2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Alberto Mendez muss überraschend seinen Stuhl beim FC Amberg räumen. F: Meier
Alberto Mendez muss überraschend seinen Stuhl beim FC Amberg räumen. F: Meier

Mendez-Rauswurf nach FCA-Sieg in Erlangen

UPDATE - 28. Spieltag - Sonntag: Hollfeld holt Heimdreier +++ Ammerthal verschenkt Punkte

Der Paukenschlag schlechthin in der Bayernliga Nord. Erfolgscoach Alberto Mendez ist nach dem 2:0-Erfolg (!) beim FSV Erlangen-Bruck überraschend von seinem Traineramt beim FC Amberg entbunden worden. Eine Entscheidung, die dem 38-jährigen Ex-Profi direkt nach Spielende von den FCA-Verwantwortlichen übermittelt wurde und auch den Coach "wie aus heiterem Himmel" traf.

Unmittelbar nach Spielschluss bat Bernd Scheibel, der zukünftige Sportliche Leiter des FC Amberg, das Trainertrio Alberto Mendez, seinen Co-Trainer Steffen Ziegra und Torwarttrainer Philipp Walker zu einem Gespräch. "Es hat sich dann ziemlich schnell herausgestellt, dass wir beurlaubt sind", so Mendez gegenüber FuPa. Nur der Torwarttrainer, der auch Torhüter anderer FCA-Teams trainiert und der im Falle seiner Freistellung seine Dienste im Verein komplett beendet hätte, darf bleiben: "Sind wir beurlaubt?", fragte Mendez, woraufhin ein deutliches "Ja" zur Antwort kam. "Über die Gründe will ich nicht reden, das bitte ich zu respektieren", so Mendez, denn in dieser Woche soll es noch ein abschließendes Gespräch mit der Klubführung geben. Mendez sagte nur soviel: "Ich bin sehr enttäuscht, damit hatte ich nicht gerechnet, das muss ich erst mal sacken lassen." Der Vertrag von Mendez läuft am Saisonende aus. Der 38-Jährige hat einige Erfolge vorzuwiesen. So stellte er mit seinem Team in der vorigen Saison in der Bezirksoberliga Oberpfalz an Punkten und Toren einen historischen Rekord auf. Auch die laufende Saison ist sportlich bisher erfolgreich gelaufen, auch wenn das Erreichen der Aufstiegsplätze nur schwierig zu bewältigen sein wird. Mendez ließ noch eines wissen: "Ich muss mir vorwerfen, dass ich es nicht geschafft habe, beim FC Amberg etwas zu ändern, das notwendig gewesen wäre, wenn der Verein in die Regionalliga aufsteigen will. Ich habe das immer wieder angesprochen, passiert ist aber leider nichts."

Aichner: »Fehlende Chemie zwischen Trainer und Mannschaft.«

Klubchef Werner Aichner äußerte sich am späten Sonntagabend folgendermaßen zur Mendez-Entlassung: "Die Vorstandschaft des FC Amberg hat beschlossen, Trainer Alberto Mendez ab sofort zu beurlauben. Auslöser für diese Entscheidung war die von der Vorstandschaft festgestellte fehlende Chemie in letzter Zeit zwischen Trainer und Mannschaft. Die Vorstandschaft erhofft sich durch diesen Schritt, insbesondere vor dem anstehenden Spitzenspiel gegen Forchheim, noch entscheidende Impulse für die restliche Saison, um das angestrebte Ziel Relegation und damit den möglichen Aufstieg in die Regionalliga zu erreichen." Somit wurde die Erfolgsgeschichte von Alberto Mendez und dem FC Amberg abrupt gestoppt. Warum sich der Verein als Zeitpunkt für die Übermittlung dieser Entscheidung den heutigen Sonntag - nur wenige Minuten nach Schlusspfiff eines 2:0-Erfolgs - ausgewählt hat, wird dem Trainer sowie allen Außenstehenden weiterhin ein Rätsel bleiben.



FSV Erlangen-Bruck - FC Amberg 0:2 (0:1)
2:0 gewonnen und anschließend entlassen. Eine kuriose Geschichte, die sich nach der Bayernliga-Partie des FC Amberg in Erlangen-Bruck ereignete. Denn nach dem Spiel wurde Ambergs Trainer Alberto Mendez zum Gespräch gebeten. Er wusste - wie er gegenüber FuPa bestätigte - gar nicht warum, denn sein Team hatte dank zweier Tore von Oliver Gorgiev (12. und 89.) mit 2:0 beim FSV gesiegt und sich damit die Chance auf Platz zwei offen gehalten. Über die Gründe hielt sich Mendez bedeckt: "Das muss ich jetzt erst einmal verarbeiten, weil´s für mich wie aus heiterem Himmel kommt", so Mendez, der den FC Amberg im Vorjahr aus der Bezirksoberliga Oberpfalz über die Relegation gleich zwei Klassen höher in die Bayernliga Nord geführt hatte und dort recht erfolgreich abgeschnitten hat. Der 38 Jahre alte Mendez, der in Nürnberg zu Hause ist, wäre bereit gewesen, die Mannschaft auch in der nächsten Saison zu betreuen.
Schiedsrichter: Sebastian Linz (Pettstadt) - Zuschauer: 180
Tore: 0:1 Oliver Gorgiev (12.), 0:2 Oliver Gorgiev (89.)


