2024-05-10T08:19:16.237Z

Transfers
ATSV-Abteilungsleiter Jörg Markert mit seinem neuen Sturm-Juwel Ahmet Kulabas. (F: Eberle)
ATSV-Abteilungsleiter Jörg Markert mit seinem neuen Sturm-Juwel Ahmet Kulabas. (F: Eberle)

Markert lotst Ex-Clubamateur Kulabas zum ATSV

Mittelstürmer spielte zuletzt in der zweiten türkischen Liga

Skeraj, List, Clausnitzer, Graine, Berisha - für Bezirksligaverhältnisse ist es ein kleines Starensemble, das sich der ATSV Erlangen für seinen Traum von der Landesliga zusammengestellt hat. Trotzdem klappt es seit der Winterpause nicht mehr so recht mit dem Toreschießen. Nur ein Treffer gelang dem Spitzenreiter in den drei Partien seit dem Re-Start. Doch das Ende der Sturmflaute ist vorprogrammiert. Denn mit Ex-Profi Ahmet Kulabas hat Abteilungsleiter Jörg Markert mal wieder eine Granate aus dem Hut gezaubert.

Wie kommt der ehemalige Clubamateur Kulabas, ein drittligaerfahrener Vollblutstürmer, noch dazu im besten Fußballer-Alter, zu einem Bezirksligisten? "Im Verein hat ihn einer gekannt. Kula hat ein halbes Jahr nicht gespielt und war wieder nach Nürnberg gezogen", sagt Markert, der nicht lange fackelte und prompt Kontakt zum Angreifer aufnahm. Der Abteilungsleiter besorgte dem 28-Jährigen einen Arbeitsplatz und überzeugte ihn vom Wechsel zum ATSV. "Ich habe zuletzt in der Türkei bei Boluspor (2. Liga, Anm. d. Red.) gespielt", sagt Kulabas, der irgendwann aber kein Gehalt mehr erhalten habe. "Dann habe ich mich geweigert zu spielen - und der Vertrag wurde aufgelöst."

Kulabas war Ende 2009 auf dem Sprung in den Profi-Kader des 1. FC Nürnberg. Coach Michael Oenning hatte ihn für das Winter-Trainingslager auf dem Zettel. Doch kaum war die Hinrunde vorbei, musste Oenning am Valznerweiher seinen Hut nehmen. Dieter Hecking übernahm das Kommando, und der Flieger Richtung Belek hob ohne Kulabas ab. Der Torjäger spielte die Saison bei den Amateuren in der Regionalliga zu Ende und schloss sich im Sommer dem damaligen Drittligisten FC Heidenheim an. Über den Regionalligisten Eintracht Trier ging es weiter zu Wacker Burghausen, wo der Angreifer zwischen 2012 und 2014 insgesamt 48 Mal in der Dritten Liga zum Einsatz kam. Im Sommer 2014 kam dann der Ruf aus der Türkei.

Für den Torjäger, der schon mit dem Team von Helmut Wolff trainiert hat, liegt derzeit noch keine Freigabe vor. Bei internationalen Wechseln kann das bekanntlich etwas dauern. Sobald der ATSV von offizieller Seite grünes Licht erhält, soll der Stürmer noch in der laufenden Runde zum Einsatz kommen. "Die Mannschaft", sagt Kulabas, "hat mich super aufgenommen. Trainer und Jörg (Markert, Anm. d. Red.) haben mir erzählt, was sie hier vorhaben. Das hat mich überzeugt. Diesen Weg würde ich gerne mitgehen. Solche Verhältnisse hat in der Bezirksliga nicht jeder."

Sonderrechte gibt es aber auch für Kulabas keine, was über die Grundausstattung hinausgeht, müssen die Spieler bezahlen. Das wird klar, wenn man den Neuen mit Teammanager Stephan Brehm sprechen hört. "Kula, deine Sachen werden noch diese Woche fertig", sagt Brehm. Was er dafür bekomme, will Kulabas wissen. "105 Euro", sagt Brehm.

Torwart und Abwehrspieler sollen kommen

Auch wenn Kulabas noch in dieser Saison zum Einsatz kommen soll, ist er schon der erste Neuzugang für die kommende Spielzeit, die aus Erlanger Sicht möglichst in der Landesliga stattfinden soll. "Alle Leistungsträger haben bereits verlängert", sagt Markert, der froh ist, dass die Mannschaft zusammenbleibt und sich im Sommer nicht wie zu Beginn dieser Saison erst finden muss. "Zwei bis drei Neue" sollen trotzdem noch kommen.

Vor allem ganz hinten herrscht Bedarf. Mit Michael Kraut, seit dem Zirndorf-Spiel selbst angeschlagen, steht beiden Herrenmannschaften momentan nur ein Keeper zur Verfügung. Jonas Dirr hat sich den Finger ausgekugelt, Fisnik Deda wurde abgeschoben. Und auch eine Reihe weiter vorne würde Markert gerne nachlegen. "Vor allem einen kopfballstarken Defensivspezialisten würde ich gerne noch holen." Und dann kommt ja auch noch Ken Kishimoto zurück - "ein gefühlter Neuzugang", sagt Markert. Bis es soweit ist, soll aber erst einmal Ahmet Kulabas ankommen. Und den ATSV möglichst in die Landesliga schießen.

Aufrufe: 021.3.2016, 09:51 Uhr
Bastian EberleAutor