2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Schon wieder ein Scorerpunkt: Linus Wimmer.
Schon wieder ein Scorerpunkt: Linus Wimmer. – Foto: Foto Pfeifer (Archiv)

Schott Mainz: Fischers Debüt-Tor reicht nicht

1:3-Niederlage gegen Stuttgart II +++ Dritte Pausenführung, aber nur ein Punkt

„Spitzenreiter“-Gesänge im Kreis hüpfender Fußballer schallen über die Mombacher Bezirkssportanlage. Doch es sind nicht die Spieler des TSV Schott Mainz, die feiern. Der VfB Stuttgart II hat sich durch einen 3:1 (0:1)-Sieg im Wiederholungsspiel an die Regionalliga-Spitze gehievt. Drei Spiele, drei Siege – das war kein kleines Kaliber, gegen das der Aufsteiger das Nachsehen hatte.

Drei Spiele, drei Pausenführungen, das ist die Bilanz des TSV. Heraus kam letztlich nur ein Punkt. „Wir haben drei mal sehr gut gespielt, jeweils bis auf eine kurze Phase, in der wir keinen Zugriff hatten“, fasst Abwehrchef Dominik Ahlbach zusammen. Auf die zehn Minuten nach der Pause schränkt Trainer Aydin Ay gleichlautend dieses Zeitfenster ein. Da drehte der Bundesliga-Unterbau die Partie.

Schneller Doppelpack dreht die Partie

Hatte TSV-Torwart Tim Hansen vor dem Seitenwechsel nicht einen Ball zu halten, so ging es nach der Pause ganz schnell. Flanke, Kopfball am ersten Pfosten, 1:1 (47.). Ballverlust, Konter, Querpass, 1:2 (53.). Zweimal netzte Joker Dejan Galje. Und weg war die hart erarbeitete Führung.

In Durchgang eins war das Spiel chancenarm, aber technisch ansprechend, schnell und auch taktisch hochwertig. Bei drei, vier Durchbrüchen der Stuttgarter am Flügel fehlte der Abnehmer. Zwei klare Dinger hatte der TSV. Erst flipperte im Gegenpressing der Ball Nils Fischer vor die Füße, der Neuzugang knallte die Kugel aus kurzer Distanz drüber (7.).

Balljunge und Fischer schalten schnell

Wesentlich besser machte es Fischer in Minute 18. Umschaltangriff, der VfB klärt ins Seitenaus, der Balljunge aus der Schott-U11 schaltet schnell, Fischer wirft auf Linus Wimmer, bekommt den Ball abgelegt und trifft in den Winkel. Zweites (zu Ende gebrachtes) Spiel, erster Treffer. Gewitzt gemacht, und auch verdient. Nach dem in Minute 77 abgebrochenen 0:0 vor Wochenfrist war der Bann gebrochen. Eine „sehr gute Halbzeit“ sah Ay, mal wieder.

Was dann passierte, soll auch in der dritten von vier Englischen Wochen nicht als Fitness- und Frische-Problem verstanden werden. „Wir hatten eine sehr intensive Vorbereitung und sollten 90 Minuten mithalten können“, betont Ahlbach. „Stuttgart ist auch sehr gut und hat brutal jeden Fehler bestraft.“ Und nach dem Seitenwechsel kam Schott erst einmal, wie Ay bekennt, im Zentrum nicht mehr hinterher.

Samstag kommt Freiberg

Danach versuchte das durch Wechsel sichtlich aufgefrischte Team, das Spiel zu drehen. Es wurde wild, die Lücken wurden groß, zwischen Angriffspressing und Lauern war alles dabei, zu oft zugleich. Der VfB setzte einige Konter, brachte einen ins Ziel (Luan Simnica/67.). „Wir haben noch mal versucht, das Spiel scharf zu machen, das ist unsere Mentalität“, sagt Ay, „aber wir hatten nicht mehr den Punch.“ Zwei, drei hoffnungsvolle Szenen sahen die knapp 600 Zuschauer noch, doch die Partie war entschieden.

Samstag (14 Uhr) geht es direkt weiter, Tabellennachbar SGV Freiberg kommt. „Niemand hat sich anscheinend gravierend verletzt, das ist schon mal gut“, sagt Ay, der erneut zwischen Frische und Eingespieltheit abwägen wird. „Selbe Leistung, Ergebnis anpassen“, lautet Ahlbachs Plan: „Wir nehmen das Positive mit. Wir waren dreimal auf Augenhöhe, großteils auch besser.“ Das Selbstvertrauen des Aufsteigers hat jedenfalls nicht gelitten, warum auch.

TSV Schott Mainz: Hansen – Just, Ahlbach, Gans, Obas – Schneider (54. Mairose) – Cucchiara (54. Rosenbaum), Embaye (73. Portmann) – Fischer (65. Roden), Thum (73. Hermann), Wimmer.

Aufrufe: 023.8.2023, 20:40 Uhr
Torben SchröderAutor