ASV Hollfeld - TSV Kleinrinderfeld 3:2 (2:1)
Der ASV Hollfeld schaffte einen ganz wichtigen Dreier im Abstiegskampf. Nach hart umkämpften 90 Minuten und langem Zittern behielten die Eismann-Schützlinge knapp die Oberhand. Die erste Tormöglichkeit der Gäste sorgte gleich für die Führung. Dennie Michel verlängerte einen Freistoß ins ASV-Tor (21.). Tobias Lang, der aus seinem Tor geeilt war sah dabei ein wenig unglücklich aus. Hollfeld wirkte in der Anfangsphase sehr gehemmt. Eine Vielzahl von Fehlpässen waren Ausdruck der Verunsicherung. Bis zur 33. Minute: Dann nutzte auch der ASV Hollfeld gleich seine erste echte Möglichkeit. Timo Jahrsdörfer legte am Strafraum auf Daniel Heißenstein ab - 1:1. Sieben Minuten später ging der ASV sogar in Führung. Timo Jahrsdörfer nutzte die Gelegenheit, aus fünf Metern einzuschießen. Jetzt nahmen die Rot-Schwarzen auch langsam das Heft in die Hand und wirkten deutlich gelöster. So kamen die Eismann-Schützlinge auch aus der Kabine. Fünf Minuten nach Wiederbeginn verzeichnete der ASV-Hollfeld gleich einen Chancen-Doppelpack. Einen Freistoß köpfte Timo Jahrsdörfer Zentimeter am Pfosten vorbei und eine Minute später landete ein Volleyschuss von Heißenstein ebenso knapp neben dem Tor. In dieser Phase übernahm der ASV Hollfeld eindeutig das Kommando und drängte massiv auf das nächste Tor. Es fiel in der 58. Minute aber auf der anderen Seite. Abermals über die Außenposition, wie so oft, wurde die ASV-Abwehr geknackt und Dominik Peter nutzte eine Hereingabe zum Ausgleich. Der ASV wirkte aber nicht angeschlagen und eine Standardsituation (68.) brachte das 3:2. Michael Massak zirkelte eine Ecke haargenau auf den Kopf von Martin Taschner, der sich diese Möglichkeit nicht entgehen ließ und zur erneuten Führung einköpfte. Die Spannung war jetzt zum Greifen. Fünf Minuten vor dem Ende musste der lange beschäftigungslose Tobias Lang nochmals beherzt eingreifen, um gegen den alleine vor ihm auftauchenden Hedtstück mit dem Fuß abzuwehren. Da hatte Hollfeld richtig Glück. Trotzdem reichte es am Ende knapp für einen letztlich verdienten Sieg.
Schiedsrichter: Sven Bode (Nürnberg) - Zuschauer: 180
Tore: 0:1 Dennie Michel (21.), 1:1 Daniel Heißenstein (33.), 2:1 Timo Jahrsdörfer (40.), 2:2 Dominik Peter (57.), 3:2 Martin Taschner (68.)


DJK Ammerthal - SV Memmelsdorf 1:1 (0:0)
Zu einem glücklichen Unentschieden kam der SV Memmelsdorf in der Oberpfalz: "Ja, das muss man ehrlich zugeben. Wir hatten in der zweiten Halbzeit einen gelungenen Spielzug mit einer Torchance und die hat Peter Koch zum 1:1 abgeschlossen", war Gästetrainer Bernd Eigner mit dem Ergebnis zufrieden. Ausgerechnet der offensive Mittelfeldspieler Peter Koch in seinem ersten Einsatz erzielte den 1:1-Ausgleich: "Ammerthal hatte einige Chancen, hat diese aber nicht genutzt", so Eigner, der den einen Punkt im Abstiegskampf gut gebrauchen kann. Für die DJK Ammerthal waren es auf jeden Fall zwei verschenkte Punkte.
Schiedsrichter: Thomas Wagner (Freyung) - Zuschauer: 250
Tore: 1:0 Franz Petzold (57.), 1:1 Peter Koch (72.)



