die Gäste aus Schwaben versteckten sich nicht und kreuzten immer wieder gefährlich in der Offensive auf. Mit 0:0 ging es in die Kabinen. Anfang der zweiten Halbzeit mussten beide Teams der hochsommerlichen Witterung Tribut zollen. Die Partie plätscherte so dahin, was den Gastgebern in die Karten spielte. Mit zunehmender Spieldauer verlagerte sich die Spiel in die Hälfte der Erlbacher. Klar, Illertissen musste nun mehr investieren. Der SVE ließ die Gäste kommen und lauerte auf Konter. Der FVI mühte sich in der Hitze ab, Zählbares sprang dabei allerdings nicht heraus. Gut fünf Minuten vor Schluss fiel die Entscheidung. Marc Bruche setzte sich an der Strafraumgrenze energisch durch, drang in die Box ein und ließ Keeper Heiland mit einem satten Flachschuss keine Chance (84.). Den Illertissern fehlte am Ende die Kraft und der Wille, das Spiel noch einmal umzubiegen und so wartete alles auf den Schlusspfiff von Referee Andreas Hartl, der den Aufstieg des SVE endgültig besiegelte.
Schiedsrichter: Andreas Hartl (Hacklberg) - Zuschauer: 950
Tore: 1:0 Marc Bruche (84.)



SpVgg Selbitz - 1. FC Sand 1:3 (1:1) Hin: 0:4
Ganz souverän und völlig verdient hat der 1. FC Sand eine klasse Saison gekrönt und den Aufstieg in die Bayernliga eingetütet. Hofften die Heimfans im stillen Kämmerlein eventuell doch noch auf das Wunder, so waren in der 22. Minute alle Träumereien passé. Nach einer Standardsituation schob Dominic Leim zum 0:1 für die Gäste ein. Nun hätte es sechs Treffer der Selbitzer bedurft, was auch die größten Optimisten dann doch ausschlossen. Trotz der aussichtslosen Lage gab sich die SpVgg nicht auf und kam in der 37. Minute zum Ausgleich. Fabian Elbl legte ab auf Daniel Cavelius, der mit einem trockenen Schuss Keeper Dominik Biemer keine Chance ließ. Mit 1:1 wurden auch die Seiten getauscht. Zu Beginn des zweiten Durchgangs wollten es die Hausherren noch einma wissen und sich zumindest mit einem Sieg von ihren Fans verabschieden. Doch mitten in die Drangphase der SpVgg schlugen die Sander erneut zu. Keeper Yasin Yilmaz ließ die Kugel nach vorne abprallen, Florian Gundelsheimer war zur Stelle und staubte zum 1:2 ab (51.). Das Gegentor nahm den Gastgebern endgültig den Wind aus den Segeln und das Spiel plätscherte fortan dem Schlusspfiff entgegen. In der vorletzten Minute schloss Florian Pickel einen Konter zum 1:3-Endstand ab und machte den Aufstieg der Sander perfekt. Die Eigner-Truppe gewann den Vergleich gegen Selbitz insgesamt mit 7:1 - kein Zweifel also am verdienten Erfolg der Unterfranken.
Schiedsrichter: Steffen Brütting (Effelltrich) - Zuschauer: 525
Tore: 0:1 Dominic Leim (22.), 1:1 Daniel Cavelius (37.), 1:2 Florian Gundelsheimer (51.), 1:3 Florian Pickel (88.)

