Neudrossenfelder im freien Fall

Disziplinlosigkeit wurde bestraft: Kurz vor der Pause sah Perparim Gashi nach zwei unnötigen Stürmerfouls die Ampelkarte – die Partie kippte. Bis dahin war die Heimelf Herr der Lage, versäumte es aber wieder einmal, ihre Chancen zu nutzen. So verfehlte der Gelb-Rot-Sünder in der achten Minute aus kurzer Distanz das Tor, drei Minuten später zielte Sebastian Lattermann knapp vorbei. Auch als Gashi (21.) nach schöner Einzelleistung den Abschluss suchte, fand der Ball nicht den Weg ins Tor. Die Friesener verbuchten nur eine Möglichkeit (20.), als die TSV-Abwehr im letzten Moment klärte. „Gashi hat uns heute mit seiner Hinausstellung einen Bärendienst erwiesen“, sagte TSV-Trainer Werner Thomas. „Die Begegnung wäre in voller Spielerzahl sicherlich anders verlaufen. Und wenn man klare Dinger nicht reinbringt, geht man als Verlierer vom Platz.“
Allerdings trafen die Gastgeber auch auf einen Gegner, der nicht wie ein Tabellenletzter spielte. Die Gäste überzeugten vor allem mit großer Laufbereitschaft und unbändigem Einsatz, sie wollten mindestens einen Punkt mitnehmen. Der Platzverweis setzte bei ihnen noch mehr Kräfte frei, die Neudrossenfelder sahen sich in die eigene Hälfte gedrückt. Die Abwehr war mit zunehmender Dauer überfordert, die numerische Unterlegenheit konnte nicht kompensiert werden. Eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff schloss Elias Köcher eine schöne Kombination der Frankenwäldler zum 0:1 ab. Fünf Minuten später besiegelte David Daumanns Treffer die Heimniederlage. Der SV hätte sogar noch erhöhen können, aber der eingewechselte Hendric Marzog (86.) verzog. Gefahr für die Gäste kam nur noch einmal auf, als Marco Dießenbacher (67.) einen Alleingang wagte, schön in die Mitte flankte, seine Mitspieler denn Ball aber nicht unter Kontrolle brachten. Nach dem Erfolg, dem ersten auf fremdem Platz in dieser Saison war die Erleichterung bei den Gästen groß. „Wir haben mit einem unserer besten Saisonspiele einen wichtigen Schritt aus dem Tabellenkeller gemacht. Darauf müssen wir aufbauen“, sagte SV-Trainer Andreas Lang.
Bei Friesen überzeugten vor allem die beiden Torschützen, bei Neudrossenfeld fehlte die ordnende Hand im Spielaufbau.


TSV Neudrossenfeld: Grüner – Schatz, Zapf, Lattermann, Gashi, Vogler, Dießenbacher (76. Engelhardt), Meyer, Laemmert, Bargenda (46. Diwersi), Pajonk (82 Brand).
SV Friesen: Fröba – Woitschitzke, Roger, Brandt (81. Bernegg), Zwosta, Zapf, Nützel (91. Kestel), Sudol, Daumann, Köcher, Firnschild (72. Marzog).
SR: Mignon (Sulzbach-Rosenberg).
Zuschauer: 255.
Gelb-Rot: Gashi (43.)
Tore: 0:1 Köcher (74.), 0:2 Daumann (79.).