2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Auch nach seiner Trainertätigkeit bei Hassia Bingen blieb Hans-Günter Neues der Stadt am Rhein-Nahe-Eck verbunden. Hier eine Aufnahme aus dem Jahr 2007 bei einem Training mit Jugendlichen von Hassia Kempten.
Auch nach seiner Trainertätigkeit bei Hassia Bingen blieb Hans-Günter Neues der Stadt am Rhein-Nahe-Eck verbunden. Hier eine Aufnahme aus dem Jahr 2007 bei einem Training mit Jugendlichen von Hassia Kempten.

Mittelfeld-Duell am Hessenhaus

Verbandsligist Bingen hat gegen VfR Kandel noch etwas gut zu machen +++ Trauer um Hans-Günter Neues

Bingen. Nach durchwachsener Vorrunde haben die beiden Teams, die am Sonntag (Anpfiff 14.45 Uhr) am Büdesheimer Hessenhaus in der Fußball-Verbandsliga Südwest aufeinandertreffen, zum Rückrundenauftakt Befreiungsschläge gelandet. Sowohl Gastgeber Hassia Bingen als auch der VfR Kandel gewannen klar 4:0. Die Hassia in Rodenbach, der VfR zuhause gegen Fortuna Mombach. Beide haben sich aktuell im gesicherten Mittelfeld festgesetzt.

„Das 0:3 aus der Vorrunde spielt keine Rolle.“ Hassia-Trainer Nelson Rodrigues will, dass sich sein Team ganz auf den Sonntag konzentriert und weiterhin die einzige Mannschaft bleibt, die zuhause ungeschlagen ist. Egal wie, unterm Strich soll am Sonntagnachmittag ein positives Ergebnis herauskommen. Wer auf Binger Seite auflaufen kann, entscheide sich erst am Wochenende, so Rodrigues, denn eine Grippewelle habe den Kader gepackt. Zuletzt konnten nur acht Spieler am Training teilnehmen. Dabei lobt der 38-Jährige ausdrücklich den Charakter seiner Akteure: „Der Verein kann auf die Mannschaft und jeden einzelnen stolz sein.“ Als Beispiel nennt Rodrigues Sascha Kraft. Der stelle sich trotz Grippe und einer Entzündung im Knie ganz in den Dienst der Mannschaft und werde auch am Sonntag spielen.

Die Frage nach der Taktik erübrigt sich. Die kann frühestens nach dem Abschlusstraining am Freitagabend feststehen. „Wir schauen jedenfalls nur auf uns, nicht auf den Gegner“, hat Rodrigues die Konsequenzen aus der Krankensituation gezogen. Völlig unbeeindruckt scheint Dominik Ahlbach durch die Runde zu gehen. „Er ist der Lichtblick, sprüht vor Kraft, strahlt Torgefahr aus und glänzt immer wieder als Ballverteiler.“ Viel mehr Trainerlob nach zuletzt starken Auftritten des 20-Jährigen geht kaum.

Über die eigene Zukunft hält sich Nelson Rodrigues noch bedeckt. In der Winterpause will er Gespräche mit Uwe Frowein und dem Vorstand führen. Wichtig sei, dass die Strukturen innerhalb des Vereins mit dem besonderen Schwerpunkt auf den Jugendmannschaften neu definiert und aufgestellt wurden. In den kommenden Jahren müsse „nochmal aufs Gaspedal gedrückt werden“. Die Ziele lauten, sowohl die B- als auch die A-Jugend möglichst rasch in die Regionalliga hoch zu bringen. Wenn damit der Aufstieg der ersten Mannschaft in die Oberliga einhergehen könnte, sei das willkommen. „Vom Interesse her ist die Verbandsliga im Moment sicherlich attraktiver als die Oberliga“, verweist der Trainer auf die Partien mit Eintracht Bad Kreuznach, Alemannia Waldalgesheim, Fortuna Mombach oder dem SC Idar-Oberstein.

Das Hinspiel in Kandel verlor die Hassia 3:0. Bereits nach wenigen Sekunden traf Maximilian Wilhelm. Marc Staiger erhöhte (30.), und Can Tuna Güner stellte in der Nachspielzeit den Endstand her. Die Binger verloren zudem Torwart Nico Adami nach einer Notbremse durch Platzverweis.



Trauer um Hans-Günter Neues

Hassia Bingen trauert um seinen früheren Trainer Hans-Günter Neues- Der ehemalige Mannschaftskapitän des 1.FC Kaiserslautern (219 Bundesligaspiele, 16 Tore) erlag am Donnerstagvormittag, drei Tage nach seinem 66. Geburtstag, einem Krebsleiden.

Neues hatte seine letzte Trainerstation in der Saison 1999/2000 am Hessenhaus, schaffte als 13. souverän den Klassenerhalt in der Oberliga Südwest. Im Kader stand auch der heutige Coach, der damals 21-jährige Nelson Rodrigues. Der Kontakt zu Neues sei nie abgerissen, erklärte Uwe Frowein, der vom Tod seines Freundes betroffen war. „Er war ein Familienmitglied für uns, und in Sachen Menschlichkeit und Herzlichkeit ein Vorbild für alle“, so der sportliche Leiter der Hassia, der Neues und Ehefrau Vera am Sonntag noch zuhause besucht hatte.

Aufrufe: 018.11.2016, 16:00 Uhr
Jochen WernerAutor