Vorschau - die Zweitrunden-Rückspiele:

1. FC Bad Kötzting - ASV Burglengenfeld (So 16 Uhr) - Hin: 1:2
Nun muss also ein Sieg her für den FCK. Bei einem Unentschieden wäre für die Badstädter der Abstieg besiegelt. Zu dieser Partie werden - wie im Hinspiel - um die 2.000 Zuschauer erwartet, daher ist eine frühe Anreise sinnvoll. Die Kötztinger mussten nach sechs Siegen im Mai am Dienstag mit 2:1 wieder eine Niederlage hinnehmen. Und die könnte entscheidend sein, denn die Rotblauen sind nun unter Zugzwang. Erschwerend kommt hinzu, dass der ASV Burglengenfeld die beste Auswärtsmannschaft der abgelaufenen Landesliga Mitte-Spielzeit stellt und nur zwei Auswärtsspiele verloren hat. Nur in drei von 17 Spielen in der Fremde blieben sie ohne eigenes Tor. "Das wird natürlich schwer, denn wenn wir ein Gegentor kassieren, müssen wir drei Tore schießen", weiß FCK-Trainer Peter Gallmaier. Fehlen wird bei den Gastgebern Florian Noe (Leisteprobleme). Fraglich ist der Einsatz von Johannes Aschenbrenner (ebenfalls Leistenprobleme) und Filip Trantina (Kniebeschwerden). Matthias Süß bekommt Infusionen, weil er am Dienstag einen Sonnenstich erlitten hat. Dafür kehrt Wolfgang Liebl für das entscheidende Match in den Kader zurück. "Die Ausgangslage ist für Burglengenfeld besser. Wir brauchen ein Tor, dürfen aber keines kassieren. Das ist ein schmaler Grat", so Gallmaier. Gästecoach Matthias Bösl gibt sich nach drei Relegationssiegen gegen die Bayernligisten DJK Ammerthal und Bad Kötzting mutig: "Wir haben sehr viel Selbstvertrauen getankt. Jetzt wollen wir den Aufstieg auch packen und das ist für uns möglich. Unser Ziel ist es, ein Auswärtstor zu erzielen."


SV Erlbach - FV Illertissen II (So 16 Uhr) - Hin: 2:0
Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive ist die Basis für die großen Erfolge. So oder so ähnlich kann die alte Fußballer-Weisheit auch auf den SV Erlbach projeziert werden. Bereits in der ersten Relegationsrunde gegen die SpVgg Landshut (0:0/2:0) hielten die Oberbayern ihren Kasten sauber, beim Hinspiel in Illertissen ließ der SVE hinten erneut nichts anbrennen und siegte dank zweier Joker-Tore durch Marc Bruche und Sebastian Spinner in der Schlussphase mit 2:0. Damit hat sich der Vizemeister der Landesliga Südost eine komfortable Ausgangsbasis vor dem Rückspiel im heimischen Raiffeisen Sportpark geschaffen und steht kurz vor dem Aufstieg in die Bayernliga. "Wir gehen mit viel Rückenwind in die Partie, aber noch ist gar nichts entschieden. Das Ergebnis ist gefährlich, wir dürfen uns darauf keinesfalls ausruhen. Illertissen ist jederzeit in der Lage, zwei oder drei Tore zu machen", warnt SVE-Coach Robert Berg seine Schützlinge. Bei den Gästen wird der zuletzt rot-gesperrte Mittelfeldmotor Simon Zweifel in den Kader zurückkehren. "Der FVI wird deshalb stärker aufgestellt sein als im Hinspiel. Wir werden das Spiel genau so wie alle anderen Partien in Angriff nehmen. Wir wollen nach vorne spielen und werden versuchen, Tore zu schießen", gibt Berg die taktische Marschroute für sein Team vor. Der Chefanweiser der Oberbayern kann vor dem Abschlusstraining am heutigen Freitagabend personell aus dem Vollen schöpfen, auch seine Stürmer haben ihre muskulären Probleme auskuriert und sind fit. Für das alles entscheidende Spiel rechnen die Verantwortlichen mit 1.500 Zuschauern plus X.



