2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Im ersten Abschnitt war es noch nicht das Duell auf Augenhöhe. Das änderte sich erst im zweiten Abschnitt. | Foto: Markus Schächtele
Im ersten Abschnitt war es noch nicht das Duell auf Augenhöhe. Das änderte sich erst im zweiten Abschnitt. | Foto: Markus Schächtele

Merzhausen gibt sich auch im Topspiel keine Blöße

VfR schlägt SV Opfingen 3:1 +++ 0:1-Rückstand kann die Hexentäler nicht bremsen

Verlinkte Inhalte

In einem tollen Spitzenspiel zwischen dem VfR Merzhausen und dem SV Opfingen setzten sich letztlich die Hexentäler durch und erobern an die Tabellenspitze zurück. Der VfR verdiente sich den Sieg mit einem insgesamt deutlichen Chancenplus, besonders in Halbzeit eins, war aber oftmals jedoch nicht kaltschnäuzig genug im Abschluss.

Beinahe hätte sich dies auch gerächt: Beinahe, weil Opfingen noch in den ersten 45 Minuten in Führung ging. Beinahe, weil das Duell der beiden Topmannschaften in der zweiten Halbzeit ausgeglichener war, und Opfingen Chancen zu Toren hatte, welche den Spielverlauf hätten völlig verändern können.

Die Dominanz des Aufsteigers wurde schon in den Anfangsminuten deutlich: Ohne jegliches Abtasten begann der Gastgeber sofort damit, den Tabellenführer aus Opfingen in die Defensive zu drängen. Den ersten Torschuss der Hexentäler gab Frederik Pfender schon in der dritten Minute ab, jedoch ohne Erfolg. Umso bitterer für die Blauen dann das Geschehen in der zwölften Minute: Ein eigentlich nicht sonderlich gefährlicher Freistoß, getreten von Sebastian Liebetrau, glitt Merzhausens Rückhalt Philip Ahl durch die Finger zur 0:1-Führung für den Spitzenreiter ins Tor. Knapp zehn Minuten später noch einmal eine Chance für den SV Opfingen, ein Kopfball auf das Merzhausener Tor nach einem weiten Einwurf, mehr kam von den Gästen aber nicht mehr in der ersten Halbzeit. Umso mehr Chancen hatte der VfR Merzhausen: In der 24. Minute traf Nikolai Jug mit einem Distanzschuss nur die Latte, Nicolas Meyer (37.) und Pfender (40.) konnten mit ihren Schüssen knapp von der Strafraumgrenze aber ebenfalls nicht mehr den Ausgleich vor dem Pausenpfiff erzielen.

In Halbzeit zwei zunächst ein unverändertes Bild: Der VfR Merzhausen weiter dominant, Opfingen fand beinahe ausschließlich in der Defensive statt. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit belonte sich der VfR schließlich auch für seine Überlegenheit. Auf Vorarbeit des schnellen Alassane Braun markierte Nicolas Meyer den umjubelten 1:1-Ausgleichstreffer für die Heimelf. Wer jetzt aber dachte, der Knoten sei bei Merzhausen geplatzt und Opfingen würde überrannt werden, der täuschte sich gewaltig. Vielmehr wurde das Spiel jetzt ausgeglichener, die Gastelf erspielte sich Torchancen: So verschoss Opfingens Top-Torjäger Lutz Fünfgelt in der 62. Minute einen Freistoß aus aussichtsreicher Position und zwei Minuten später rettete Philip Ahl, nach seinem anfänglichen Patzer, seiner Mannschaft den 1:1-Zwischenstand. Wer weiß, wie die Partie nach einem Opfinger Treffer in dieser Phase verlaufen wäre? Die Trainer beider Mannschaften gaben dies zu bedenken: "Wenn wir unsere Torchancen in der zweiten Halbzeit nicht versiebt hätten, hätte das auch anders laufen können", meinte Bernd Rupp, Trainer des SV Opfingen. Auch Merzhausens Coach Uli Lehmann hatte die Partie in einer Phase der zweiten Hälfte "auf Messers Schneide hängen sehen".

Doppelschlag entscheidet die Partie

Aber auch Merzhausen blieb weiter mit Chancen gefährlich, nur nicht mehr ganz so überlegen wie in Halbzeit eins. In der 74. Minute wurden die Hexentäler in Person von Alassane Braun noch vor dem Tor gestoppt, Opfingens Torhüter Marco Barth angelte sich das Leder gerade noch, nachdem Braun ihn schon beinahe umspielt hatte. Eine Minute später aber musste Opfingens Goalie hinter sich greifen, der Auftakt zu einem Merzhausener Doppelschlag innerhalb von nur drei Minuten: Zunächst konnte Barth einen Torschuss noch parieren, gegen den Nachschuss des erfolgreichsten Torjägers der Liga, Frederik Pfender, war er dann aber machtlos, Pfender staubte trocken zur verdienten 2:1-Führung ab. Nur zwei Minuten später Merzhausen erneut in der Offensive: Braun war nach einem Steilpass der Verteidigung enteilt und eigentlich nicht mehr zu halten, außer mit einem Foul. Opfingens Verteidiger Moritz Greiner entschied sich, um das Tor zu verhindern, für letzteres. Verhindert wurde der Treffer aber trotzdem nicht, denn Nicolas Meyer verwandelte den fälligen Strafstoß sicher, zudem musste Greiner, mit Rot für sein Foul bedacht, vorzeitig den Platz verlassen. Es war die Entscheidung im Spitzenspiel der Kreisliga A III, denn Opfingen konnte in Unterzahl kaum noch Akzente setzen, eher war es der Gastgeber, der mit einer effizienteren Torausbeute gar noch auf 4:1 hätte erhöhen können.

Lehmann betonte ebenfalls, dass das Ergebnis "hätte auch höher ausfallen können". "Der Sieg war insgesamt verdient für uns, weil wir mehr investiert haben, mehr Ballbesitz und auch eine große Summe an Torchancen hatten. Außerdem haben wir auch noch gut verteidigt." Bernd Rupp gab auch zu, dass "Merzhausen die bessere Mannschaft war". "Das muss man auch neidlos anerkennen", meinte er, jedoch beklagte der Opfinger Trainer das Fehlen wichtiger Spieler in diesem Topspiel: "In der Viererkette mussten wir vieles umstellen." Ein Beinbruch stellt die Niederlage und der Verlust des ersten Tabellenplatzes für Opfingen aber nicht dar, "ganz oben zu stehen, war auch nicht unser Ziel", so Bernd Rupp. Der Aufsteiger VfR Merzhausen hingegen befindet sich weiter im Höhenflug, ist noch immer ungeschlagen und führt die Tabelle, mit einem Nachholspiel in der Hinterhand, erneut an.

VfR Merzhausen - SV Opfingen 3:1 (0:1)
Merzhausen: Ahl, Jug (55. Kelp), Speck (82. Friebe), Stüber, Saber-Shahidi (69. Stauf), Lindenberg, Kramer, Pfender, Braun, Wirthgen, Meyer.
Opfingen: Barth, Münch, Kinzel, Greiner, Hell, Maric, Brödlin, Liebetrau (65. Schmidt), Fünfgelt, Köppe (71. Weigele), Hohler (46. Schlegel).
Tore: 0:1 Liebetrau (12.), 1:1 Meyer (50.), 2:1 Pfender (75.), 3:1 Meyer (78./Elfm.).
Rote Karte: Greiner (77./SVO - Notbremse).
Schiedsrichter: Andreas Nübling.
Zuschauer: 100.

Aufrufe: 019.10.2014, 21:35 Uhr
Jonathan Herden (BZ)Autor