Die Samstagsspiele: Remis im Topspiel - Großbardorf in Schlagdistanz
Die Freitagsspiele: Selbitz bezwingt die Altstadt - WFV ohne Pardon





Vorschau - die Sonntagsspiele:

DJK Ammerthal - SV Memmelsdorf (Hin: 2:0)
Die Wochen der Wahrheit kommen auf die DJK Ammerthal zu. Daher gilt es die Partie gegen den SV Memmelsdorf möglichst noch einmal mit einem Dreier abzuschließen: "Eine Niederlage wäre ungut", formuliert es DJK-Trainer Robert Ziegler moderat. Vor allem würde dann der SV Memmelsdorf bis auf einen Punkt an die Oberpfälzer heranrücken. Ziegler warnt vor den dann folgenden Spielen gegen die Spitzenklubs aus Schweinfurt, Forchheim und Amberg: "Wir sind noch nicht durch, was den Klassenerhalt angeht." Zwei Siege sollten es noch sein bis zum Saisonschluss. Ein Wiedersehen gibt es für den DJK-Co-Trainer Roland Graf und den Memmelsdorfer Trainer Bernd Eigner. Beide spielten bei ihrer letzten Station zusammen in der Bayernliga beim FSV Erlangen-Bruck. Der SV Memmelsdorf, der nach dem 1:0-Heimsieg über den ASV Neumarkt zuletzt mit 1:3 dem TSV Großbardorf unterlag, hofft auf mindestens einen Punkt.
  • Ausfälle: Bei den Gastgebern fehlt weiter das Duo Vittorio Romano und Dominik Haller. Der Einsatz von Jan Fischer ist fraglich.


ASV Hollfeld - TSV Kleinrinderfeld (Hin: 3:1)
In Bedrängnis geraten ist nun auch der ASV Hollfeld, der sich im Herbst noch sicher wähnte. Die Mannschaft des neuen Trainers Claudio Eismann hat in diesem Jahr erst einmal gewinnen können, das wichtige 1:0 gegen den 1. FC Sand. Nun stehen die Oberfranken, die aus den letzten 13 Begegnungen nur einen Sieg holen konnten, auf dem letzten rettenden Platz. Daher ist es unbedingt notwendig gegen den Tabellenletzten TSV Kleinrinderfeld einen Sieg einzufahren. Nur wenn das gelingt, kann der ASV etwas Luft schnappen. Ansonsten droht am Sonntag, je nachdem wie die anderen Konkurrenten im Keller spielen, schon der Absturz auf den Relegationsplatz. "Wenn wir aus eigener Kraft die Liga halten wollen, dann müssen wir dieses Spiel gewinnen", weiß Trainer Eismann und schiebt hinterher: "die größte Waffe des Gegners ist sicherlich Torjäger Peter Endres." Die Gäste haben in diesem Jahr erst einen Zähler geholt und werden sich bei zwölf Punkten Rückstand auf den Relegationsrang langsam mit dem Abstieg abfinden müssen. Es bräuchte schon ein mittelgroßes Fußballwunder, um die Kicker aus dem Landkreis Würzburg noch vor dem Fall in die Landesliga zu retten.



FSV Erlangen-Bruck - FC Amberg (Hin: 0:3)
Der FSV Erlangen-Bruck ist nicht nur von personellen Problemen geplagt, die Mannschaft von Trainer Normann Wagner musste in den beiden letzten Spielen elf Gegentore hinnehmen. Auf das 1:5 gegen den Würzburger FV folgte die 4:6-Niederlage beim TSV Aubstadt. Mit 71 Gegentreffern ist der FSV die Schießbude der Lage. Bereits neunmal mussten dei Brucker vier oder mehr Gegentreffer einstecken. Nun kommt der FC Amberg, der das Hinspiel mit 3:0 für sich entscheiden konnte. Die Oberpfälzer siegten am Mittwoch in Hollfeld mit 4:2. "Erlangen-Bruck ist eine Mannschaft, die man im Moment nur schwer einschätzen kann", sagt Ambergs Trainer Alberto Mendez. Auf jeden Fall wollen die Gäste um ihre Chance kämpfen doch noch den zweiten Platz zu erreichen. "Eine sehr schwere Aufgabe in unserer aktuellen Situation", urteilt FSV-Trainer Normann Wagner. Ich hoffe, wir können das Positive aus dem Aubstadt-Spiel rausziehen, schließlich haben wir da zwischenzeitlich einen 1:4-Rückstand egalisiert, und zeigen wieder unser Heimspielgesicht.
  • Ausfälle: Fehlen wird bei Amberg Benjamin Burger (Beinbruch), der am Knie verletzte Burak Karasu und der für zwei Spiele gesperrte Stefan Wiechers, der letztmalig zuschauen muss. Die Verletztensituation beim FSV Bruck ist noch äußerst unklar. Wer spielen kann, wird sich erst kurzfristig entscheiden.
Aufrufe: 014.4.2013, 20:31 Uhr
Dirk Meier / zisAutor