SpVgg Selbitz - 1. FC Sand (So. 16 Uhr) - Hin: 0:4
Die SpVgg Selbitz hat vorm Rückspiel gegen den 1. FC Sand praktisch nichts mehr zu verlieren. Mit 0:4 haben die Selbitzer den Aufstieg aller Voraussicht nach beim Hinspiel in Sand bereits versemmelt. Es bräuchte schon ein Fußballwunder, soll es für die Oberfranken trotz der miserablen Ausgangssituation noch mit dem Aufstieg in die Bayernliga klappen. Die Chancen tendieren realistischerweise gen Null. Zu souverän marschieren die Sander bisher durch die Relegation. Schon in der ersten Runde ließ der Vizemeister der Landesliga Nordwest gegen den FSV Erlangen-Bruck nichts anbrennen (3:0/1:0). Voreilige Glückwünsche zum Aufstieg weist FCS-Coach Bernd Eigner selbstredend noch weit von sich. Dennoch tritt der Chefanweiser der Sander die Reise nach Selbitz sehr optimistisch an: "Klar kann im Fußball alles passieren, man hat ja schon die wildesten Sachen erlebt. Wir müssen einfach die richtige Einstellung und den Schlüssel zur Partie finden. Wenn wir das Match mit der gleichen Entschlossenheit wie die vergangenen Spiele angehen, werden wir es durchziehen. Die Jungs sind heiß, den letzten Schritt zu gehen." Personelle Probleme plagen Eigner nicht, er kann nahezu auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Einzig hinter dem Einsatz von André Karmann steht noch ein kleines Fragezeichen. Der Mittelfeldmann musste am Dienstag nach 60 Minuten vom Platz, sollte aber bis Sonntag wieder fit sein.









Wie läuft die Relegation zu den Bayernligen (5. Spielklassenebene) ab?
(12 Mannschaften spielen in drei regionalen Gruppen um insgesamt 3 Plätze)
(mit Hin- und Rückspiel im Europapokal-Modus*)

Regionale Gruppe Nord - 1. Runde - Rückspiele: (Samstag, 30. Mai - 16 Uhr)
Spiel 1: FSV Erlangen-Bruck - 1. FC Sand 0:1 (Hin: 0:3)
Spiel 2: TSV Neudrossenfeld - SpVgg Selbitz 2:2 (Hin: 1:1)

Regionale Gruppe Nord - 2. Runde - Hinspiel: (Dienstag, 02. Juni - 18:30 Uhr )
Spiel 3: 1. FC Sand - SpVgg Selbitz 4:0 (1:0)

Regionale Gruppe Nord - 2. Runde - Rückspiel: (Sonntag, 07. Juni - 16 Uhr)
Spiel 3: SpVgg Selbitz - 1. FC Sand





Regionale Gruppe Mitte - 1. Runde - Rückspiele: (Samstag, 30. Mai, 16 Uhr)
Spiel 1: DJK Ammerthal - ASV Burglengenfeld 1:2 (Hin: 0:1)
Spiel 2: SpVgg Ansbach - 1. FC Bad Kötzting 0:1 (Hin: 1:2)

Regionale Gruppe Mitte - 2. Runde - Hinspiel: (Dienstag, 02. Juni - 18:30 Uhr)
Spiel 3: ASV Burglengenfeld - 1. FC Bad Kötzting 2:1 (0:0)

Regionale Gruppe Mitte - 2. Runde - Rückspiel: (Sonntag, 07. Juni - 16 Uhr)
Spiel 3: 1. FC Bad Kötzting - ASV Burglengenfeld




Regionale Gruppe Süd - 1. Runde - Rückspiele: (Samstag, 30. Mai, 16 Uhr)
Spiel 1: SV Raisting - FV Illertissen II 2:1 n.V. (Hin: 0:2)
Spiel 2: SpVgg Landshut - SV Erlbach 0:2 (Hin: 0:0)

Regionale Gruppe Süd - 2. Runde - Hinspiel: (Dienstag, 02. Juni - 18:30 Uhr)
Spiel 3: FV Illertissen II - SV Erlbach 0:2 (0:0)

Regionale Gruppe Süd - 2. Runde - Rückspiel: (Sonntag, 07. Juni - 16 Uhr)
Spiel 3: SV Erlbach - FV Illertissen II


Nur die Sieger der Spiele 3 (Hin- und Rückspiel gemäß Europapokal-Modus*) sind qualifiziert für die Bayernligen 2015/16.